Arbeitssieg: RASTA bezwingt Heidelberg mit 72:67

RASTA Vechtas Siegesserie in der 2. Basketball-Bundesliga ProA hält an. Das Team von Trainer Andreas Wagner gewann am Samstagabend mit 72:67 (28:28) gegen die MLP Academics Heidelberg sein 15. Spiel in Folge. Durch den insgesamt 23. Saisonerfolg verteidigten die RASTAner Platz 1 in der Tabelle.

Erfolgreich: RASTAs Christian Standhardinger. Foto: Christian Becker.

Erfolgreich: RASTAs Christian Standhardinger. Foto: Christian Becker.

Vor 3.140 Zuschauern im zum 13. Mal in dieser Saison ausverkauften RASTA Dome entwickelte sich ein extrem zähes Spiel. Wenige Punkte waren die Folge, das Spiel plätscherte so dahin. Es lief also alles nach Plan von Heidelbergs Coach Branislav Ignjatovic, der auf ein „low score game“ gesetzt hatte. Die Gäste gingen nach gut drei Minuten mit 6:2 in Führung, konnten sich aber nicht wirklich absetzen. Einen Dreier von Heidelbergs Rockmann zum 9:7 konterte Chase Griffin umgehend zum 9:9 (7. Minute). In die erste Viertelpause nahm der Tabellenneunte dann aber doch eine Vier-Punkte-Führung – 16:12.

Die zweiminütige Ansprache von RASTAs Coach Andreas Wagner in der Pause fand sogleich Gehör. Ein schneller 5:0-Lauf brachte den Vechtaern die Führung  zurück. Allerdings traf gleich im Anschluss Hrvoje Kovacevic zum 19:17 für die Heidelberger (12. Minute). Der zweite Spielabschnitt war jedoch fast eine Kopie des ersten. Die Fans im RASTA Dome durften nur wenige Punkte bejubeln, Gästefans waren praktisch nicht anwesend – Stimmung wollte nicht so richtig aufkommen. Nach exakt fünf Minuten im 2. Viertel glichen die MLP Academics Heideberg erneut einer Vechtaer Führung aus (21:21) und wussten jeden Versuch der Vechtaer, endlich die Kontrolle zu übernehmen, erfolgreich zu kontern. Auch als Carlos Medlock zum 28:25 für RASTA in der 19. Minute traf, war das noch nicht die Initialzündung. Weil auf der anderen Seite Kovacevic von „downtown“ zum x-ten Ausgleich traf und es so mit 28:28 in die Halbzeit ging.

Man kann sich vorstellen, dass RASTAs Trainer Andreas Wagner mit der Vorstellung seiner Schützlinge in Halbzeit eins mehr als unzufrieden gewesen war. Nach dem Seitenwechsel sollte es für den Tabellenführer dann endlich besser laufen. Aus einem 28:30 machten die RASTAner in der 24. Minute durch ihren ersten Dreier des Abends ein 39:32. Der Treffer von Jeremy Dunbar veranlasste Branislav Ignjatovic zu einer Auszeit. Es folgte keine Besserung auf Heidelberg Seite. Dafür bei Carlos Medlock. RASTAs Point Guard zeigte seine Klasse, erzielte sieben Punkte in Serie innerhalb von 59 Sekunden und brachte sein Team mit 46:34 in Front (26. Minute). Als Jeremy Dunbar gleich noch den nächsten Dreier zum 49:36 nachlegte, wurde es wieder so richtig laut im RASTA Dome – die Fans sahen ihr Team in der Spur. Gut eine Minute vor dem Ende des 3. Viertels baute Tavis Warech Vechtas Führung auf 55:41 aus. Das Highlight des Abschnittes kam aber noch. Oliver Mackeldanz blockte spektakulär gegen Kristian Kuhn, RASTA hatte Spielabschnitt Nummer drei mit 27:13 gewonnen.

Christian Standhardinger, mit 18 Punkten RASTAs bester Werfer an diesem Abend, schraubte die Vechtaer Führung in der 32. Minute auf 59:44. Weitere Punkte von Kapitän Derrick Allen und ein verwandelter Freiwurf von Devin Gibson bedeuteten in der 33. Minute bereits das 62:44. RASTA hatte 7:10 Minuten vor dem Ende 18 Punkte Vorsprung – die Messe schien gelesen. Zumal Heidelbergs Coach Ignjatovic fünfeinhalb Minuten vor dem Ende seinen Point Guard Bryan Smithson vom Feld nahm und beim Stand von 64:48 für RASTA signalisierte, dass nun die „garbage time“ angebrochen war. Beide Coaches wechselten munter durch, die zweite Garde bekam reichlich Spielzeit. Und eben jene nutzten die MLP Academics Heidelberg wesentlich besser. Allen voran Niklas Würzner wusste zu überzeugen, brachte RASTAs Defense in arge Schwierigkeiten. Der 22-Jährige machte die Punkte 49 bis 56 für sein Team. Plötzlich betrug RASTAs Vorsprung weniger als die psychologisch so wichtigen zehn Punkte (65:56, 38. Minute)- Andreas Wagner nahm eine weitere Auszeit, um seine Mannen wieder in die Spur zu bringen. Doch die Akteure auf dem Parkett taten sich weiter sehr schwer. Und als Moritz Nägele 46 Sekunden vor dem Ende per Dreier zum 63:67 aus Sicht der Heidelberg traf, war plötzlich Hochspannung im RASTA Dome angesagt. Die Gäste schickten die Vechtaer nun an die Linie – ohne Erfolg. Denn erst Matt Reid (2/2), dann Travis Warech (1/2) und schließlich Chase Griffin (2/2) erwiesen sich als vom „charity stripe“ sicher in dieser so spannenden Schlussphase. RASTA überstand die Aufholjagd der Heidelberger also schadlos, gewann 72:67.

Am kommenden Wochenende warten auf RASTA Vechta gleich zwei Gegner. Freitag heißt der Gegner im Süden der Republik VfL Kirchheim Knights (11.3., 20 Uhr). Schon am Sonntag geht es dann im RASTA Dome weiter. Jump gegen die Baunach Young Pikes ist am 13. März um 17 Uhr. Tickets für das Heimspiel gibt’s am Mittwoch ab 10 Uhr im Online-Ticketshop auf www.rasta-vechta.de. Beide Partien des Wochenendes werden auch live und kostenlos auf www.sportdeutschland.tv übertragen.

Samstag, 5. März 2016 (20 Uhr) – 26. Spieltag:

RASTA Vechta – MLP Academics Heidelberg 72:67 (12:16 / 16:12 / 27:13 / 17:26)

Zuschauer 3.140 (ausverkauft)

Für RASTA spielten: Matt Reid (2 Punkte), Carlos Medlock (11/4 Assists), Chase Griffin (12), Jeremy Dunbar (8), Travis Warech (3), Derrick Allen (9), Donald Lawson (3), Devin Gibson (2), Christian Standhardinger (18/9 Rebounds/4 Assists) und Oliver Mackeldanz (4).

Statistik: www.zweite-basketball-bundesliga.de

TV-Highlights: ab Montagabend auf www.youtube.com/RASTAvec

Stimmen zum Spiel:

Branislav Ignjatovic (MLP Academics Heidelberg): „Im großen und ganzen war es ein verdienter Sieg RASTA Vechtas. Mein Team hat heute sehr viel investiert, hat das Spiel lange kontrolliert. Das Spiel hatte zunächst genau den Rhythmus, den wir wollten. Ein Spiel mit wenig Punkten war genau unser Plan. In der 2. Halbzeit ist es uns dann nicht komplett gelungen. Wir haben zu viele zweite Chancen zugelassen. Auch waren die Foulprobleme von Devin White schlecht für uns. Wir hätten ihn länger als 14 Minuten gebraucht, um Derrick Allen und Christian Standhardinger besser zu verteidigen. Dass wir im 4. Viertel noch einmal rangekommen sind, lag an einer schwächelnden Defense der Vechtaer und einiges an Glück in unserer Offense. Es war ein gutes Spiel meiner Mannschaft. Aber: verloren ist verloren. Viele Komplimente darf ich heute unseren jungen Spielern. Ich hoffe, wir können die Intensität von heute auch in den nächste vier Spiele an den Tag legen.“

Andreas Wagner (RASTA Vechta): „Ich bin nicht zufrieden. Mit so einem Heimspiel darf man nicht zufrieden sein. Wir haben in der 1. Halbzeit überhaupt nicht so gespielt, wie wir uns das vorgenommen hatten – hatten kein Tempo in der Partie, waren immer einen Schritt zu spät. Auch haben wir sehr, sehr schlecht verteidigt in den ersten zwei Vierteln. Im 3. Viertel haben wir dann das gemacht, was wir von Anfang an wollten. Nämlich aggressiv verteidigen, vorne den Ball viel bewegen. Da wurde es dann viel, viel besser. Im Schlussabschnitt haben wir es dann wieder einmal schleifen lassen. Das hat aber nichts mit Arroganz zu tun. Wir waren einfach schlecht.“

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