Auch Wedel hält Rasta nicht auf

OV Bericht (CB) Neues Jahr, neuer Sieg - und die gute Ausgangslage für die Playoffs nimmt immer konkretere Formen an: Die Basketballer von Rasta Vechta haben sich auch von der Weihnachtspause und vom SC Rist Wedel nicht vom Erfolgskurs abbringen lassen.

 

Der Tabellenführer der 2. Bundesliga ProB Nord feierte am Samstagabend mit dem 85:72 (43:35) in Wedel den siebten Sieg in Serie und verteidigte damit seine Spitzenposition. Nicht nur das: Da Verfolger Hertener Löwen das Topspiel in Schwelm verlor, kann der amtierende Vizemeister auch mit einem Sieg am Mittwoch im Nachholspiel gegen Braunschweig nicht an Vechta vorbeiziehen. Rasta geht als Tabellenführer ins erste Heimspiel 2011 am Samstag gegen Alba Berlin II.

"Im Großen und Ganzen war das ein super Spiel von uns. Ich hatte nie das Gefühl, dass wir verlieren könnten. Ich bin froh, dass wir das erste Spiel nach der Pause gewonnen haben", sagte Rasta-Coach Pat Elzie nach dem überzeugenden Auftritt in Wedel vor den westlichen Toren Hamburgs. Elzie weiß: Das Ticket für die Playoffs ist zu 99 Prozent gebucht. Und die Chancen stehen gut, dass Rasta den Top-4-Platz ins Ziel bringt. Der Heimvorteil in der ersten Playoff-Runde - vor der Saison das Traumziel des Trainers - ist greifbar nahe.

Zunächst aber feierten Rastas Riesen erstmal ihren Auftakterfolg in Wedel. Und dafür blieben sie gleich in Hamburg. Elzie bat als "Reiseführer" zum Teamabend auf der Reeperbahn, Hotel-Übernachtung inklusive. Der US-Coach kennt sich in Hamburg bestens aus, für den 50-Jährigen ist die Hansestadt seine zweite Heimat, seine Kinder Eveline und Jonathan leben dort.

Nach dem Sieg in der Wedeler Steinberghalle war die Stimmung im Rasta-Tross natürlich bestens. Elzie, der Rist Wedel in der Rückserie 03/04 trainierte, freute sich über eine "super Verteidigung". Der Liga-Primus ließ wenig Freiräume zu und zwang den Gegner zu Distanzwürfen. Und genau das ist die Schwäche der Wedeler, die die schlechteste Dreier-Quote aller ProB-Teams haben. Die Bestätigung gab´s am Samstag: Wedel hatte nur einen erfolgreichen Dreier bei 18 Versuchen. "Wir haben viele Werfer, aber keinen, der werfen kann", stellte Wedels Trainer Özhan Gürel, einst Aufbauspieler unter Elzie, frustriert fest. Auch das starke Debüt von US-Neuzugang David Gomez (20 Punkte) tröstete ihn nicht.

Die besten Spieler des Abends hatte Rasta. Wie etwa Kapitän Marvin Boadu, der als Ex-Wedeler richtig Gas gab. Oder Matt Reid, der 28 Punkte machte und seinen Trainer begeisterte. "Er ist super drauf und führt das Team großartig", meinte Elzie. Sonderlob Nummer drei ging an Center Marcus King-Stockton, dessen Präsenz unter dem eigenen Korb wieder einmal auffällig war - drei geblockte Würfe waren Ausdruck seiner Stärke. "Die Gegner hatten Angst, zum Korb zu ziehen", sagte Elzie.

Sein Team lag in der gesamten Partie nur einmal zurück - beim 11:13 im ersten Viertel. Danach übernahm Rasta die Regie. Vorentscheidend war das dritte Viertel, in dem sich der Gast auf 54:40, 61:46 und 65:50 absetzte. Das 15-Punkte-Polster brachte Rasta sicher durch das Schlussviertel, beim 82:64 waren es sogar 18 Punkte Differenz. Elzie fand allerdings auch ein Haar in der Suppe: "Am Ende war mir zu viel Show dabei. Diese Überheblichkeit mag ich nicht."

Quelle (10.01.2011): OV Vechta - CB

Scoring in Wedel:

SC Rist Wedel (Punkte): Gomez (20), Leger (12), Huber-Saffer (11), K. Gausa (6), Kiese (5), Duah, E. Gausa, Maraite, Parohl (je 4), Dostal (2), Laatzen, Wichers.


SC Rasta Vechta (Punkte): Reid (28), Boadu (17), Kronhardt, Thompson (je 12), King-Stockton (10), Krause (3), Jarchow (2), Stertenbrink (1), Darling, Heitzhausen, Mölle.


OV-Interview mit Matt Reid zum Sieg in Wedel:

Matt Reid: „Wir wollen als Erster in die Playoffs"

Wedel (cb) - 35 Punkte in Schwelm, 22 Zähler gegen Wolfenbüttel und jetzt 28 Punkte beim 85:72 in Wedel: Matt Reid, Aufbauspieler von Rasta Vechta, ist in Topform. Der 26-Jährige aus Las Vegas spricht im OVInterview über den Sieg bei Rist Wedel und Rastas Höhenflug in der 2. Basketball- Bundesliga ProB Nord.

OV: Das neue Jahr fängt gut an. Wie schwer war der Start nach derWeihnachtspause?

Reid: Es war nicht leicht, in den Rhythmus zu kommen. Training und Spiel sind einfach zwei verschiedene Dinge. Wir haben das erste Viertel gebraucht, um ins Spiel zu finden. Aber dann wurde es immer besser.

OV: Sieben Siege in Folge - was ist Rastas Erfolgsgeheimnis?

Reid:Wir spielen als Team gut zusammen. Alle kennen ihre Rolle und erfüllen die Aufgaben, die sie vom Trainer bekommen.

OV: Und Sie persönlich sind auch richtig gut drauf . . .

Reid: Ich fühle mich im Moment sehr gut. Ich habe einen guten Rhythmus, ich arbeite auch hart an mir. Und Coach Elzie hilft mir sehr, mich zu verbessern. Er weiß ganz genau, wie er mich ansprechen muss.

OV: Wie lange kann Rasta Tabellenführer bleiben?

Reid: Es sind noch sieben Spiele bis zum Ende der Hauptrunde. Wir sind in der Lage, Tabellenführer zu bleiben. Wir wollen als Erster in die Playoffs.

OV: Samstag kommt Alba II, eine schwere Aufgabe . . .

Reid:Wir haben in Berlin verloren. Die Niederlage haben wir nicht vergessen. Wir wollen Revanche und den achten Sieg.

 

 

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