Erste Heimniederlage: RASTA gibt Sieg aus der Hand!

RASTA Vechta hat trotz einer grandiosen Aufholjagd in der zweiten Halbzeit die erste Heimniederlage kassiert. Vor 3.140 Zuschauern im ausverkauften RASTA Dome verlor das Team von Stephen Arigbabu mit 63:64 (29:42) gegen rent4office Nürnberg.

Fotos: Christian Becker

Fotos: Christian Becker

Erst knapp vier Stunden vor dem Jump ereilte RASTA Vechta die Nachricht vom erkrankungsbedingten Ausfall Chase Griffins. Schon zuvor war klar gewesen, dass sowohl Starting-Center Donlad Lawson als auch Max Weber fehlen würden. Der Beko BBL-Absteiger ging also nur mit neun Mann in diesen 4. Spieltag der 2. Basketball-Bundesliga ProA – und erlebte einen nahezu katastrophalen Start.

In der fünften Minute lag RASTA 6:20 hinten. Den Vechtaern gelang in den Anfangsminuten so gut wie gar nichts, während rent4office Nürnberg ganz einfach einen so nie erwarteten Traumstart aufs Parkett legt. Allein Josh Young traf für drei Dreier in kürzester Zeit. Ein von Kevin Smit verwandelter Dreier brachte RASTA zur ersten Viertelpause immerhin wieder bis auf acht Punkte heran (17:25). Probleme bereiteten Stephen Arigbabu und seiner Mannschaft vor allem zwei Mittelfranken, Josh Young und Dan Oppland. Sie scoreten hochprozentig, waren von RASTAs Defense überhaupt nicht in den Griff zu kriegen. Und in der Offenisve lief es bei den Gastgebern auch nicht rund – nur zwölf Punkte brachten die Hausherren im zweiten Viertel zustande.

Die emotionale, das Publikum begeisternde Aufholjagd startete RASTA in der 27. Minute. Ahmad Smiths Dreier zum 42:52 brachte die Vechtaer nach zwischenzeitlichem 15-Punkte-Rückstand wieder in Schlagdistanz. Und es war ja noch genug Zeit für ein Basketball-Wunder. Der nächste Dreier von Ahmad Smith ließ nun auch die RASTA-Fans endgültig wieder an eine Wende glauben. Bis zur letzten Viertelpause machte die kämpferisch nun voll überzeugende Arigbabu-Mannschaft aus einem 39:52 ein 48:52 und setzte die Aufholjagd im Schlussviertel fort.

Der Dreier von Fabian Franke zum 55:54 für RASTA in der 33. Minute riss dann alle Zuschauer von ihren Sitzen. Und als Kevin Smit auch den nächsten Wurf von jenseits der 6,75 Meter in Nürnbergs Reuse versenkt hatte, drohte das Dach des RASTA Domes abzuheben. Sowieso schienen die Distanzwürfe nun das große Plus auf Seiten der Vechtaer zu sein. Amir Carraway traf 2:48 Minuten vor dem Ende zum 61:56 und alles deutete darauf hin, dass RASTA für seine grandiose Aufholjagd belohnt werden würde.

Erstaunlicherweise jedoch fingen sich die Gäste noch einmal und Braydon Hobbs glich die Partie 48 Sekunden vor Schluss per Dreier zum 63:63 aus. Als alle schon mit einer Verlängerung rechneten, passierte Amir Carraway das Missgeschick des Abends: Bei weniger als einer Sekunde auf der Uhr foulte er noch in der Nürnberger Hälfte Stephan Haukohl. Und dieser behielt im zweiten Anlauf von der Freuwurflinie die Nerven, warf sein Team mit 64:63 in Führung. Der versuchte buzzer beater von Ahmad Smith brachte RASTA nicht mehr das erhoffte Wunder und so kassierten die Vechtaer die erste Heimniederlage.

Die Stimmen zum Spiel:

Stephen Arigbabu (RASTA Vechta): „Den Rucksack, den wir uns zu Beginn des Spiels aufgesetzt haben, war im Endeffekt einfach zu schwer. Es war zu schwierig zurückzukommen. Trotzdem ist es natürlich gut, wie wir aus der ersten Halbzeit rausgekommen sind. Vor dem Seitenwechsel haben Oppland und Young viel zu viel gescored, wir haben kein Mittel gegen sie gefunden. In der zweiten Hälfte haben wir dann so gespielt, wie ich es mir vorstelle. Wir waren gut in der Defense, haben dadurch einfache Punkte vorne erarbeitet. Über die Niederlage bin ich natürlich enttäuscht. Aber man kann nicht sagen, dass man unverdient verloren hat. Basketball ist eben ein Spiel mit Fehlern. Und diese haben wir gerade in der ersten Hälfte zu häufig gemacht.“

Ralph Junge (rent4office Nürnberg): "Ich bin natürlich zufrieden mit dem Sieg – aber nicht mit der Leistung der Mannschaft, insbesondere in der zweiten Hälfte. Ich muss RASTA schon Respekt zollen, dass man in der zweiten Halbzeit nach 15 Punkten Rückstand zurückgekommen ist. Wir waren diszipliniert in der ersten Hälfte, haben in der zweiten dann nicht mehr ins Spiel gefunden. Da hat niemand Verantwortung in der Offensive übernommen. In der Defensive waren wir gut drauf, haben Vechta in keinen zehn Minuten mehr als 20 Punkte erlaubt. Und am Ende ist es dann fast schon ironisch, dass wir dieses Spiel ausgerechnet mit einem Freiwurf gewinnen."

4. Spieltag 2014/2015 – 2. Basketball-Bundesliga ProA

Sonntag, 11. Oktober 2014 – 20 Uhr

RASTA Vechta – rent4office Nürnberg 63:64 (17:25 / 12:17 / 19:10 / 15:12)

Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)

Statistik: www.zweite-basketball-bundesliga.de

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