Hochspannung: RASTA auf Zielgerade der „regular season“

Wenn RASTA Vechta bei den Bayer Giants Leverkusen antritt (Sa., 19.30 Uhr), geht es für beide Mannschaften um viel. Während die Leverkusener mit einem Heimsieg wohl den Klassenerhalt perfekt machen können, brauchen die RASTAner wahrscheinlich einen Auswärtssieg, um Platz 1 in der 2. Basketball-Bundesliga ProA zu verteidigen. Mehr als 80 Fans aus Vechta begleiten ihr Team in die Smidt-Arena in Leverkusen.

Erwartet ein tolles Spiel: RASTAs Christian Standhardinger. Foto: Christian Becker.

Erwartet ein tolles Spiel: RASTAs Christian Standhardinger. Foto: Christian Becker.

Die nicht einmal 250 Kilometer nach Leverkusen sind für die RASTA-Fans nicht mehr als ein Katzensprung – verglichen etwa mit den 600 Kilometer Anreise nach Kirchheim vor einer Woche. Und so wird wohl eine Hundertschaft aus Vechta mitreisen an den Rhein, um RASTA auch im letzten Auswärtsspiel vor den Playoffs zu unterstützen. „Was unsere Fans zusammen mit unserem Touristik-Partner Schomaker Reisen diese Saison wieder auf die Beine stellen, ist sensationell. Wo gibt es das schon in dieser Liga, dass so viele Fans immer wieder teils extrem lange Auswärtsfahrten antreten? Der Support in fremden Hallen hilft unserem Team immer mehr und wir können uns einfach glücklich schätzen, so eine Unterstützung zu erfahren“, freut sich RASTAs Geschäftsführer Stefan Niemeyer. Die RASTA-Fans können sich in der zwar in die Jahre gekommenen aber eben geschichtsträchtigen Smidt-Arena auf ein besonderes Spiel freuen. Denn: an den letzten beiden Spieltagen der „regular season“ 2015/2016 geht es in der 2. Basketball-Bundesliga ProA hoch her.

RASTA Vechta und Science City Jena streiten sich ganz oben um die allerbeste Ausgangsposition für die Playoffs. Direkt dahinter liegen die OeTTINGER Rockets Gotha und die VfL Kirchheim Knights mit je 20 Siegen auf den Plätzen 3 und 4. Und während die Hamburg Towers wahrscheinlich auf Platz 5 und die Gladiators Trier wohl auf Platz 6 landen, kämpfen noch fünf Teams um die zwei verbliebenen Plätze in den Playoffs. Sowohl die NINERS Chemnitz (7.), rent4office Nürnberg (8.), die Baunach Young Pikes (9.) als auch die HEBEISEN WHITE WINGS Hanau (9.) haben aktuell je 13 Siege auf dem Konto – untereinander entscheidet bei Punktgleichheit der direkte Vergleich. Und auf dem 11. Platz lauern mit zwölf Siegen auch noch die MLP Academics Heidelberg. Und am unteren Ende der Tabelle kämpfen die Bayer Giants Leverkusen (14., 14 Punkte) und die ETB Wohnbau Baskets (15., 12 Punkte) Essen ums sportliche Überleben.

Lange Zeit sah es so aus, dass die Bayer Giants Leverkusen als zweiter Absteiger neben den Dragons Rhöndorf den Gang in die 2. Basketball-Bundesliga ProB würden antreten müssen. Schließlich setzte es Mitte Januar eine desaströse 57:82-Pleite bei den HEBEISEN WHITE WINGS Hanau. Doch der fast zeitgleich bekanntgewordene Punktabzug bei den ETB Wohnbau Baskets Essen wegen eines Lizenzverstoßes hauchte den Leverkusenern wieder Leben ein: vier der letzten sieben Spiele wurden gewonnen. Und so schob sich das Team von Trainer Achim Kuczmann vorbei an den Essenern auf den ersten Nichtabstiegsplatz, Rang 14.

Zu verdanken haben die Bayer Giants Leverkusen diesen Aufschwung auch Roderick Camphor. Der US-Amerikaner stieß Mitte Dezember zum Team und erzielte seitdem in 14 Spielen im Schnitt 15,1 Punkte – die beste Ausbeute bei den Rheinländern. Gerader von der Dreipunktlinie ist der Guard gefährlich, traf schon 27 Mal von jenseits der 6,75 Meter. Doch auch Camphors Treffsicherheit kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Leverkusener ein großes Problem mit ihren Wurfquoten haben. Nur 39% der Würfe aus dem Feld (44,9% 2er und 29% 3er) und lediglich 63,2% von der Freiwurflinie gehen rein. Auch sind es in der Summe pro Spiel nur 68,8 Punkte, die Leverkusen erzielt. Doch es gibt auch Statistiken, in denen die Leverkusener zur Liga-Spitze gehören. So sammeln sie starke 38,6 Rebounds im Schnitt pro Spiel ein (3.), begehen nur 19,3 Fouls (3.) und blocken mit 3,3 Würfen pro Spiel die meisten Versuche ihrer Gegner. Verantwortlich dafür ist vor allem der 2,16 Meter große Center Dennis Heinzmann, der mit insgesamt 60 Erfolgen der beste Shot-Blocker der Liga ist und auch noch 8,0 Rebounds pro Partie einsammelt.

RASTAs „big men“ um den Top-Scorer Christian Standhardinger werden also jede Menge zu tun bekommen unter den Körben. Die Vechater sammeln mit 40,6 pro Spiel die meisten Abpraller der Liga ein, Standhardinger ist mit 8,9 „boards“ viertbester Rebounder des Beko BBL-Unterhauses. „Ich möchte in jedem Spiel gut rebounden, das ist immer eines meiner Ziele. Dafür musst du da hingehen, wo es weh tut, ganz klar“, weiß der 26-Jährige Power Forward. Er erwartet am Samstag ein mehr als interessantes Aufeinandertreffen des Tabellen-14. mit dem Spitzenreiter: „Aufgrund der Ausgangslage erwarte ich ein leidenschaftliches, ein tolles Spiel Gegen Leverkusen und ich freue mich sehr darüber, dass wir schon wieder von so vielen Fans begleitet werden. Sie sind auf jeden Fall eine Stütze unseres Teams“, so Standhardinger.

Dessen Trainer Andreas Wagner war mit Teilen der letzten Auftritte überhaupt nicht zufrieden, da sein Team das Potential nicht ausschöpfte. RASTAs Coach erwartet in der Smidt-Arena nicht weniger als ein Duell mit „Playoff-Charakter: „In Leverkusen wird das eine ganz heiße Kiste. Am letzten Wochenende haben sie sehr gut gespielt und auch sehr gut die Dreier getroffen. Camphor hat gegen Essen 31 und in Nürnberg 29 Punkte erzielt – das sagt eigentlich schon alles. Wir treffen auf einen Gegner, der durch die zwei Siege vom Wochenende noch einmal einen Schub bekommen hat. Da müssen wir gegenhalten.“

Samstag, 19. März 2016 (19.30 Uhr) – 29. Spieltag

Bayer Giants Leverkusen (14., 7:21-Siege) – RASTA Vechta (1., 25:3-Siege)

Tickets: www.tinyurl.com/jut6np9

Liveticker: www.zweite-basketball-bundesliga.de

TV-Highlights: www.youtube.com/RASTAvec

RASTA auf YouTube