Krimi in Chemnitz: RASTA ringt NINERS mit 79:78 nieder

RASTA Vechta hat mit dem 14. Sieg in Serie in der 2. Basketball-Bundesliga ProA die Tabellenführung behauptet. Bei den NINERS Chemnitz gewann das Team von Trainer Andreas Wagner mit 79:78 nach Verlängerung. Chase Griffin traf in letzter Sekunde zum Sieg für die Vechtaer. Christian Standhardinger war mit 16 Punkten und 16 Rebounds erfolgreichster RASTAner.

Traf zum Sieg: RASTAs Chase Griffin. Foto: Elke Schikora.

Traf zum Sieg: RASTAs Chase Griffin. Foto: Elke Schikora.

In der Richard-Hartmann-Halle in Chemnitz wurde am Samstagabend gleich in der ersten Minute klar, dass sich zwei aus der Distanz sehr gefährliche Mannschaften gegenüberstanden. Zweimal RASTAs Jeremy Dunbar und die NINER Greg Logins und Daniel Mixich trafen vom Perimeter – alles in den ersten 70 Sekunden des Auftaktviertels. Nach diesem 6:6-Zwischenstand übernahmen die Gäste aus dem Oldenburger Münsterland zusehends das Kommando, machten aus einem 10:8 in der 4. Minuten ein 18:10 in der 8. Minute. Ein Korbleger von Kapitän Derrick Allen schraubte RASTAs Führung kurz vor der Pause bis auf 23:12 in die Höhe, ehe die NINERS Chemnitz durch zwei verwandelte Freiwürfe von Virgil Matthews zum 23:14-Zwischenstand trafen. Dunbar und Christian Standhardinger hatten jeweils bereits sechs Zähler auf ihrem Konto und RASTAs Center Donald Lawson, der von 2010 bis 2014 für die NINERS Chemnitz gespielt hat,  hatte sich schon vier Rebounds gesichert.

Nach dem ausgezeichneten Auftakt der Vechtaer kamen nach der Viertelpause die Hausherren besser in die Partie. RASTA führte nach Punkten von Christian Standhardinger zunächst mit 25:16 (12. Minute). Dann aber traf Nate Buss den nächsten Chemnitzer Dreier und Dashaun Wiggins verkürzte bis auf 21:25 – in der 13. Minute nahm RASTAs Head Coach Andreas Wagner seine erste Auszeit. Und wie schon so oft in dieser Saison fruchteten die Worte des Trainers quasi auf Anhieb. Und so setzte sich RASTA in den nächsten nicht einmal fünf Minuten wieder ab, Chase Griffin traf in der 18. Minute einen Dreier zum 33:23. Mit seinen Punkten neun und zehn des Abends erhöhte Christian Standhardinger noch in derselben Minute auf 37:24 – RASTA hatte alles im Griff. Die NINERS Chemnitz aber wehrten sich nach Kräften, erzielten sechs Punkte in Serie und RASTA blieb in den letzten 133 Sekunden der ersten Halbzeit ohne Erfolg. Trotzdem führten die Vechtaer nach zwei Vierteln mit sieben Zählern – 37:30.

Dass RASTA Vechtas Vorsprung auch zu Beginn von Halbzeit zwei Bestand hatte, lag vor allem an Christian Standhardinger. Der Power Forward traf zum 39:30 und zum 41:34, ehe Chase Griffin seinen zweiten Dreier des Abends zum 44:36 (23. Minute) versenkte. Weiter absetzen konnten sich die Gäste aber nicht, im Gegenteil. Die NINERS Chemnitz nutzten ihre Chancen, waren sicher von der Freiwurflinie und verkürzten in der 27. Minute durch Virgil Matthews auf 44:46 – Auszeit RASTA. 45 Sekunden vor Ende des dritten Viertels konnte Chase Griffin – natürlich von jenseits der 6,75 Meter – RASTA wieder einen Sieben-Punkte-Vorsprung bescheren (51:44). Die letzten Punkte des Spielabschnittes markierten aber die NINERS Chemnitz in Person von Greg Logins. RASTAs Christian Standhardinger hatte nach 30 Minuten bereits ein Double-Double aus 14 Punkten und zehn Rebounds auf der Habenseite. Seine Freiwurf-Bilanz von 2/6 warf allerdings einen leichten Schatten auf die Leistung des Big Man.

Doch nicht nur Standhardinger bewies wenig Treffsicherheit vom „charity stripe“. Carlos Meldock verwarf gleich seine beiden Versuche in der 32. Minute. Zum Glück merzte Chase Griffin dieses Missgeschick nur 39 Sekunden später mit einem Dreier zum 54:46 aus. Doch in erster Linie war es die Defense, die RASTA in dieser Phase des vierten Viertels weiterhalf. Den NINERS Chemnitz gelang erst nach 3:25 gespielten Minuten ein Erfolg, Virgil Matthews verkürzte per Dreier auf 49:58. RASTA-Center Donald Lawson konterte umgehend, griff sich einen Offensivrebound und verwandelte zum 60:49 – RASTA führte mit elf Zählern (35. Minute). Auch knapp vier Minuten vor dem Ende führten die Vechtaer beim 62:52 noch zweistellig, brachten sich dann aber selber noch einmal in Bedrängnis. Als die NINERS Chemnitz nach zwei Freiwürfen von Dashaun Wiggins verkürzt hatte, leistete sich Devin Gibson ein Technisches Foul. Wiggins verwandelte auch den daraus resultierenden Freiwurf und Matthews gelang 3:23 Minuten vor dem Ende das 57:62 – Crunchtime. Die NINERS Chemnitz rochen nun mehr und mehr Lunte, waren am Drücker und wieder war es Virgil Matthews, der einen ganz wichtigen Wurf traf, er Dreier auf 61:62 verkürzte. Da waren nur noch 96 Sekunden zu spielen, Andreas Wagner bat seine Schützlinge für letzte Instruktionen abermals an die Seitenlinie. Carlos Medlock und Jeremy Dunbar vergaben für Vechta Möglichkeiten, den knappen Vorsprung wieder auszubauen. Und so schlug die Stunde von Virgil Matthews. Der Point Guard traf aus der Distanz zur ersten Chemnitzer Führung des Spiels (64:62) – da waren noch 37 Sekunden auf der Uhr. Sogar mit vier Punkten lag RASTA plötzlich hinten, dann traf Carlos Medlock einen Dreier zum 65:66, der den Gästen bei noch zwölf Sekunden auf der Uhr wieder Leben einhauchte. Beim Spielstand von 65:67 bekam RASTA zum letzten Mal in der regulären Spielzeit den Ball, Carlos Medlock ging auf Sieg. Sein Dreier mi Ablauf der Uhr verfehlte jedoch das Ziel – sein Glück: beim Wurf war Medlock von Chemnitz’ Hendrik Bellscheidt gefoult worden und bekam drei Freiwürfe zugesprochen. RASTAs Spielmacher vergab den ersten, musste also seine zwei weiteren Versuche treffen. Und das tat der US-Amerikaner – 67:67, Verlängerung.

In der erwischte RASTA Vechta den besseren Start, sammelte Rebound um Rebound und Kapitän Derrick Allen brachte sein Team nach knapp zwei Minuten mit 73:68 nach vorne. Doch auch dieser Fünf-Punkte-Vorsprung war nicht die Vorentscheidung. Die NINERS Chemnitz hatten die richtige Antwort parat, glichen durch einen Dreier von Bellscheidt 1:42 Minute vor dem Ende aus (75:75). Andreas Wagner nahm die nächste Auszeit. Nach dieser sah RASTA wie schon kurz vor Ende der regulären Spielzeit wie der sichere Verlierer aus. 22 Sekunden vor dem Ende nämlich traf der überragende Chemnitzer Matthews per Dreier zum 78:77 für die Hauherren – die Fans in der Richard-Hartmann-Halle standen Kopf. Doch RASTA hatte ja noch einmal den Ball, um doch noch den Sieg einzufahren. Zunächst vergab Carlos Medlock. Aber Christian Standhardinger griff sich seinen 16. und letzten Rebound des Abends, der Molten kam noch einmal zu Chase Griffin. Und der US-Amerikaner netzte per „buzzer beater“ zum 79:78 ein – Auswärtssieg.

Am kommenden Samstag sind die RASTAner nach zuletzt zwei Auswärtsspielen wieder einmal im heimischen RASTA Dome gefragt. Um 20 Uhr erfolgt am 5. März der Jump gegen die MLP Academics Heidelberg. Restkarten für die Partie gegen den Playoff-Kandidaten gibt es am Mittwoch, 2. März, ab Punkt 10 Uhr auf www.rasta-vechta.de . All jene Fans, die im Online-Verkauf leer ausgehen sollten, können die Partie live im Internet auf www.sportdeutschland.tv verfolgen.

Samstag, 27. Februar 2016 (19 Uhr) – 25. Spieltag:

NINERS Chemnitz - RASTA Vechta 78:79 n.V. (14:23 / 16:14 / 16:14 / 21:16 / 11:12)

Für RASTA spielten: Matt Reid, Carlos Medlock (15/6 Assists/4 Steals), Chase Griffin (16/4 Dreier), Jeremy Dunbar (8), Travis Warech (8), Derrick Allen (8), Donald Lawson (4), Devin Gibson (4/4 Steals) und Christian Standhardinger (16/16 Rebounds).

Komplette Statistik: www.zweite-basketball-bundesliga.de

Die Stimme zum Spiel:

Andreas Wagner (RASTA Vechta): „Wir haben heute nach dem ersten Viertel die weiteren drei verloren. Darüber bin ich alles andere als erfreut. Chemnitz hat ein überragendes Siel abgeliefert, wir hingegen haben die Kontrolle Mitte des vierten Viertel abgegeben, als wir noch mit zehn Punkten geführt haben. Ab da haben wir eigentlich nur noch reagiert. In der Verteidigung haben wir nicht das Niveau erreicht, was uns sonst auszeichnet. Dieser Sieg hat einmal mehr gezeigt, dass es in dieser Liga keine einfachen Spiele gibt. Als Carlos Medlock dann den ersten seiner drei Versuche von der Freiwurflinie daneben gesetzt hat, habe ich einfach nur noch gehofft, dass er die anderen zwei zur Verlängerung trifft. So ist es dann ja auch gekommen. Zuvor hatte er ja bereits einen ganz wichtigen Dreier getroffen. Und Chase Griffin hat den letzten Spielzug dann sehr cool abgeschlossen.“

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