Malte Scheper übergibt an Patrick Elzie (inkl. OV-Bericht vom 30.11.09)

Um sein Studium erfolgreich abschließen zu können, musste RASTA Coach Malte Scheper seinen zweiten Job abtreten. Mit Patrick Elzie rückt ein international bekanntes Schwergewicht auf seine Position.

 

Malte und Pat Elzie beim RASTA-Camp 2009

Malte Scheper im Gespräch mit seinem Nachfolger Pat Elzie beim RASTA-Camp 2009, wo Pat als Coach mitgewirkt hat

Ein 87:80 als Abschiedsgeschenk für Scheper
   
  Und jetzt Tempo: Rastas Ismail Yaldiz zieht gegen Paul Johnson zum Korb.	Foto: Weinkauf  
  Und jetzt Tempo: Rastas Ismail Yaldiz zieht gegen Paul Johnson zum Korb. Foto: Weinkauf  
 


 
Breitengüßbach (cb) - Vor einer Woche waren sie nach ihrem Krimi ohne Happy End am Boden zerstört, gestern Nachmittag um 16.53 Uhr war der gesamte Frust vergessen: Die Basketballer von Rasta Vechta haben in der 2. Bundesliga ProB für eine dicke Überraschung gesorgt, der Aufsteiger feierte beim Tabellenfünften TSV Tröster Breitengüßbach einen 87:80 (39:40)-Erfolg. Unmittelbar nach dem ersten Auswärtssieg in der ProB folgte der nächste Paukenschlag: Rasta-Coach Malte Scheper trat mit sofortiger Wirkung von seinem Amt zurück. Die Nachfolge ist bereits geregelt: Der Amerikaner Patrick Elzie übernimmt heute den Trainerposten bei Rasta.
"Der heutige Sieg ist ein tolles Abschiedsgeschenk für mich", erklärte Scheper. Der 38-Jährige, der seit dem 16. November 2005 Coach bei Rasta war, bekam sein Master-Studium in Vechta (Germanistik, Sport) und den Trainerjob bei einem ProB-Team nicht mehr unter einen Hut. "Es ging nicht mehr. Und ich mache keine halbe Sachen. 13 der 16 Trainer in der ProB sind es hauptberuflich, und ich kann nicht mehr Tag und Nacht für das Team da sein. Ich brauche eine Auszeit." Die Verpflichtung seines Nachfolgers fädelte Scheper noch selbst ein - und Wunschkandidat Elzie sagte zu. "Maltes Entscheidung kam schon überraschend, aber ich kann sie nachvollziehen. Wir hatten Glück, dass Pat Elzie frei war", sagte Rastas Klubchef Stefan Niemeyer.
"Malte und ich kennen uns gut. Rasta ist ein sehr gut geführter Verein. Ich freue mich auf die Aufgabe und werde mein Bestes geben", erklärte Elzie am Abend. Der 49 Jahre alte Wahl-Hamburger und Vater von zwei Kindern, der aus St. Louis stammt und nach seiner College-Zeit im Notizbuch des NBA-Klubs New York Knicks stand, kam 1984 nach Gießen und machte sich in Deutschland als Spieler, Manager und Trainer (u.a. 1. Liga in Tübingen, Karlsruhe, Bremerhaven) einen Namen. Zuletzt trainierte er den zypriotischen Klub BMC Larnaca, Nationaltrainer in Syrien war er auch schon.
Elzie übernimmt ein Team, das gestern im Norden Bayerns eine klasse Leistung zeigte. Wie schon in Ehingen (84:89) und vor Wochenfrist beim bitteren 65:67 gegen Herten war Rasta vier Viertel lang auf Augenhöhe mit einem Spitzenteam, diesmal aber machte der Underdog den Sack zu. In einer extrem engen Partie konnten beide Teams maximal 6:0-Serien verbuchen. Den Oberfranken gelang es zweimal (zum 39:36 und 67:65), den Rastanern sogar dreimal (zum 16:13, 65:61 und 82:78). Insgesamt 16 Mal wechselte die Führung. Breitengüßbachs Team mit den Toptalenten Maurice Stuckey (17 Punkte) und Erik Land (13) sowie dem Ex-Artland-Dragons-Akteur Paul Johnson (15) hatte seine größte Führung nach zwei Minuten beim Stand von 10:5, Rasta lag einmal mit sechs Punkten vorn (36:30) und am Ende sogar mit sieben.
Überragend bei Rasta waren die beiden US-Center Christopher Thompson (22 Punkte) und Marlone Jackson (17; dazu 9 Rebounds). "Das waren klasse Leistungen", so Scheper. Auch Spielmacher Ismail Yaldiz fand diesmal eine starke Mischung aus Einzelaktionen (12 Punkte) und Assists (6). Und "Mr. Zuverlässig" Thomas Kaspereit wurde in den letzten 34 Sekunden zum "Mr. Eiskalt"; der Center machte mit fünf Punkten in Serie aus einem 82:80 das finale 87:80 und erstickte damit Breitengüßbachs Hoffnungen auf eine Wende.
 
 

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