RASTA in Leverkusen: Abstiegskampf oder Playoff-Hoffnung?

Nach fünf Niederlagen in Serie zählt für RASTA Vechta am Samstag (20 Uhr) nur ein Sieg. Gelingen soll der bei den Bayer Giants in Leverkusen. Am 22. Spieltag der 2. Basketball-Bundesliga ProA werden fast 100 Fans die RASTAner zum Spiel in der Smidt-Arena begleiten.

14. der 2. Basketball-Bundesliga ProA: Die Bayer Giants Leverkusen.

14. der 2. Basketball-Bundesliga ProA: Die Bayer Giants Leverkusen.

Hoffnung auf die Wende zum Guten, also Richtung Playoffs, haben sie alle in Vechta. Denn es ist nicht die Verlockung des Karnevalssamstages, welche die rund 100 Fans aus Vechta hin zum Rhein nach Leverkusen zieht. Nein, die reisefreudigen RASTA-Fans werden auch in der 3.500 Zuschauer fassenden Smidt-Arena die „Alarmstufe Orange“ ausrufen und stimmlich alles geben, um ihrem Team zum Sieg zu verhelfen. Es wäre der erste seit dem 3. Januar. Der letzte Auswärtssieg des Beko BBL-Absteigers datiert gar vom 6. Dezember des Vorjahres. „Es ist an der Zeit für einen Befreiungsschlag! Wir brauchen unbedingt einen Sieg – für uns selbst, für den Klub, für die Fans“, erklärt Trainer Patrick Elzie.
In dieser Woche war es aber nicht nur sein zuletzt erfolgloses Team, dass dem 54-Jährigen so manch schlaflose Minute bereitet hat. Am Mittwochmorgen wurde Elzie wegen einer am Freitag – der Vorabend des Spiels bei Bike-Cafe Messingschlager Baunach – gerissenen Quadrizepssehne oberhalb des rechten Kniegelenkes von Prof. Dr. Bernd Kabelka, einem Freund des Trainers, in Hamburg operiert. Eine OP in Bamberg hatte der 54-Jährige zuvor abgelehnt, weil er am Samstag unbedingt das Spiel seiner Jungs coachen wollte. „Auch in Leverkusen würde ich gerne dabei sein. Man hat mich schließlich geholt, um den Jungs zu helfen. Da kann ich doch nicht sofort wegen eines kaputten Knies abknicken“, lässt der ehemalige Center mit einem Lächeln wissen.

Soviel Einsatz, Leidensfähigkeit und Kampfgeist wünschen sich Patrick Elzie und die Fans auch von den RASTAnern auf dem Parkett. Wobei der Trainer festhalten möchte, dass mangelnde Moral nicht ursächlich für die aktuelle Misere mit fünf Niederlagen am Stück ist. „Der Einsatz stimmt, niemand lässt sich hängen, es wird sehr hart gearbeitet. Auch in den Spielen gibt sich niemand auf. Das würde ich als Coach auch niemals hinnehmen und sofort handeln. Bei den Niederlagen hatten wir immer auch Phasen, wo wir uns wieder herangekämpft haben, hohe Rückstande fast aufgeholt hatten. Es sind also alle mit dem Herzen dabei“, betont Pat Elzie, welcher das Amt erst am 2. Februar von seinem glücklosen Vorgänger Stephen Arigabu übernommen hatte.

Glück und Pech sind zur Zeit zwei Faktoren, die gerade bei RASTAs Offensivbemühungen nahe beieinanderliegen. Wobei Pech die wesentlich größere Rolle spielt. Viele offene Würfe werden nicht getroffen. Bälle, die sicher reinzugehen scheinen, springen wieder heraus. Das nagt am Selbstvertrauen. „In Bamberg gegen Bike-Cafe Messingschlager Baunach war es zuletzt wie verhext. Es klappen die einfachsten Dinge nicht, Korbleger misslingen – während der Gegner zeitweise wie am Fließband trifft. Rundherum eine sehr unbefriedigende Situation“, schildert Elzie.

Wenn am Samstag der Jump erfolgt ist, muss sich das RASTA-Team neues Selbstvertrauen von Beginn an holen. Wie das klappen kann, weiß Center Donald Lawson: „Für uns ist es wichtig, dass wir gleich zu Beginn die einfachen Dinge richtig machen und damit zum Erfolg kommen. Gut ist natürlich, wenn wir den Ball in die Zone bekommen und dort per Korbleger oder Dunk abschließen können. So sollte uns ein guter Start auch das Momentum verleihen, um über das gesamte Spiel erfolgreich zu sein.“ Dass nicht nur man selbst und die Mitspieler sondern auch die Fans unruhiger werden, je mehr Bälle nicht reingehen, ist klar. Doch trotzdem ist das Team für jeden Mitreisenden aus Vechta dankbar. „Natürlich hilft uns das! Schließlich lassen unsere Fans so ein Auswärtsspiel schnell zu einem Heimspiel werden, so lautstark feuern sie uns an. Ihr Support setzt uns also nicht zusätzlich unter Druck, sondern gibt uns Selbstvertrauen. Wir werden unser Bestes für sie geben“, verspricht RASTAs Point Guard Derek Wright.

Der ist erwiesenermaßen ein ausgesprochen gefährlicher Dreierschütze. Doch wie eigentlich im gesamten Team fielen auch seine Würfe zuletzt nicht. Zwei von 15 lautet Wrights Quote von jenseits der 6,75 Meter in den letzten drei Spielen. Richie Williams steht mit einem erfolgreich verwandelten Dreier bei zwölf Versuchen im gleichen Zeitraum genauso schlecht da. Und Philipp Friedel, in den Vorjahren ein verlässlicher Schütze von außen, traf zuletzt am 3. Januar von „downtown“. Einzig „Mr. Zuverlässig“ Chase Griffin ist nach wie vor eine Bank, trifft über die gesamte Saison 45 Prozent seiner Dreier und war auch in den letzten Wochen treffsicherer Werfer von außen.

Die mit Abstand meisten Würfe aus der Distanz nimmt in der 2. Basketball-Bundesliga ProA übrigens RASTAs nächster Gegner. Schon 584 Dreier feuerten Leverkusens Schützen Richtung Korb. Jedoch nur 180 fanden ihr Ziel (30,8 %). Diese Quote bedeutet Platz 15 im ligaweiten Vergleich. Geht es nach Siegen, stehen die Bayer Giants Leverkusen wenigstes  auf Platz 14. Nach dem überraschenden Erfolg Cuxhavens gegen Gotha am letzten Spieltag haben die Rheinländer aber nur noch zwei Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Genau wie RASTA Vechta also brauchen die Leverkusener unbedingt einen Sieg.

2. Basketball-Bundesliga ProA 2014/2015 – 22. Spieltag:

Samstag, 14. Februar 2015 – 20:00 Uhr

Bayer Giants Leverkusen (14.) – RASTA Vechta (10.)

Smidt-Arena, Bismarckstraße 125, 51373 Leverkusen

Liveticker: www.zweite-basketball-bundesliga.de

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