Keine fünf Stunden waren am Mittwoch seit Verkaufsstart vergangen, da war auch die letzte der fast 250 Restkarten für das Duell der RASTAner gegen die OeTTINGER Rockets Gotha online über die virtuelle Theke gegangen. Mit 3.140 Zuschauern, darunter knapp 30 Fans aus Thüringen, ist der RASTA Dome zum neunten Mal in dieser Saison ausverkauft. „Die Vorfreude auf das Spiel ist groß, die Euphorie nach den letzten Siegen ebenfalls. Zum jetzigen Zeitpunkt der Saison kann man ja auch von einem echten Top-Spiel sprechen wenn der Zweite auf den Dritten der Tabelle trifft. Ich hoffe, dass wir in der Halle schon einmal echte Playoff-Atmosphäre zu spüren bekommen“, so RASTAs Geschäftsführer Stefan Niemeyer.

So wie auch die Vechtaer liegen die OeTTINGER Rockets Gotha klar auf Playoff-Kurs. Platz drei haben sich die Thüringer allerdings in erster Linie durch Erfolge zu Saisonbeginn erarbeitet. Sechs Siege gelangen in den ersten sieben Spielen. Seitdem lautet die Bilanz 5:4. Auch hatte RASTA Vechta die „Blaue Hölle“ in Gotha mit einem 72:65-Auswärtserfolg merklich abgekühlt. Am 8. November führte RASTA Mitte des vierten Viertels schon mit 64:52. 51 Sekunden vor dem Ende waren die Thüringer auf 65:66 herangekommen, mussten dann aber mitansehen, wie RASTAs Kapitän Derrick Allen den vorentscheidenden Wurf zum Vechtaer Sieg verwandelte. Gleich fünf Gäste-Spieler hatten damals zweistellig gepunktet.

Die Generalprobe vor dem Top-Spiel des 17. Spieltages in der 2. Basketball-Bundesliga ProA ist den Vechtaern mit dem 75:46-Sieg im Nachholspiel am Mittwoch bei den MLP Academics Heidelberg derweil auch sehr gelungen. „Die Einstellung hat gepasst“, sagte Andreas Wagner im Anschluss gegenüber RASTAs Medienpartnerin Oldenburgische Volkszeitung. Und weiter: „Wenn man in Heidelberg mit fast 30 Punkten gewinnt, kann man sehr zufrieden sein. Ich bin froh, dass wir uns hier so souverän durchgesetzt haben.“ Der 39-Jährige wird am Sonntag auf alle Spieler seines Kaders – außer auf die  Langzeitverletzten Josh Young, Fabian Franke und Max Weber – zurückgreifen können.

Auch die für ein unterhaltsames Spiel nötigen personellen Voraussetzungen beim Gegner sind gegeben. Den Ausfall von Max DiLeo (Bauchmuskelverletzung) spüren die Thüringer zwar, konnten diesen aber zumindest im letzten Spiel In der Verlängerung des Top-Spiels gegen die Knights des VfL Kirchheim lagen die Thüringer 80:85 hinten, zündeten dann aber den Turbo und siegten 92:85. Mit diesem positiven Erlebnis im Rücken geht’s nun in das Duell mit einem der Aufstiegsfavoriten. „Inzwischen ist ja hinlänglich bekannt, dass RASTA nicht grundlos ganz oben mitmischt. Vechta hat eine starke Mannschaft mit vielen Spielern der Extraklasse, jede Menge Erfahrung und eine grandiose Heimspielstätte. Folglich haben wir am Sonntag nichts zu verlieren. Wir sind sehr gut vorbereitet und gehen davon aus, dass wir dort bestehen können. Eine zwingende Voraussetzung dafür ist jedoch, dass wir unser mit Abstand bestes Spiel der Saison abliefern“, gab Gothas Trainer Chris Ensminger jetzt zu Protokoll.

Den Erfolg hatte gegen Kirchheim hatte vor allem Carlton Guyton möglich gemacht. Der US-Amerikaner markierte 20 Punkte, gab zehn Assists und holte auch noch sechs Rebounds für einen Effektivitätswert von 28 – Saisonbestleistung des seit Wochen überragend spielenden Guards.  Der 25-Jährige spielt sein drittes Jahr in Deutschland, davon das zweite in Gotha, und hat den Durchbruch endgültig geschafft. In dieser Saison kommt der Guard auf im Schnitt 28:12 Minuten Einsatzzeit, die er für 16,3 Punkte, 4,4 Assists und 3,2 Rebounds nutzt.

Die in der Basketball-Szene wohl am meisten Aufsehen erregende Personalie bei den OeTTINGER Rockets Gotha, die 2012 Meister der 2. Basketball-Bundesliga ProB wurden und so gemeinsam mit Finalgegner RASTA Vechta ins Beko BBL-Unterhaus aufgestiegen waren, ist aber der Trainer. Chris Ensminger ist nicht weniger als eine lebende Basketball-Legende in Deutschland. Der 42-Jährige US-Amerikaner hält gleich vier Karriererekorde in der Basketball-Bundesliga: Meiste Spiele (485), meiste Rebounds (4093), meiste verwandelte Freiwürfe (1322) und meiste persönliche Fouls (1476). Auch als noch junger Trainer lässt sich dessen Frühwerk sehen. Mit den Rockets gelang ihm 2014 der Einzug in die Playoffs, 2015 stieß das Team schon ins Halbfinale vor – in Thüringen lebt der Traum vom Aufstieg in die Erstklassigkeit. RASTAs Kapitän Derrick Allen kennt Chris Ensminger aus unzähligen Duellen auf dem Parkett und hält seinen Landsmann nicht nur für einen damals überragenden Spieler: „Chris macht einen super Job in seiner Karriere nach der Karriere, also als Trainer. Er hat Gotha zu einem der vier besten Teams in der Liga gemacht. Sie spielen hart, aggressiv und schrecken vor keiner Herausforderung zurück.“

Am Sonntag wird das Spitzenspiel aus dem RASTA Dome ab 17 Uhr auch live im Internet zu sehen sein. www.nord-hoops.de präsentiert die Übertragung, Kommentatoren sind Hagen Staadt (www.nord-hoops.de) und Carsten Boning von RASTAs Medienpartnerin Oldenburgische Volkszeitung. Die RASTA-Highlights der Partie gegen die OeTTINGER Rockets Gotha gibt es dann ab Montag auf RASTAs offiziellem YouTube-Kanal

Sonntag, 10. Januar (17 Uhr) – 17. Spieltag:

RASTA Vechta (2., 13:3-Siege) – OeTTINGER Rockets Gotha (3., 11:5-Siege)

Tickets: Ausverkauft

Livestream: www.sportdeutschland.tv

Liveticker: www.zweite-basketball-bundesliga.de