Topspiel statt Spitzenspiel: RASTA empfängt den Tabellenführer!

Mit RASTA Vechta und den s.Oliver Baskets aus Würzburg treffen am Samstag (20 Uhr) die zwei Beko BBL-Absteiger der Vorsaison aufeinander. Während die Unterfranken ihrer Favoritenrolle in der 2. Basketball-Bundesliga ProA gerecht werden, laufen die RASTAner den eigenen Ansprüchen noch hinterher. So wird aus dem vor der Saison erhofften Spitzenspiel „nur“ ein Topspiel.

Dennis Tinnon: Neues Team, neues Glück. Foto: Christian Becker.

Dennis Tinnon: Neues Team, neues Glück. Foto: Christian Becker.

Achter gegen Erster – ein Spitzenspiel ist die Begegnung zwischen RASTA Vechta und den s.Oliver Baskets vom Papier her, sprich: der Tabelle, nicht. Dass die Partie vor 3.140 Zuschauern im restlos ausverkauften RASTA Dome trotzdem ein Topspiel ist, darüber sind sich alle Beteiligten und Beobachter im Klaren. Schließlich treffen zwei Klubs aufeinander, die letztes Jahr noch in der Beko Basketball Bundesliga mitmischten und sich dann in diesem Sommer die nominell stärksten Besetzungen für 2014/2015 sicherten. „Ich erwarte eine sehr intensive Begegnung. Ich glaube auch nicht, dass die Würzburger uns auf die leichte Schulter nehmen. Wir sind heiß auf das Spiel, haben aber natürlich auch sehr viel Respekt vor einer sehr guten Mannschaft. Angst haben wir trotzdem nicht. Zuhause, mit den Fans im Rücken, haben wir schon gute Leistungen abgeliefert. Und wir spielen jedes Spiel, um zu gewinnen“, erklärt RASTAs Trainer Stephen Arigbabu die Ausgangslage.

Beide Teams erlebten am letzten Spieltag echte Krimis. Während die s.Oliver Baskets beim 98:95-Overtime-Thriller gegen Bike-Cafe Messingschlager Baunach das glückliche Ende für sich hatten, schauten die RASTAner in Cuxhaven wie begossene Pudel drein. 63:65 hieß es nach 40 umkämpften Minuten aus ihrer Sicht. Bereits zum zweiten Mal in dieser Saison hatte man sich gegen den Tabellenletzten – vor gut 400 mitgereisten Vechtaer Fans – nicht auf der Höhe des Geschehens präsentiert und so die schon achte Saisonniederlage kassiert. „Natürlich ist es sehr enttäuschend, wie das Spiel gelaufen ist. Aber im Sport kann man sich weder mit Niederlagen noch mit Siegen lange aufhalten. Während man Siege kurz genießen kann, muss man Niederlagen schnell verdauen. Was aber nicht heißt, dass man solche auch schnell vergisst. Man muss gucken, woran es gelegen hat, um es dann in der Zukunft besser zu machen“, so Arigbabu.

Von derlei Negativerlebnissen blieben die Würzburger bis dato weitestgehend verschont. Und so pflügt man förmlich durch die Liga, weist nach 17 Spielen eine sagenhafte Korbdifferenz von +268 auf. Dem selbstgemachten Druck, in der Saison 2015/2016 unbedingt wieder im Oberhaus des deutschen Basketballs spielen zu wollen, hält der Premiumkader also stand. Für diesen ließ vor der Saison gerade eine Verpflichtung aufhorchen, die schon relativ früh, nämlich Mitte Juni, getätigt wurde. Der fünfmalige Beko BBL-ALLSTAR Darren Fenn, am 17. Februar 35 Jahre alt werdend, folgte dem Ruf von Würzburgs neuem Trainer Doug Spradley. Und jetzt ist der Routinier bester Punktesammler (15,6) und Rebounder (6,9) des Aufstiegsfavoriten. Die Wurfquoten des Centers sind dabei beeindruckend: 57,1 % (64/112) 2er und sehr starke 49,2 % (31/63) von jenseits der Dreierlinie trifft Fenn. Offensiv ebenfalls bestechend agiert Würzburgs neuer Guard Carlos Medlock. Der schaffte im Frühjahr noch mit den Crailsheim Merlins den Aufstieg aus der 2. Basketball-Bundesliga ProA, jetzt hat der 27-Jährige den zweiten Beko BBL-Aufstieg in Serie in Sicht.

Denn dass die s.Oliver Baskets diesen nicht schaffen, glaubt angesichts der bisherigen 15:2-Bilanz und der in vielen Partien gezeigten Dominanz über den Gegner niemand. Auch RASTA Vechta war im ersten Aufeinandertreffen chancenlos und ging in der „rot-weißen Turnhölle“ mit 67:101 unter. „Natürlich haben wir sehr schlechte Erinnerungen an das Spiel in Würzburg. Nach dem ersten Viertel waren wir noch gleichauf, zur Halbzeit lagen wir nur mit sieben Punkten hinten. Da hatten wir durchaus das Gefühl, dieses Spiel noch drehen zu können. Allerdings sind dann nach dem Seitenwechsel alle Dämme gebrochen, das Spiel ist uns komplett aus den Händen geglitten. Mit mehr als 30 Punkten Differenz ist das dann katastrophal für uns zu Ende gegangen . Und jetzt geht es am Samstag darum, das viel, viel besser zu machen“ so RASTAs Trainer Stephen Arigbabu.

In dem wirkte am 18. Oktober 2014 ein Mann im Dress der Würzburger krankheitsbedingt nicht mit, der mittlerweile gar für RASTA Vechta aufläuft. Nach einer Gehirnentzündung nämlich spielte Power Forward Dennis Tinnon keine Rolle mehr in den Überlegungen von Doug Spradley und RASTA lotste den besten Rebounder der 2. Basketball-Bundesliga ProA-Saison 2013/2014 ins Oldenburger Münsterland. In bisher vier Spielen für RASTA kommt der wiedergenesene Big Man auf 8,3 Punkte und acht Rebounds. Stephen Arigbabu jedenfalls ist soweit ganz zufrieden mit dem 26-Jährigen „Man sieht, dass Dennis ein sehr guter Spieler ist, der eine hohe individuelle Qualität hat. Ich glaube allerdings, dass er noch etwas Zeit braucht, um, zum einen, noch mehr Bindung zur Mannschaft, zu den Plays, zu finden, und, zum anderen, um nach seiner langen Erkrankung wieder bei 100 Prozent zu landen. In den letzten Tagen konnte man aber auch schon sehen, dass er Fortschritte macht. Dennis wird für uns noch eine sehr wichtige Rolle spielen“, ist sich der Trainer sicher.

2. Basketball-Bundesliga ProA 2014/2015 – 18. Spieltag:

Samstag, 17. Januar 2015, 20 Uhr – RASTA Dome, Pariser Straße 8 in 49377 Vechta

RASTA Vechta (8.) – s.Oliver Baskets (1.)

Tickets: Ausverkauft

Liveticker: www.zweite-basketball-bundesliga.de

TV-Highlights: Ab Montag bei RASTA TV auf YouTube

RASTA auf YouTube