Überraschung bleibt aus: RASTA verliert 80:82 gegen Telekom Baskets Bonn

Ein atemraubendes Beko Basketball Bundesliga-Spiel erlebten am Mittwochabend 3.140 Zuschauer im ausverkauften RASTA Dome. In einer bis zur letzten Sekunden sehr spannenden und sehr unterhaltsamen Partie unterlag der Sensationsaufsteiger RASTA Vechta dem stärksten Auswärtsteam der Beko BBL, den Telekom Baskets Bonn, mit 80:82 (42:35).

Die Stimmung im RASTA Dome schon zu Beginn der Partie großartig. Gut 160 Gästefans waren aus Bonn angereist, der Großteil verkleidet, so wie es sich zum Karnevalsauftakt gehört. Gegen diesen stimmgewaltigen Support stemmten sich knapp 3.000 RASTA-Fans und sorgten so für ein abwechslungsreiches Duell auch abseits des Parketts.

Auf dem fehlten bei RASTA Rashad Bishop (Muskelfaserriss) und Urule Igbavboa (Grippe). Die Telekom Baskets Bonn hingegen konnten in Bestbesetzung auflaufen. Alle Augen waren zunächst auf Bonns Spielmacher Jared Jordan gerichtet. Dessen Abschied in Richtung der Brose Baskets in Bamberg am Donnerstag war schon vor dem Jump ein offenes Geheimnis. In seinem letzten Spiel im Trikot der Rheinländer wirkte der US-Amerikaner vielleicht auch deshalb etwas nervös und konnte sein Team zunächst überhaupt nicht führen. Auf der Gegenseite erlebte Center Dirk Mädrich die lang ersehnte Leistungssteigerung. Der lange RASTAner markierte gleich sieben Punkte in den Anfangsminuten, Vechta ging schnell mit 13:5 in Führung. Schon musste Bonns Trainer Mathias Fischer unter dem tosenden Jubel des Vechtaer Anhangs die erste Auszeit nehmen und beorderte auch Jared Jordan vorerst auf die Bank. Auch nach dieser kurzen Unterbrechung gab RASTA weiter den Ton an und führte nach zehn, gerade offensiv hervorragend gespielten, Minuten mit 28:17.

Und auch in der Verteidigung konnten die Hausherren im Vergleich zu den Niederlagen der Vorwochen einen gewaltigen Leistungsschub verzeichnen. Dank dieser aggressiven Defense baute RASTA den Vorsprung auf zwölf Punkte aus (34:22). Auch zur Pause lag der Aufsteiger gegen die wenig überzeugenden Gäste noch vorne – 42:35. Man musste schon von nur sieben Punkten Vorsprung sprechen, da sich die Vechtaer zum Ende der ersten Halbzeit einige Unkonzentriertheiten leisteten und die Mannschaft von Mathias Fischer so im Spiel hielten.

Als das dritte Viertel seinen Lauf nahm, wechselte das im Basketball so oft beschworene Momentum auf die Seite der von ihren Fans nach wie vor fantastisch unterstützen Telekom Baskets. Ein 7:0-Lauf bescherte diesen den Ausgleich und auf den Rängen des RASTA Domes wurden sofort Erinnerungen an die letzten Spiele wach, in denen die RASTAner so oft nach der Pause die Spiele aus der Hand gegeben hatten. Doch nicht am Mittwochabend. Die Vechtaer rappelten sich auf, ließen sich nichts von einer vermeintlichen Blockade anmerken und schlugen eindrucksvoll zurück. Ein 10:0-Lauf gelang der Mannschaft von Patrick Elzie, die führte jetzt wieder deutlich mit 57:49. Im RASTA Dome hielt es niemanden mehr auf den Sitzen, es durfte endlich mal wieder bis ins vierte Viertel von einer großen Sensation geträumt werden. In das nahmen die Vechtaer die herausgespielten acht Punkte Vorsprung mit (62:54).

Noch vier Minuten vor der Schlusssirene lagen die Hausherren mit 72:67 in Führung. Doch in einer an Spannung und Dramatik nicht zu überbietenden Schlussphase hatten die Bonner das bessere Ende für sich. Der Playoff-Kandidat bewies, dass er zu den absoluten Top-Teams der Liga gehört und warum er das beste Auswärtsteam der Liga ist. Satte 28 Punkte gelangen den Gästen in den letzten zehn Minuten. Und genau die reichten, um den Herausforderer RASTA Vechta in die Schranken zu weisen.

Beko Basketball Bundesliga 2013/2014 – 23. Spieltag

RASTA Vechta – Telekom Baskets Bonn 80:82 (28:17 / 14:18 / 20:19 / 18:28)

Zuschauer: 3.140 im RASTA Dome in Vechta

Statistik: www.beko-bbl.de

Stimmen zum Spiel:

Patrick Elzie (RASTA Vechta): „Ich gratuliere Mathias zu diesem Spiel. Es war ein gutes Spiel und es ist schwer zu verdauen. Wir haben eigentlich die ganze Zeit in Führung gelegen. Man sieht einfach im letzten Viertel in der Statistik: Bonns Wurfquote ist nach oben gegangen und unsere niedriger geworden. Das ist einfach die Erfahrung und die Qualität Bonns gegenüber meiner Mannschaft. Ich mache meiner Mannschaft keinen Vorwurf, sie hat super gekämpft und alles gegeben. Am Ende haben Kleinigkeiten entschieden. Wir haben 28 Punkte im letzten Viertel abgegeben und selber nur 18 erzielt. Bis dahin haben wir super verteidigt. Aber so ist das im Sport und im Basketball. Wir müssen positiv denken, wir haben ein sehr wichtiges Spiel in Bayreuth am Wochenende und ich hab den Jungs gesagt, dass sie den Kopf nicht hängen lassen dürfen. Es ist wie es ist.“

Mathias Fischer (Telekom Baskets Bonn): „Erst einmal ist es sehr, sehr schwer in Vechta zu gewinnen. Die Atmosphäre war super und Rastas Team sehr gut eingestellt. Wir mussten sehr lange kämpfen, Rasta hat zweimal hoch geführt. Aber ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment aussprechen: sie hat immer weitergekämpft und an den Sieg geglaubt. Im vierten Viertel haben wir 28 Punkte gemacht, was am Ende entscheidend war. Wir haben wichtige Dreier getroffen durch Veikalas, Jordans Steal am Ende war wichtig und McLean hat auch einen Dreier getroffen, was er sonst eher selten versucht. Alle diese Faktoren haben eine wichtige Rolle gespielt. Es war eine spannende Partie für beide Seiten und auch für die Fans. Ich bin sehr, sehr glücklich, dass wir diese schwere Partie gewonnen haben.“

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