112-92: RASTA GEWINNT SECHSTES SPIEL IN SERIE

Dank einer überragenden Offensiv-Leistung hat RASTA Vechta am 17. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga einen spektakulären 112:92-Heimsieg über die MHP RIESEN Ludwigsburg gelandet. 18 Dreier gelangen dem Aufsteiger, der in T.J. Bray (31 Punkte) den Top-Scorer der Partie stellte. 3.140 Zuschauer im ausverkauften RASTA Dome bejubelten den sechsten Vechtaer Sieg in Serie, der RASTA zumindest vorübergehend auf Platz 3 katapultiert.

Überragte am Samstagabend gegen Ludwigsburg: RASTAs T.J. Bray. Foto: Christian Becker.

Der Samstagabend an der Pariser Straße nahm einen unerwarteten Verlauf. Da zwei der besten Defense-Teams der easyCredit BBL aufeinandertrafen, durfte man eher ein Low-Scoring-Game erwarten – am Ende waren es 204 Punkte. Und weil bei RASTA mit Austin Hollins (Muskelzerrung) und Michael Kessens (Virusinfektion) zwei Leistungsträger sowie Youngster Luc van Slooten (Sprunggelenk) nicht eingesetzt werden konnten, ging der bis dato Tabellenvierte alles andere als favorisiert in diese Partie. Doch das dann folgende Spiel sollte nicht nur für Staunen sondern auch für Begeisterung pur sorgen.

Nach einem 2:6-Rückstand (2. Minute) glich RASTA nach einem Steal durch Seth Hinrichs zum 6:6 aus. Und schon nahm MHP RIESEN Ludwigsburg-Coach John Patrick eine Auszeit (3. Minute). Die Vechtaer übten den bekannten Druck in der Defense aus, kompensierten Schwächen im Rebound – nur einer wurde im 1. Viertel geholt – durch sieben Steals in den ersten zehn Minuten aus. In der 5. Minute holten sich die Hausherren erstmals eine Führung, als Hinrichs mit dem ersten Vechtaer Threeball zum 11:10 traf. Wenig später traf Kapitän Josh Young einen zirkusreifen Korbleger zum 17:12 (7. Minute), Philipp Herkenhoff legte mit dem nächsten Dreier zum 20:12 nach. Nach diesem 12:2-Lauf der Vechtaer kamen die Barockstädter besser zum Zuge, verkürzten durch einen Tip-In von Ariel Hukporti auf 20:21 – Auszeit RASTA. Dass das Calles-Team das 1. Viertel dann mit einem nächsten Treffer von jenseits der 6,75 Meter abschloss, Herkenhoff netzte in der 10. Minute zum 27:23 in, sollte ein Vorgeschmack auf den Rest des Abends sein.

Im 2. Viertel übernahm dann T.J. Bray das Kommando. Der Guard traf vier Dreier bei fünf Versuchen, kam in diesem Abschnitt auf überragende 17 Punkte und hatte zur Halbzeit auch schon vier Assists auf dem Konto. Doch der Reihe nach. Erst erhöhte Chris Carter RASTAs Führung auf sieben Punkte (30:23, 11. Minute), dann kamen die Ludwigsburger wieder bis auf zwei Zähler heran – 30:32 (13. Minute). Es folgte ein grandioser Lauf der Gastgeber, die nun vollends im Rhythmus waren und ihren Gegner dominierten. RASTA legten einen 10:0-Lauf aufs Parkett, führte in der 16. Minute mit 43:32 und John Patrick nahm die nächste Auszeit. Diese Unterbrechung führte nicht zum Abriss der Vechtaer Spiellaune. T.J. Bray legte zweimal von jenseits des Perimeters nach und traf per And-One auch noch zum 52:38 (19. Minute) ehe er mit nun ganz heißem Händchen in derselben Minute den Score auf 55:40 stellte – der RASTA Dome kochte.

Einen Einbruch der nur zu acht angetretenen Vechtaer gab es in der 2. Halbzeit nicht zu sehen. Auf sechs Dreier im 2. Viertel folgte exakt dieselbe Anzahl im 3. – RASTA lief richtig heiß. Threeballs von Josh Young zum 63:48 (23. Minute) und eine Minute später von Seth Hinrichs zum 66:48 ließen den RASTA Dome erbeben. Nach der nächsten Ludwigsburger Auszeit netzte einmal mehr Bray von jenseits der 6,75 Meter ein – 69:50 (25. Minute). Der Dreierregen prasselte auf die MHP RIESEN Ludwigsburg nieder, die sich nun aber wehrten und durch Keian Martin in der 29. Minute auf 65:77 verkürzten. Nun nahm Pedro Calles erstmals eine Auszeit, um seinem Team in der Schlussphase des 3. Viertels noch etwas mit auf den Weg zu geben. Dies gelang mit Erfolg: Chris Carter traf in der 30. Minute mit RASTAs 15. Dreier des Abends zum 82:67.

Mit einem Dutzend Punkten Vorsprung durften die Vechtaer in den Schlussabschnitt gehen und stellten die Weichen in den ersten Minuten des 4. Viertels endgültig auf Sieg. Max DiLeo traf einen Dreier mit Brett zum 87:71 (31.), drei Minuten später blockte RASTAs Kapitän den heranfliegenden Marcos Knight und wieder DiLeo netzte ganz spektakulär einen Korbleger zum 95:77 in der 34. Minute ein. Als Young dann in der 35. Minute mit dem nächsten Dreier das 100:77 besorgte und  Coach Pedro Calles übers ganze Gesicht strahlend an der Seitenlinie stand, war die Partie auch für jeden Skeptiker entschieden und die RASTA-Fans feierten ihr Team in den Schlussminuten mit Standing Ovations und nicht enden wollenden Sprechchören. 

Stimmen zum Spiel

John Patrick (Ludwigsburg): „Gratulation an Pedro und seine Mannschaft! Es macht Spaß, ihnen zuzusehen. Sie spielen mit soviel Enthusiasmus und Konzentration. Dazu die Atmosphäre hier, die war unglaublich gut. Wir wussten, dass RASTA sehr schnell, mit viel Energie und clever in der Verteidigung spielt. Leider haben wir nicht aufs Parkett gebracht, was wir wollten – Vechta hat uns dominiert. Und ich liebe es, wenn eine Mannschaft trotz hoher Führung weiter so spielt als ob sie mit 15 Punkten zurückliegen würde. Unser Spiel war ein genauer Gegensatz zum Auftritt gegen medi bayreuth vor einer Woche und ich hoffe, dass wir aus diesem Spiel hier lernen können.“

Pedro Calles (Vechta): „Vielen Dank an Coach Patrick für die lobenden Worte. Aufgrund der personellen Situation war das heute natürlich ein besonderes Spiel. Über die gesamte Woche hatten wir nicht einmal zehn Spieler im Training, so dass wir nie Fünf-gegen-Fünf spielen konnten. Aber wir haben viel miteinander gesprochen, wie wir das hinkriegen und konnten uns tatsächlich noch verbessern. Weil wir heute nur acht einsatzfähige Spieler hatten, habe ich darüber nachgedacht, ob wir etwas an unserem Stil ändern sollten. Aber mein Herz hat mir gesagt, dass wir lieber mit wehenden Fahnen untergehen sollten als unsere Philosophie zu verraten. Ich bin sehr stolz auf die Jungs, weil sie heute noch einmal mehr gegeben haben - auch und gerade für die Teamkollegen, die heute nicht mitmachen konnten.

easyCredit Basketball Bundesliga – 17. Spieltag – Samstag, 19. Januar 2019 – 18 Uhr 

RASTA Vechta – MHP RIESEN Ludwigsburg 112:92 (27:23 / 28:21 / 28:27 / 29:21)

Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)

Vechta: Hollins (DNP), Carter (13 Punkte), Hinrichs (21), Herkenhoff (12/8 Rebounds), Bray (31/9 Assists), Nash (12), Young (17), DiLeo (6), Christen und van Slooten (DNP).

Ludwigsburg: Crawford (5 Punkte), Klassen (6), Knight (17/4 Assist), Waleskowski (4), von Fintel (3), Hukporti (3), Sabeckis (3), McCray (DNP), Klein (DNP), Emanga Noupoue (6), Jones (19) und Martin (26/9 Rebounds).

Nächstes RASTA-Spiel: Am Samstag, 26. Januar um 20.30 Uhr bei den Eisbären Bremerhaven.

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