In Kürze

Im Norden Stuttgarts standen die Mannen von Head Coach Thomas Päch bis Mitte des 3. Viertels praktisch auf verlorenem Posten, fanden kein Mittel, die aggressive Ludiwgsburger Defense vor Probleme zu stellen. Der krasse Außenseiter aus dem Nordwesten lag bereits in der 15. Minute mit 17 Punkten hinten (19:36) und war den MHP RIESEN bis in die ersten Minuten der 2. Halbzeit in allen Belangen unterlegen. In den letzten 15 Minuten kamen die Gäste immer stärker auf und verkürzten den zwischenzeitlichen 28-Punkte-Rückstand (33:61, 24. Minute) immer weiter. Letztlich aber waren 23 Ballverluste und 22 weniger genommene Würfe als Ludwigsburg die Genickbrecher.

1. Viertel

Dass es in der MHP ARENA für RASTA ein besonders schwerer Abend werden würde, wurde schon in den Anfangsminuten deutlich: Erst in ihrem sechsten Angriff brachten die Vechtaer erstmals den Ball zum Korb. Doch Jordan Barnetst Dreier ging daneben und im Gegenzug trafen die Gastgeber durch Jaleen Smith zum 6:0 - Auszeit RASTA nach 2:44 Minuten. Head Coach Thomas Päch rüttelte sein Team wach, brachte es ins Spiel. In der 6. Minute verkürzte Barnett nach einem Zuckerpass von Stefan Peno per Alley Oop-Layup auf 6:8. Die Vechtaer selbst agierten in der Defense nun viel besser und machten es den Ludwigsburgern schwer. Nur profitierten die Gäste von ihrer guten Abwehrarbeit kaum, weil sie sich einen Ballverlust nach dem anderen leisteten. Der sechste dieser Art führte zu einem And-One von Elias Harris zum 13:6 (7.). Und weil Jordan Hulls und Smith in der Schlussphase noch zwei Dreier nachlegten, verlor RASTA das 1. Viertel mit 11:19.

2. Viertel

Zwei Dreier von Robin Christen (14:21) und Jean Salumu (17:24) in der 12. Minute und ein krachender Dunking von Dennis Clifford zum 19:26 (13.) machten Hoffnung auf Besserung in der offensiven Darbietung der Niedersachsen. Doch drehte der Tabellendritte nun auf und setzte die RASTAner gewohnt konstant unter Druck. Mitte des 2. Viertels leistete sich Vechta den zehnten Ballverlust, Profiteur war Desi Rodriguez, der per Fastbreak-Dunking auf 36:19 stellte (15.). Die Vechtaer waren der Power der MHP RIESEN nun gänzlich ausgeliefert, wurden praktisch überrollt. RASTAs zwölfter Ballverlust wurde von Barry Brown jr. in der 18. Minute direkt per Dreier zum 48:26 verwertet. Und dass der an diesem Abend überragende Elias Harris Ludwigsburgs letzte Punkte der 1. Halbzeit per Dunking zum 52:28 markierte, passte trefflich zum Spielverlauf (20.).

3. Viertel

Auch in den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel nahmen die MHP RIESEN diese Partie noch richtig ernst und kratzten immer wieder an einem 30-Punkte-Vorsprung. In der 24. Minute besorgte Tremmell Darden nach RASTAs 14. Ballverlust per Threeball das 61:33. Elias Harris, nach sieben Jahren bei Brose Bamberg, seit dem Sommer im Team von John Patrick und im zweiten Frühling stellte in der 27. Minute per And-One auf 69:43. Ab dann konnten die Vechtaer die Partie offener gestalten und wussten in der ein oder anderen Szene ihr Potential auszuspielen. Zum Ende des 3. Viertels war es dann RASTAs Youngster Philipp Herkenhoff, der erst per Dreier und dann per Dunking auf sich aufmerksam machen konnte, auf 54:73 (30.) „verkürzte“.

4. Viertel

RASTA setzte gegen nun nachlassende MHP RIESEN Ludwigsburg weiter nach, ließ im Schlussabschnitt nur noch ein Dutzend Zähler der Gastgeber zu. In der 36. Minute führten die Hausherren noch mit 82:56, die Schlussminuten gehörten aber eindeutig RASTA Vechta. Der Außenseiter nutzte die verbleibende Spielzeit, um sich anständig aus der Affäre zu ziehen. 50 Sekunden vor der Schusssirene gelangen Philipp Herkenhoff noch seine Punkte 13 bis 15, er besorgte per Dreier das 73:85. Mit dem letzten Angriff hätten die Vechtaer den Rückstand sogar noch unter zehn Punkte schrauben können. Doch sinnbildlich für den Großteil der Partie machte ein Ballverlust, der 23. insgesamt, einen Strich durch diese Rechnung.

Ausblick

Bereits auf der gut 550 Kilometer langen Rückreise von Baden-Württemberg nach Vechta befinden sich die RASTAner in voller Konzentration auf das nächste Auswärtsspiel. Am Abend vor Heiligabend trifft das Team in Weißenfels auf den SYNTAINICS MBC, den Tabellenelfte. Die Sachsen-Anhaltiner haben aus sechs Spielen bereits zwei Siege geholt, spielen am Sonntag bei s.Oliver Würzburg. Derweil bestieg RASTAs Neuverpflichtung Ike Iroegbu (25) am späten Samstagabend deutscher Zeit den Flieger in San Francisco, um am Sonntagnachmittag in Vechta anzukommen. Ein Einsatz des nigerianischen Nationalspielers am Mittwoch scheint aufgrund der hiesigen Corona-Regelungen allerdings so gut wie ausgeschlossen.

Samstag, 19. Dezember 2020 - 20.30 Uhr - easyCredit BBL - 7. Spieltag

MHP RIESEN Ludwigsburg - RASTA Vechta 85:73 (19:11 / 33:19 / 21:24 / 12:19)

LUD: Jordan Hulls (7 Punkte), Jaleen Smith (13/8 Assists), Barry Brown jr. (12), Johannes Patrick, Lukas Herzog (3), Jacob Patrick (2), Yorman Polas Bartolo (9/8 Rebounds/4 Steals), Jonas Wohlfahrt-Bottermann (2), Elias Harris (20/9 Rebounds/3 Steals), Desi Rodriguez (9), Tremmel Darden (6) und Andrew Warren (2).

VEC: Stefan Peno, Tim Hasbargen (7 Punkte), Josh Young (10/5 Assists), Jean Salumu (7), Philipp Herkenhoff (15/6 Rebounds), Jannes Hundt (3), Jordan Barnett (6/2 Steals), Björn Rohwer (DNP), Robin Christen (8), Will Vorhees (8)  und Dennis Clifford (9).

Die Stimmen der Trainer zum Spiel

Thomas Päch (Vechta): „Erst einmal muss man John Patrick wieder gratulieren. Seine Mannschaften spielen mit einer unglaublichen Intensität und Physis, die jedes Mal beeindrucken ist. Ich glaube, dass es, trotz der Woche Vorbereitung, unmöglich ist, diesen Druck im Training zu simulieren, den man hier erlebt. Gerade in der ersten Halbzeit. Wir waren da einfach zu lethargisch, zu langsam und nicht bereit und haben die Bälle am laufenden Band weggeworfen. Dies hat uns das Leben unnötig schwer gemacht. Wir haben offensiv keine Entlastung bekommen. Ich fand, dass wir im ersten Viertel noch einigermaßen solide verteidigt haben. Aber wenn man den Ball dann so fahrlässig wegwirft, wird es schwer. Dies müssen die Spieler langsam verstehen, in welcher Situation wir sind, und was es heißt, da rauszukommen. Das war heute – in der ersten Halbzeit – definitiv nicht genug."

John Patrick (Ludwigsburg): „Es war eine sehr gute erste Halbzeit von uns. Wir haben generell aber viel Licht und Schatten gesehen. Am Ende ist es wichtig, dieses Spiel zu gewinnen. Dennoch ist die Intensität in der zweiten Halbzeit nicht optimal. Vor allem von der Bank hatten wir weniger Impulse als gewünscht. Die jungen Spieler haben ihren Job gemacht. Mit der Verteidigung der zweiten Halbzeit war ich nicht zufrieden. Wenn Jordan [Hulls] allerdings vier, fünf offene Dreier nicht trifft und wir trotzdem gewinnen, kann ich nicht sauer sein. Zudem gab es gute Spielpraxis für jüngere Spieler. Andrew Warren hat ein bisschen gespielt und gepunktet. Am Ende war es ein wichtiger Heimsieg und diesen Lauf, dieses Momentum wollen wir auch in Chemnitz fortsetzen.“

Nächstes Spiel: am Mittwoch, 23.12., um 19 Uhr beim SYNTAINICS MBC in Weißenfels (live auf www.magentasport.de/basketball)

RASTA Vechta - 2020/2021 - Der Kader

Jordan Barnett (Forward, 24, USA), Robin Christen (Forward, 29, D), Dennis Clifford (Center, 28, USA), Tim Hasbargen (Guard, 24, D), Philipp Herkenhoff (Forward, 21, D), Jannes Hundt (Guard, 24, D), Ike Ireogbu (Guard, 25, NGR/USA), Stefan Peno (Guard, 23, SRB), Björn Rohwer (Center, 24, D), Jean Salumu (Guard, 30, BEL), Malte Stenzel (Guard, 22, D), Will Vorhees (Forward, 25, USA), Josh Young (Guard, 32, USA). Head Coach: Thomas Päch (38, D). Assistant Coaches: Derrick Allen (40, USA), Marius Graf (29, D). Athletic Trainer: Andreas Finsinger (30, D).