AUSWÄRTSSIEG: RASTA WIDERSTEHT GÖTTINGER AUFHOLJAGD

easyCredit BBL-Aufsteiger RASTA Vechta ist erfolgreich aus der Länderspielpause in den Ligaalltag zurückgekehrt. Am Sonntag gewann das Team von Head Coach Pedro Calles mit 82:79 (50:39) bei der BG Göttingen. Zwischenzeitlich hatten die Vechtaer sogar mit 17 Punkten geführt, gerieten dann in einen echten Krimi und hatten am Ende auch Glück auf ihrer Seite.

Austin Hollins war am Sonntag mit 20 Punkten RASTAs Top-Score. Foto: Swen Pförtner.

Die 3.447 Zuschauer in der Sparkassen-Arena erlebten einen spektakulären Auftakt des Niedersachsen-Duells, in den ersten zwei Minuten war praktisch jeder Wurf ein Treffer. Michael Kessens brachte RASTA mit einem Dunking zum 2:3 aufs Scoreboard, auf der Gegenseite traf Dominik Lockhart per Threeball zum 8:5 für die BG Göttingen (2. Minute). Eine Minute später besorgte Max DiLeo den Gästen dann die erste Führung des Sonntagnachmittages – 10:8. Diese hielt aber nicht allzu lange, Stefan Haukohl glich, ebenfalls von jenseits der 6,75 Meter, zum 13:13 in der 5. Minute aus. Beider Teams Quote vom Perimeter war im 1. Viertel hervorragend, RASTA traf fünf von zehn Versuchen, die BG vier von sieben. Auch für drei Punkte traf Tyrone Nash in der 7. Minute, allerdings per And-One zur 19:13-Gästeführung – Auszeit BG Göttingen. Der Aufsteiger verteidigte den Vorsprung bis zur Pause: Mit der Sirene netzte Chris Carter RASTAs fünften Dreier zum 25:20 ein.

Auch im zweiten Abschnitt bewiesen die Vechtaer ein heißes Händchen. Erneut Max DiLeo stellte per Threeball die bis dato größte Vechtaer Führung her (28:21, 12. Minute) und nachdem Austin Hollins beim Dreier gefoult wurde, erhöhte dieser mit zwei von drei Freiwürfen auf 32:21 (13. Minute). Mitte des 2. Viertels sah sich Göttingens Coach Johan Roijakkers gezwungen, die zweite Auszeit zu nehmen. Gerade hatte Tyrone Nash zum 41:31 getroffen (17. Minute), RASTA wurde es in der Offense nicht schwer genug gemacht. Ähnliche Gedanken muss auch Pedro Calles gehabt haben, denn als sein Team in der 20. Minute das 37:45 kassiert hatte, beorderte der Spanier auch sein Team an die Bande. Die letzte Minute vor der Halbzeit hatte es dann so in sich wie die Anfangsminuten der Partie. Erst traf Austin Hollins mit Ablauf der Shotclock den achten Vechtaer Dreier, dann stibitze er umgehend den Spalding von Darius Carter und dunkte spektakulär zum 50:37, ehe RASTA mit der Sirene noch zwei Punkte von Michael Stockten kassierte.

RASTA hatte auch im 3. Viertel viele Chancen und nutze diese. In der 23. Minute stellte T.J. Bray, der in Halbzeit eins sieben Assists verteilt hatte, persönlich auf 56:41. Als Austin Hollins einmal mehr spektakulär per Dunking das 60:46 für die Gäste besorgte (24. Minute) und nur Sekunden später nach Offensiv-Rebound auf +16 erhöhte, durften die rund 100 mitgereisten Fans in der nun anberaumten dritten Göttinger Auszeit realistischer Weise von einem Auswärtssieg träumen. Von einem zwischenzeitlich 17-Punkte-Rückstand (48:65, 26. Minute) ließ sich die BG Göttingen jedoch nicht so beeindrucken, dass die Partie schon gelaufen gewesen wäre. In der 28. Minute verkürzte Mihajlo Andric per Threeball auf 56:67, kurz vor Ende des Schlussabschnittes wollten die Gastgeber unbedingt auf weniger als zehn Punkte Differenz verkürzen. Und genau dies gelang der BG auch recht schnell: Wieder Andric traf von jenseits der 6,75 Meter – 59:68 (29. Minute). 

In der 34. Minute wurde es dann so richtig laut in der Sparkassen-Arena: Mathis Möninghoff traf Göttingens elften Dreier zum Anschluss – 68:71. RASTA, über zweieinhalb Viertel offensiv so durchschlagend unterwegs, gelang in dieser Phase nicht mehr viel. Und so war es nur folgerichtig, dass die Vechtaer den Ausgleich kassierten, das 71:71 durch Derek Willis – natürlich per Dreier – in der 35. Minute. Einen Rückstand konnten die Calles-Schützlinge so gerade verhindern, Seth Hinrichs und Hollins beruhigten die Nerven der RASTA-Fans durch ihre Punkte zum 75:71 (36. Minute) wenigstens etwas. Die BG Göttingen jedoch war und blieb dran, Willis traf aus der Ecke zum 78:79 (38. Minute). 38,5 Sekunden vor dem Ende war es an Seth Hinrichs, an der Freiwurflinie die Nerven zu behalten – er tat es teilweise. Ein Versuch traf ins Schwarze, RASTA führte 82:79. Im anschließenden Angriff erlaubten sich die Göttinger ihren 20. Ballverlust und die Vechtaer hatten es in der eigenen Hand. Bei noch 9,6 Sekunden auf der Uhr jedoch verlor auch das Calles-Team den Spalding, die BG Göttingen konnte mit einem Dreier ausgleichen. Eine exzellente Defense von Max DiLeo vermasselte den Gastgebern jedoch die Chance auf einen erfolgreichen Dreier, RASTA brachte den Vorsprung über die Zeit. 

Stimmen zum Spiel 

Johan Roijakkers (Göttingen): „Vechta spielt eine großartige Saison. Es ist ganz einfach. In der ersten Halbzeit und zu Beginn der zweiten Halbzeit waren wir praktisch nicht anwesend. Wir haben nicht die Dinge gemacht, die wir machen müssen, um dieses Spiel zu gewinnen. Lenny Larysz hat das Spiel für uns gedreht. Es ist schön, dass wir noch einmal zurückgekommen sind, aber wenn man mit 17 Punkten zurückliegt, ist es schwer zu gewinnen. Am Ende hatte ich nicht genug Spieler, um das Spiel zu gewinnen.“

Pedro Calles (Vechta): „Es ist immer sehr schön, in eine Stadt wie Göttingen zu kommen, zu einem Klub, der liebt was er tut und immer weiter daran arbeitet sich zu verbessern und weiterzuentwickeln. Es war ein schweres Spiel für uns, denn in ihrer Arena spielt die BG immer besser. Wir haben den Fehler gemacht und Mitte des dritten Viertels gedacht, dass wir das Spiel leicht gewinnen würden. Die BG hat dann ihre Aufstellung geändert, was uns in Schwierigkeiten gebracht hat. Am Ende haben wir Charakter gezeigt, was uns geholfen hat, das Spiel zu gewinnen. Es war gut, wie wir den Ball bewegt haben, was 29 Assists zeigen. Dass wir die BG zu 20 Ballverlusten gezwungen haben, hat geholfen, mehr Ballbesitze zu generieren.“

Austin Hollins (Vechta): „Alles was heute zählt, ist der Sieg. Es war ein sehr enges, umkämpftes Spiel und ich bin sehr froh, dass wir gewonnen haben. Man muss den Göttingern Respekt zollen für ihre Aufholjagd, es ist wirklich ein hartes Pflaster hier. Nach der Halbzeitpause haben wir in der Defense nachgelassen, haben viele einfache Punkte erlaubt. Man hat gesehen, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben – gerade nach der langen Pause. Jetzt werden wir alles analysieren, in der kommenden Woche sehr an uns arbeiten und dann werden wir am Sonntag bereit sein für den FC Bayern München.“

Lennard Larysz (Göttingen): „Wir hatten uns vorgenommen, mit ganz viel Energie ins Spiel zu gehen, damit uns eine Überraschung gelingen kann. Leider ist uns das nur in der 2. Halbzeit gelungen. Wir fühlten uns an der Ehre gepackt, wir wollten uns besser präsentieren. Leider hat das heute nur teilweise geklappt. RASTA hat in der Defense großen Druck ausgeübt, dagegen ist es schwer und es passieren gehäuft Turnover.“

easyCredit Basketball Bundesliga – 22. Spieltag – Sonntag, 3. März 2019 – 15 Uhr 

BG Göttingen – RASTA Vechta 79:82 (20:25 / 19:25 / 21:19 / 19:13)

Zuschauer: 3.447 in der Sparkassen-Arena

Göttingen: Dominik Lockhart (7 Punkte) , Jacob Albrecht (DNP), Dennis Kramer (DNP), Pendarvis Williams (10), Darius Carter (13/6 Rebounds), Mihajlo Andric (6/6 Rebounds), Mathis Mönninghoff (10), Michael Stockton (12/10 Assists), Lennard Larysz (5), Derek Willis (11), Stephan Haukohl (4) und Joanic Grüttner Bacoul (1).


Vechta: Chris Carter (6 Punkte), Max DiLeo (8), T.J. Bray (7/9 Assists), Michael Kessens (10), Josh Young (5), Tyrone Nash (11), Luv van Slooten (DNP), Philipp Herkenhoff, Austin Hollins (20), Seth Hinrichs (15/6 Rebounds) und Robin Christen.

Nächstes RASTA-Spiel: Am Sonntag, 10. März, um 15 Uhr gegen den FC Bayern München (ausverkauft)

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