Wenn RASTA Vechta und Science City Jena aufeinandertreffen, ist dieses Duell reich an jüngerer Geschichte. Da wäre zum Beispiel das Personal: Jenas lebende BBL Legende Derrick Allen (38) spielte ab Sommer 2015 für zwei Jahre in Vechta, führte den Klub 2016 zum Aufstieg in die easyCredit BBL. Das damalige ProA-Finale ging jedoch verloren – gegen Science City Jena. Damals ebenfalls im RASTA-Dress und heute Jenenser: Oliver Mackeldanz (28). RASTAs Co-Trainer war Pedro Calles, kennt beide Big Men gut: „Ich habe Derrick und Oliver in sehr guter Erinnerung. Und es ist immer schön, wenn man sich einmal wieder sieht und kurz miteinander sprechen kann. Ich freue mich für sie, dass es nach ihrem Abschied in Jena so gut für beide weiterging und geht.“
Und dass Derrick Allen auch im fortgeschrittenen Basketball-Alter noch auf Top-Level abliefert, wundert RASTAs Head Coach überhaupt nicht: „Wer Derrick kennt, ihn im Training und Alltag beobachtet, den überrascht das nicht. Wenn man sich so professionell verhält wie Derrick, dann spielt da Geburtsdatum keine so große Rolle. Er hat eine fantastische Arbeitseinstellung.“
Zehnmal standen sich RASTAner und Jenenser seit der Saison 2012-13 gegenüber, bisher nur dreimal kam der Sieger aus Vechta. Dass der Aufsteiger gegen die seit 2015 in der BBL beheimateten Thüringer in diesem Winter gut Chancen auf eine Aufpolierung seiner bisher negativen Bilanz hat, steht außer Frage. Acht der letzten zehn Spiele wurden gewonnen, genau anders herum sieht die Bilanz des Harmsen-Teams in den letzten Wochen aus.
Am Sonntag setzte es gar eine heftige 66:90-Niederlage bei den Basketball Löwen Braunschweig. „In der ersten Halbzeit hat uns das Braunschweiger Team überrollt, insbesondere mit seiner Physis und Aggressivität. Da konnten wir nicht dagegenhalten. Bei uns ist überhaupt nichts gelaufen“,musste Harmsen konstatieren.
Top-Sorer in dessen Team, dem der letzte Sieg am 10. November gelang, ist Jamar Abrams (29). Der US-Amerikaner, letzte Saison noch Teamkollege von RASTAs Austin Hollins bei den GIESSEN 46ers, kommt auf im Schnitt pro Spiel 13,0 Punkte, gefolgt vom 37-jährigen Julius Jenkins (12,3). Beide Guards dürfen jenseits der 6,75 Meter nicht eine Sekunde aus den Augen verloren werden, sonst treffen sie mit fast 43-prozentiger Wahrscheinlichkeit ihre Dreier.
Auch ein weiterer Altstar, Dru Joyce (33), legt in Jena sehr gute Zahlen auf. Der Spielmacher kommt auf 9,8 Punkte und 6,8 Assists sowie 3,1 Rebounds. Ebenfalls sehr effizient unterwegs ist nach wie vor Derrick Allen mit 9,7 Punkten und 4,5 Rebounds. „Den größten Fehler, den man machen kann, ist, ein Team wie das der Jenenser aufgrund der letzten Ergebnisse zu unterschätzen. Allen, Jenkins, Joyce, McElroy – so etwas gibt es in der Liga nicht noch einmal. Sie werden alles daran setzen, ihre Negativserie beenden zu wollen. Wir müssen also unseren besten Basketball abrufen“, weiß Calles um die Herausforderung durch das „Allstar-Team“.
Für RASTA Vechta wird die Partie in der noch nicht ausverkauften Sparkassen-Arena die dritte innerhalb von acht Tagen sein. Und das nächste Heimspiel steht gefühlt auch bereist bevor. Am Samstag (5.1.) um 18 Uhr empfängt das Calles-Team mit s.Oliver Würzburg (13., 4-8) den nächsten Gegner aus der unteren Tabellenhälfte – der Start ins neue Jahr könnte also kaum bedeutungsvoller sein. Tickets für das Würzburg-Spiel gibt es keine mehr, die Partie ist seit Montagnachmittag mit 3.140 abgesetzten Tickets restlos ausverkauft.
easyCredit Basketball Bundesliga – 14. Spieltag – 2. Januar 2019 – 19 Uhr – Sparkassen-Arena
Science City Jena (15., 3-9) – RASTA Vechta (6., 8-5)
Tickets: tinyurl.com/y96crd9l
Liveticker: www.easyCredit-BBL.de