BISSIGER: RASTA REISST DAS LÖWENRUDEL AUSEINANDER!

Am 9. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA hat RASTA Vechta seine bis dato wohl beste Saisonleistung gezeigt. Gegen die zuvor in ihren letzten sechs Spielen fünfmal siegreichen PS Karlsruhe LIONS gewann der Tabellenzweite in zum großen Teil begeisternder Manier mit 102:86 (51:31). Joel Aminu führte die Vechtaer mit 23 als Top-Scorer zum achten Saisonsieg, sieben (!) seiner Teamkollegen machten acht oder mehr Punkte. 

Führte RASTA erneut zum Sieg: Joel Aminu. Foto: Christian Becker.

In Kürze

Mit dem neuen Point Guard Siler Schneider (27, USA), der zusammen mit RASTAs Farmteam-Akteur J.J. Culver für die aussetzenden Jordan Johnson und Ryan Schwieger (Gehirnerschütterung) in den Kader rückte, zeigten die Vechtaer in Halbzeit eins eine fast 2.900 Fans regelrecht aus dem Häuschen bringende Vorstellung. Mit einem 13:0-Lauf setzten sie sich bis auf 45:21 (17. Minute) ab, trafen dabei in den ersten zwei Vierteln neun ihrer 14 ihrer Dreier. Joel Aminu hatte zur großen Pause schon 14 Punkte gesammelt, Andrew Jones zehn. Nach dem Seitenwechsel profitierten die Gäste dann für ein paar Minuten gefühlt im Sekundentakt von Vechtaer Fehlern und schenkten RASTA sage und schreibe 38 Punkte ein. Bis auf 67:71 (29.) verkürzte das „Karlsrudel“, sah sich dann aber wieder der zumeist ganz starken Vechtaer Defense ausgeliefert. Schlussendlich hatten die Vechtaer das Rebound-Duell eindeutig für sich entschieden (37:28), eine extrem starke Dreierquote von 52% (14/27) und sich so den 102:86-Heimsieg hoch verdient.

Fakten

Feldwürfe: RASTA 54% (36/68) - Karlsruhe 48% (31/65)
Zweier: RASTA 54% (22/41) - Karlsruhe 53% (21/40)
Dreier: RASTA 52% (14/27) - Karlsruhe 40% (10/25)
Freiwürfe: RASTA 89% (16/18) - Karlsruhe 64% (14/22)
Rebounds: RASTA 37 - Karlsruhe 28
Assists: RASTA 19 - Karlsruhe 13
Ballverluste: RASTA 19 - Karlsruhe 17
Steals: RASTA 8 - Karlsruhe 12
Fouls: RASTA 25 - Karlsruhe 21

Stimmen zum Spiel

Ty Harrelson (Head Coach Vechta): „Wir haben drei Viertel lang in der Defense einen sehr guten Job gemacht. Die Phase mit den zwei unsportlichen Fouls hat Karlsruhe ausgenutzt. Auch zuvor nach dem Seitenwechsel hatten sie mehr Duck auf uns ausgeübt. Aber abseits vom 3. Viertel haben wir wirklich gut und hart verteidigt. Die Defense ist immer der Schlüssel zum Sieg. Die Jungs haben heute gut zusammengespielt, haben den Ball bewegt. In der Kabine habe ich ihnen gerade gesagt, dass ich stolz auf sie bin, weil sie eine solche Reaktion auf die Niederlage in Paderborn gezeigt haben und darauf, wie sie heute gespielt haben. Zu Siler Schneider muss man sagen, dass er erst Mittwoch in Vechta angekommen ist. Wir haben ihn ins kalte Wasser geworfen und ich denke, dass er seine Sache gut gemacht hat. Er hat den Ball gebracht und hat in der Defense alles gegeben. Kurz vor der Halbzeit hatte er zwei, drei Ballverluste in Serie - so auch im 3. Viertel. Aber er muss sich in unserem System halt erst noch richtig zurechtfinden. Siler konnte da nicht wirklich etwas für, da er noch lernen muss, was in solchen Momenten seine Optionen sind. Das wird mit der Zeit noch bessre. Dass wir mit ihm auf dem Feld 17 Punkte mehr gemacht haben als Karlsruhe, bei einem Sieg mit 16 Punkten Differenz, zeigt auch, dass er einen tollen Job gemacht hat.“

Gerrit Kersten-Thiele (Sportdirektor Vechta): „Über drei Viertel war das heute ein super Spiel von uns. Da haben wir den Ball sehr gut laufen lassen und das gemacht, worüber wir in den letzten Wochen oft geredet haben. Heute war es also deutlich besser als zuletzt. Die Stimmung in der Halle hat ihr übriges getan und die Jungs nochmal weiter gepusht. Die Spielweise von Siler Schneider, wie er seine Mitspieler eingesetzt und sich schnell eingefügt hat, hat gleich Früchte getragen. Wir haben den Ball gut bewegt, zum freien Mann gespielt, gute Würfe kreiert und hatten heute deutlich länger gute Phasen. Dafür, dass er erst zwei Trainingseinheiten mit uns absolviert hat, hat das mit ihm schon sehr, sehr gut funktioniert.“

Aleksandar Scepanovic (Head Coach Karlsruhe): „Zunächst einmal Glückwunsch an RASTA zu diesem guten Spiel! Im 3. Viertel haben wir jede Menge Punkte gemacht, da haben wir von nicht erzwungenen Fehlern der Vechtaer profitiert - das waren etwa die zwei als unsportlich gepfiffenen Fouls. Wir haben dann das Momentum bekommen und hatten das Gefühl, dass wir nun richtig im Spiel ankommen würden. Aber um ehrlich zu sein: 23, 28, 27 und dann 24 Gegenpunkte in den Vierteln sind nicht das, womit man einen Auswärtssieg holt. Wenn Du ein Team wie RASTA auswärts schlagen willst, dann darfst du nicht so eine Defense spielen wie wir heute. Das ist dann auch der Hauptgrund für unsere Niederlage. Zu Beginn der Partie wirkten meine Spieler geradezu beeindruckt von Vechta, als hätten sie diese Aggressivität, diese Härte und Schnelligkeit nicht erwartet. Alles war zu schnell für uns - was man an den Dreiern gesehen hat, die RASTA von nahezu überall getroffen hat. In der 2. Halbzeit sind wir dann etwas besser zurechtgekommen. Aber wenn man in Vechta erstmal mit 20 und mehr Punkten zurückliegt, in dieser Atmosphäre, dann ist es sehr schwer, zurück zu kommen. Jetzt müssen wir zurück an die Arbeit und zusehen, dass wir effektiver und erfolgreicher spielen.“

1. Viertel

Mit einem 9:0-Lauf zum 14:8 (5.) wusste das Harrelson-Team seine Fans gleich in der Anfangsphase dieser Partie mitzureißen. Joel Aminu und Tajuan Agee trafen im 1. Viertel je gleich zweimal von Downtown, Karlsruhes Top-Leute Bazoumana Kone und Maurice Pluskota wurden unterdessen eindrucksvoll in Schach gehalten. Die Hausherren bauten ihren Vorsprung auch schnell bis ins zweistellige aus - 20:10 (7.).

2. Viertel

Der Start in den zweiten Abschnitt gelang RASTA eindrucksvoll. Zu einem 9:0-Lauf steuerte Siler Schneider seine ersten Punkte im neuen Trikot bei, Joel Aminus dritter Dreier zum 32:18 schickte die Karlsruher nach gut zwei Minuten des 2. Viertels in eine Auszeit. Als Andrew Jones später zwei Dreier in Serie zum 45:21 (17.) einnetzte, fand die auf den Rängen vorherrschende Party-Stimmung ihren vorläufigen Höhepunkt. Jones und Aminu hatten zusammen 24 Punkte in Halbzeit eins gemacht, Agee legte noch acht obendrauf - die Offense lief so rund wie die Defense zupackte. 

3. Viertel

Nachdem die Vechtaer zum Ende des 2. Viertels verpasst hatten, ihren Vorsprung noch auszubauen, meldeten sich nun die PS Karlsruhe LIONS mehr und mehr in der Partie an. Nach fast sechs Minuten in Halbzeit zwei führte RASTA noch komfortabel mit 67:48, geriet dann aber immer mehr unter Druck. Und: Enosch Wolf kassierte binnen gerade mal gut einer Minute zwei unsportliche Fouls - „Rot“ für den Center. Regelrecht aus dem Tritt gebracht, kassierten Harrelsons Mannen einen 0:9-Lauf zum 65:69-Anschluss (29.) der Karlsruher. Die LIONS hatten im 3. Viertel 13 Würfe getroffen, darunter vier Threeballs, und waren achtmal von der Freiwurflinie erfolgreich gewesen.

4. Viertel

Vom Ausschluss seines Bruders Enosch geradezu angestachelt, brachte Julius Wolf seine Farben zum Beginn des Schlussabschnittes endgültig wieder auf Kurs - und den RASTA Dome zum kochen: Acht Punkte in 68 Sekunden, sechs davon mit zwei Dreiern erzielt, machte der jüngere der Wolf-Brüder zum 86:71 (32.). Als Joel Aminu in der 33. Minute seinen schon fünften Dreier des Abends versenkte und RASTA auf 89:76 brachte, war weiterhin alles bereit für eine weitere Party-Nacht an Vechtas längster Theke. Die nächsten fünf Zähler gingen allesamt aufs Konto von Siler Schneider, Robin Lodders machte in der letzten Minute die 100 voll - 2.885 Fans waren komplett auf ihre Kosten gekommen.

Ausblick

Weiterhin auf Platz 2 der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA gelistet, treten die Vechtaer am kommenden Wochenende bei den Nürnberg Falcons an. Der Sechste spielt am Sonntag bei den Dresden Titans, will dort den dritten Sieg in Serie holen. Fünf Siege insgesamt holten die Franken bisher, unterlagen lediglich den Aufstiegskandidaten Tübingen, Jena und Gießen. Tip-Off in der KIA Metropol ARENA ist am Samstag um 18.30 Uhr. Fans aus Vechta können Tickets über ‚Schomaker Reisen‘ buchen, die Partie wird auch live und kostenlos auf www.sportdeutschland.tv übertragen.

Samstag, 26. November 2022 - 19.30 Uhr - RASTA Dome in Vechta

RASTA Vechta - PS Karlsruhe LIONS 102:86 (23:18 / 28:13 / 27:38 / 24:17)

VEC: Siler Schneider (12 Punkte/6 Assists), Kaya Bayram, Andrew Jones (13/2 Steals), Enosch Wolf (2 Blocks), Joschka Ferner (8), J.J. Culver (3), Robin Lodders (8), Tajuan Agee (12), Julius Wolf (14), Joel Aminu (23) und Chip Flanigan (9/8 Rebounds/2 Steals)

PSK: Kelvin Omojola, Bazoumana Kone (5/7 Assists), Lovell Cabbil jr. (25/3 Steals), Ivan Karacic (24/2 Blocks), Dominick von Waaden, Lorenzo Cugini (9), Darko Bajo (DNP), Julian Albus (13), Maurice Pluskota (10/7 Rebounds) und Marc Loemba.

Zuschauer: 2.885  im RASTA Dome

RASTA Vechta - 2022/2023 - Der Kader

Spieler: Tajuan Agee (Power Forward, 25, USA), Joel Aminu (Shooting Guard, 25, D), Kilian Brockhoff (Small Forward, 18, D), J.J. Culver (Small Forward, 24, USA), Joschka Ferner (Small Forward/Shooting Guard, 26, D), Chip Flanigan (Small Forward, 26, USA), Johann Grünloh (Center, 17, D), Noah Jänen (Shooting Guard/Small Forward, 18, D), Andrew Jones (Shooting Guard/Point Guard, 24, USA), Jordan Johnson (Point Guard, 27, USA), Robin Lodders (Center, 27, D), Siler Schneider (Point Guard, 27, USA), Ryan Schwieger (Small Forward/Shooting Guard, 23, USA), Enosch Wolf (Center, 32, D), Julius Wolf (Power Forward, 29, D). Head Coach: Ty Harrelson (42, USA/AUS). Assistant Coaches: Miguel Zapata (42, ESP) und Marius Graf (31, D). Athletic Trainer: Domenik Theodorou (36, D).

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