Patrick Elzie schickte Heimkehrer Daniel Krause, der in Quakenbrück geboren und das Basketball-Spiel lieben gelernt hat, in der Starting Five auf das Parkett der natürlich restlos ausverkauften Artland Arena. In der dritten Minute traf der Experte für die langen Würfe auch gleich seinen ersten Dreier zum 5:4 für die Gäste. Diese Führung behaupten konnte RASTA im ersten Viertel aber nicht. Mit einem erfolgreichen Zweier plus Bonusfreiwurf markierte Brandon Thomas in der sechsten Minute das 11:7 für die Hausherren, die immer wieder den Weg durch die Zone fanden und so auch durch Anthony King auf 13:7 erhöhen konnten. Als Chad Topper genau eine Minute vor Ende des ersten Viertels einen Fast Break der Dragons per Dreier abschloss, führten die Quakenbrücker schon mit 21:12 – Pat Elzie nahm die erste Auszeit der Partie. In die Viertelpause ging es für dessen Mannschaft schließlich mit einem Sechs-Punkte-Rückstand (15:21). Die Artland Dragons präsentierten sich nach der Niederlage bei den s.Oliver Baskests extrem bissig in der Verteidigung, forcierten gleich sieben Ballverluste der RASTAner.

Der nächste Abschnitt brachte zunächst keine wesentliche Besserung für den Beko BBL-Aufsteiger aus Vechta, auf 26:17 zogen die Dragons davon. Erst ein erfolgreich abgeschlossener Fast Break von Rashad Bishop zum 24:28 ließ bei den mehr als 300 RASTA-Fans wieder Hoffnung auf den Derbysieg aufkommen. Jetzt kam auch immer mehr Stimmung in beiden Fan-Lagern auf. Als Dragon Brandon Thomas einen Dunking zur Sieben-Punkte-Führung vergab und im Gegenzug Brandon Bowman per Dreier zum 32:34 aus RASTA-Sicht traf, entluden sich begeisterte Schreie bei den in orange und gelb gekleideten Gästefans. Die Vechtaer konnten die Partie nun wesentlich offener gestalten und sorgten durch Rashad Bishop in der 20. Minute für einen weiteren Höhepunkt in dieser immer mehr an Fahrt aufnehmenden Partie: Einen Fast Break schloss der sprunggewaltige US-Amerikaner per Reverse-Dunk ab – 37:37. Doch das Momentum wechselte per Buzzer Beater wieder auf die Seite der Artland Dragons. David Holston traf mit Ablauf der Uhr den ganz langen Dreier zum 40:37 und sorgte somit dafür, dass RASTA-Trainer Patrick Elzie eher wütend denn zufrieden den Gang in die Kabine antrat.

Zwei Mannschaften, die sich absolut nichts schenkten, sahen die Fans zu Beginn der zweiten Halbzeit. Auch die Fans der Dragons merkten nun, dass ihr Team lautstarke Unterstützung brauchen würde, um hier einen Heimsieg zu landen. Doch es waren zunächst die Anhänger der Gäste, die lauthals jubeln durften, Flavio Stückemann traf den Dreier aus der Ecke zur ersten Vechtaer Führung seit dem 2:0 von Dirk Mädrich – 51:50 (27.). Die Quakenbrücker konterten mit einem 5:0-Lauf und das zweite Beko BBL-Derby dieser beiden Teams versprach zu diesem Zeitpunkt Spannung bis zum Ende. Doch die letzten Minuten des dritten Viertels gehörten eindeutig dem Tabellenfünften. Chad Topper traf einen weiteren Dreier zum 58:53 (28. Minute) und RASTA verlor im nächsten Angriff wieder einmal den Ball. Patrick Elzie sah sich kurz vor der Drittelpause zu einer weiteren Auszeit gezwungen. Doch diese brachte seinen Mannen keine Ruhe. Christian Hoffmann traf den nächsten Dragons-Dreier und auch der letzte erfolgreiche Angriff im dritten Viertel ging in Form von zwei verwandelten Freiwürfen Chad Toppers auf das Konto der Artländer. Vor dem Schlussabschnitt führten diese mit 63:53. Sollte dieser 2:13-Lauf Vechtas in den letzten dreieinhalb Minute des dritten Viertels etwa schon die Vorentscheidung bedeuten?

Zumindest deutete in den nächsten Minuten vieles darauf hin. Denn die Dragons-Defense stand nach wie vor sehr sicher und bereitete RASTA Kopfzerbrechen. Glücklicherweise stand auch Vechtas Verteidigung gut und ließ erst nach 3:18 Minuten im letzten Viertel Punkte zu – David Holston traf zum 65:55. So gut wie entschieden war die Partie dann 3:30 Minuten vor dem Ende. Antonio Graves traf zunächst den Korbleger zum 71:59, wurde bei diesem Versuch auch noch von Will Conroy gefoult – es war dessen fünftes. Der Bonusfreiwurf saß und so führten die Dragons in diesem Derby mit 13 Punkten. RASTA Vechta biss sich an der Dragons-Defense einfach die Zähne aus und konnte die Zehn-Punkte-Hypothek aus dem dritten Viertel nicht mehr aufholen. Der Beko BBL-Aufsteiger unterlag schließlich mit 86:76 bei den Artland Dragons und kassierte damit die fünfte Niederlage in Serie. In der Tabelle konnten die hinter RASTA platzierten Teams s.Oliver Baskets aus Würzburg und medi bayreuth nicht von der Vechtaer Niederlage profitieren. Auch sie verloren ihre Spiele und taten dem Liga-Neuling damit einen großen Gefallen.

Beko Basketball Bundesliga 2013/2014 – 22. Spieltag

Artland Dragons – RASTA Vechta 86:76 (21:15 / 19:22 / 23:16 / 23:23)

Zuschauer: 3.000 in der Artland Arena in Quakenbrück (ausverkauft)

Statistik: www.Beko-BBL.de

Stimmen zum Spiel:

Patrick Elzie (RASTA Vechta): „Gratulation an Tyron McCoy und seine Mannschaft, der Sieg war verdient. Für uns war diese Partie zumindest ein kleiner Fortschritt im Vergleich zu den letzten Spielen. Wir haben ein wenig besser verteidigt, obwohl auch dabei nicht alles rund lief. Knackpunkt des Spiels waren sicherlich die letzte Minuten im dritten viertel. Die Artland Dragons haben eben sehr viel Qualität, clevere Spieler, die unsere Fehler ausgenutzt haben. Das war die ausschlaggebende Phase. Wenn ich auf die Statistiken schaue, sieht es gar nicht schlimm aus für uns. Wir hatten aber zu viele Ballverluste, waren zu statisch in der Offense. Bei den Dragons haben alle Starter zweistellig gepunktet, bei uns nur zwei Spieler. Jetzt müssen wir aber trotz dieser Niederlagen-Serie positiv nach vorne schauen. Es nutzt auch nichts, auf den den Spielern rumzuhacken. Wir haben noch genügend Spiele, um das hinzubiegen. Aber natürlich bin ich auch von dieser Niederlage enttäuscht.“

Tyron McCoy (Artland Dragons): „Das war ein schweres Spiel für uns mit vielen Emotionen von außen, von den Fans. Wir haben versucht, aggressiv zu verteidigen und den Ton anzugeben. Wir haben diese offensiv gute Mannschaft gut unter Kontrolle gehalten und der Einsatz in der Verteidigung stimmte. In der 2. Halbzeit haben wir auch besser gerebounded und waren in der Lage, diesen entscheidenden 13:2-Lauf hinzulegen. Einen besonderen Dank spreche ich heute unseren Bank-Spielern aus. Sie haben einen guten Job gemacht.“