DRAMA MIT VERLÄNGERUNG: RASTA OHNE FORTUNE

In einem an Spannung nicht mehr zu überbietenden Overtime-Thriller hat RASTA Vechta am Samstagabend mit 83:88 gegen die favorisierten FRAPORT SKYLINERS verloren. Vor 3.140 Zuschauern im ausverkauften RASTA Dome war der Aufsteiger am 3. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga nah dran am ersten Saisonsieg, konnte in der Crunchtime aber keinen entscheidenden Treffer mehr landen.

Dunk of the Day: Austin Hollins setzt "Wobo" aufs Poster. Foto: Christian Becker.

Der zum ersten Mal in dieser Saison ausverkaufte RASTA Dome war nicht nur wegen des Sommers im Herbst früh auf Betriebstemperatur. Seth Hinrichs per Dreier und Austin Hollins im Fastbreak nach eigenem  Steal bescherten den Gastgebern unter großem Jubel eine ganz schnelle 5:0-Führung in der 1. Minute. So schnell RASTA heiß gelaufen war, so schnell zogen die Frankfurter nach – und wie!? Die Gäste zogen auch dank binnen weniger Minuten getroffener vier Dreiern auf 16:5 davon (6. Minute). Lange Gesichter machten RASTAs Fans aber nur kurz. Denn ihr Team kämpfte sich umgehend zurück in die Partie, machte das beste aus einer schlechten Wurfquote und verkürzte mit der Pausensirene durch Philipp Herkenhoff auf 14:20. 

Auch im 2. Viertel blieb das Team von Head Coach Pedro Calles bissig und riss die Partie an sich. Allen voran T.J. Bray hatte nun ein ganz heißes Händchen und traf in den zweiten zehn Minuten drei Dreier. Sein Threeball zum 22:22 (14. Minute) zwang Frankfurts Trainer Gordon Herbert in dessen erste Auszeit. In der Folge konnten sich die Hessen wieder etwas absetzen, führten in der 18. Minute mit 31:26. Und wieder waren die RASTAner an der Reihe: Der Aufsteiger holte die fünf Punkte auf, ging selber in Führung und behauptete diese durch einen erneut praktisch mit der Sirene erfolgten Korb, dieses Mal von Seth Hinrichs, zum 35:33. 

Gleich zu Beginn der 2. Halbzeit riss es RASTAs Fans gleich mehrfach von den Sitzen. Erst stopfte Austin Hollins zum 37:36 (22. Minute). Dann folgte in der 23. Minute der nächste Hinrichs-Dreier zum 40:37. Und wieder Hollins sorgte dann für das Highlight der Partie. RASTAs Nummer 20 setzte Frankfurts Big Man Jonas Wohlfahrt-Bottermann mit einem Dunking dermaßen aufs Poster, dass die FRAPORT SKYLINERS beim Stand von 44:40 (25. Minute) für RASTA die nächste Auszeit brauchten. Und noch einmal im 3. Viertel krachte es mächtig am Frankfurter Board. Venky Jois traf 70 Sekunden vor Viertelende per Put-Back-Dunk zum 56:52 – die Arena stand Kopf. Etwas den Wind aus den Segeln nahm den Vechtaern dann Marco Völler. Der Sohn von Fußball-Weltmeister Rudi traf per Buzzer Beater zum Anschluss, 58:60 aus Sicht der Gäste vor dem (vermeintlichen) Schlussabschnitt. 

So umkämpft, so spannend, so hin und her wogend wie die ersten 30 Minuten war auch die Restspielzeit. RASTA sah sich in der 34. Minute beim 65:68 mit drei Punkten Rückstand konfrontiert. Zwei Dreier von Hollins brachten den Vechtaern in der 37. Minute jedoch die Führung zurück – 71:70. 25 Sekunden vor dem Ende gelang dem so richtig gut aufgelegten Philipp Herkenhoff das 77:77 für RASTA, die Hausherren verteidigten dann bärenstark und hatten den siegbringenden Wurf in der Hand. Doch Austin Hollins kam in den Schlusssekunden nicht mehr zum Abschluss – Overtime! Das Drama an der Pariser Straße öffnete den Vorhang für den fünfte Akt.

Noch zweimal konnten sich die RASTAner unter dem tosenden Jubel ihrer Anhänger eine knappe Führung erobern, wegzuziehen jedoch vermochten sie nicht. Die FRAPORT SKYLINERS hatten zu oft die richtige Antwort parat. Zunächst hielten Jason Clark und „Wobo“ die Hessen im Spiel. Dann machten die Gäste den Auswärtssieg von der Freiwurflinie perfekt, trafen sieben von acht Versuchen in der Verlängerung. RASTA konnte in den letzten 131 Sekunden des Spiels nicht mehr punkten. 
Nach einer erneuten Steigerung zum vorangegangenen Spiel bereiten sich die RASTAner ab sofort auf das Auswärtsspiel beim Mitteldeutschen BC am kommenden Samstag (20.10., 18 Uhr, live auf www.telekomsport.de) vor. Das nächste Heimspiel steigt am Sonntag, den 28. Oktober, um 15 Uhr gegen die Basketball Löwen Braunschweig. Tickets für diese Partie sind ab sofort auf www.rasta-vechta.de und an allen Vorverkaufsstellen in und um Vechta erhältlich. 

Stimmen zum Spiel

Pedro Calles (Vechta): „Gratulation an Frankfurt und Coach Herbert. In Spielen wie dem heute, ist noch wichtiger als der Ausgang, wie du spielst. Wir haben von Beginn an das gezeigt, was wir wollen. Wir haben heute für rund 40 Minuten den wohl mit besten Basketball gespielt, den wir auch leisten können. Heute aber waren 40 Minuten nicht genug, wir haben uns nicht belohnt. Es haben Details entschieden, wir haben ein paar mentale Fehler zu viel gemacht. Frankfurt hat das dann mit der ganzen Erfahrung, die sie im Team haben, ausgenutzt. In der Crunchtime haben sie diese Erfahrung ausgespielt. Ich bin sehr zufrieden mit dem, was meine Mannschaft heute gezeigt hat. Jeder hat heute abgeliefert und sein Bestes fürs Team gegeben. Und erneut darf ich sagen, dass die Fans, obwohl wir wieder nicht gewinnen konnten, sie uns immer den Rücken gestärkt haben heute. Jetzt schauen wir uns das Video an, werden an den Details arbeiten. Wir sind auf dem richtigen Weg und nächste Woche haben wir die Chance, noch einmal besser zu sein. Und den Frankfurtern wünsche ich alles Gute für die BBL und die Pokalwettbewerbe!“

Gordon Herbert (Frankfurt): „Vechta war voll da und sie haben beim Offensiv-Rebound sehr guten Einsatz gezeigt - vor allem im 2. Viertel. Das hat das Spiel zunächst zu ihren Gunsten gedreht. Es ist sehr enttäuschend, dass zwei unserer Guard zusammen zehn Turnover und dabei nur einen Assist verbuchen konnten. Unsere zwei Finnen waren heute eher Eisfischen in Nordfinnland als hier. Gott sei Dank kam heute von der Bank mit Marco Völler und Akeem Vargas der richtige Einsatz. Ich möchte Vechtas Leistung wirklich nicht schmälern. Denn sie haben sehr gut gearbeitet und haben uns alles abverlangt. Aber ich bin von vielen meiner Spielern wirklich sehr enttäuscht. Es gab Phasen in diesem Spiel, da haben wir uns einfach unterkriegen lassen. Von einem Team, dass härter gearbeitet hat als wir.“

easyCredit Basketball Bundesliga – 3. Spieltag – Samstag, 13. September 2018 – 20.30 Uhr 

RASTA VECHTA – FRAPORT SKYLINERS 83:88 n.V. (14:20 / 21:13 / 25:25 / 17:19 / 6:11)

Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)

Vechta: Carter (2 Punkte), DiLeo (4), Bray (13/13 Assists), Kessens, Young (9), van Slooten (DNP), Herkenhoff (14), Hollins (16), Hinrichs (17), Christen (4) und Jois (7/7 Rebounds).

Frankfurt: Murphy (5 Punkte), Bell-Haynes (6), Zeeb (DNP), Heslip (17), Clark (16), Huff (9), Vargas (11), Freudenberg, Wohlfahrt-Bottermann (11/10 Rebounds), Robertson (4/9 Assists) und Völler (9). 

Nächstes RASTA-Spiel: Am Samstag, 20. Oktober, um 18 Uhr beim Mitteldeutschen BC.

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