Erwartete Niederlage: RASTA verliert in München

300 mitgereiste RASTA-Fans durften gut eine Halbzeit lang von einer der größten Sensation der Beko Basketball Bundesliga-Geschichte träumen. Doch als der FC Bayern München aufdrehte, hatte der Aufsteiger der geballten Offensivkraft des Tabellenführers nicht mehr viel entgegenzusetzen. RASTA Vechta unterlag im Audi Dome schließlich mit 74:93 (37:43).

RASTA Vechta startete mit Richie Williams, Brandon Bowman, Jacob Doerksen, Rashad Bishop und Dirk Mädrich in die Partie im Audi Dome. Die ersten Punkte gehörten den Vechtaern: Brandon Bowman zog zum Korb und steckte die Kugel durch zu Bishop – 2:0 für den krassen Außenseiter. In der dritten Minute konnten die Bayern erstmals mit drei Punkten in Führung gehen – Robin Benzing hatte von jenseits der 6,75-Meter-Linie zum 7:4 getroffen. Nach genau fünf Minuten im ersten Viertel hatte RASTA die Führung zurückerobert, als Dirk Mädrich nach seinem Offensiv-Rebound zum 10:9 traf. Der Jubel unter den 300 mitgereisten RASTA Fans wurde noch größer. Denn der Aufsteiger legte beim Tabellenführer ein richtig gutes Auftaktviertel hin und konnte sich eine 18:14-Fühurng herausspielen (8. Minute). Von dieser „Aufmüpfigkeit“ sahen sich die Bayern nun scheinbar herausgefordert und legten einen 7:0-Lauf aufs Parkett des mit 6.127 Zuschauern gut gefüllten Audi Domes. In die erste Viertelpause ginge die RASTAner mit einem denkbar knappen Rückstand (20:21). Dass die Vechtaer so gut mithielten, lag auch am zu Beginn dominierenden Isaac Butts. RASTAs Center hatte in den ersten zehn Minuten acht Punkte erzielt und schon drei Rebounds abgegriffen. Dass Bayern-Trainer Svetislav Pesic John Bryant, immerhin MVP der letzten zwei Jahre, als siebten Ausländer nicht auf den Spielberichtsbogen gesetzt hatte, erwies sich bis dahin als Glücksgriff für RASTAs Big Men. Der FC Bayern behauptete seine Führung zunächst. Mit einem krachenden Dunking jedoch glich einmal mehr Isaac Butts das Spiel in der 14. Minute wieder aus (30:30). Diese zwei Zähler jedoch waren die einzigen des 2,08-Riesen im zweiten Viertel. Die Bayern hatten sich nun einfach besser auf Butts eingestellt. Von der größeren Aufmerksamkeit für Isaac Butts profitierte jetzt aber Dirk Mädrich. RASTAs All-Star-Kandidat legte in der ersten Halbzeit in nur neun Minuten Spielzeit neun Punkte und drei Rebounds auf. Von der tollen Vorstellung von Vechtas Centern aber ließen sich die Münchener nicht aus der Ruhe bringen. Sie ließen ab Mitte des zweiten Viertels die Muskeln spielen, zogen bis acht Sekunden vor der Halbzeitpause auf 43:36 davon, ehe Urule Igbavboa noch einmal per Freiwurf verkürzen konnte.
In der 23. Minute war RASTA Vechta wieder ganz nah dran am Tabellenführer: Dylan Talley, der ein ganz starkes drittes Viertel spielte, verkürzte für sein Team zum 47:49. Es war leider der letzte Moment in dieser Partie, in der der Aufsteiger von der ganz großen Sensation in der bayerischen Landeshauptstadt träumen durfte. Denn die Hausherren wurden ihrem Ruf als derzeit beste deutsche Mannschaft nun endlich gerecht und schalteten zwei Gänge höher. Beim 61:51 durch Deon Thompson hatte sich der FC Bayern erstmals einen Zehn-Punkte-Vorsprung herausgeworfen (28. Minute). Bis zum Ende des Viertels baute München seine Führung auf 70:55 aus. Das Spiel nahm nun den vor der Partie erwarteten Verlauf. Die Bayern, mit im Schnitt erzielten 97 Punkten pro Heimspiel Zuhause eine Macht, drehten mehr und mehr auf und gestatteten dem Beko BBL-Neuling aus dem Oldenburger Münsterland keine Aufholjagd mehr. Auch dank eines hervorragend aufgelegten Dylan Talleys (21 Punkte) aber gelang es RASTA Vechta, die Niederlage beim Branchenprimus in einem erträglichen Rahmen zu halten. Punktgleich mit medi bayreuth und den WALTER Tigers Tübingen steht RASTA Vechta nach der zehnten Saisonniederlage im 13. Spiel weiter auf Rang 15 der Beko BBL-Tabelle. Am kommenden Samstag (20 Uhr) ist die Mannschaft von Patrick Elzie dann wieder im mit 3.140 Zuschauern ausverkauften RASTA Dome gefragt. Gegner am 21. Dezember ist kein geringerer als ALBA Berlin.

FC Bayern München – RASTA Vechta 93:74 (21:20 / 22:17 / 27:18 / 23:19)


Zuschauer: 6.127


Statistik: www.beko-bbl.de


Stimmen zum Spiel:

Patrick Elzie (RASTA Vechta): „Die Bayern haben heute sicherlich nicht ihr bestes Spiel gezeigt. Aber ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Wir haben uns gut präsentiert. Vor allem in der ersten Halbzeit waren wir sehr mutig und haben ordentlich gespielt. Das dritte Viertel hat uns allerdings das Genick gebrochen. Danach ging es nur noch darum zu versuchen, dass wir nicht zu hoch verlieren. Nichtsdestotrotz bin ich stolz auf meine Jungs. Bayern ist schließlich nicht umsonst die Nummer eins in Deutschland, und das haben sie heute unter Beweis gestellt.““


Svetislav Pesic (FC Bayern München): „Unser Gegner hat heute viel Enthusiasmus gezeigt. Wir hatten in der ersten Halbzeit viel Mühe in das Spiel zu finden, aber am Ende haben wir unseren Rhythmus gefunden und gewonnen. Vechta hat insgesamt mehr gezeigt als wir und daraus müssen wir lernen. Jedes Spiel muss für uns eine neue Herausforderung sein. Wir haben uns heute nicht so gut präsentiert wie wir es können und sollten, wenn wir Basketball in München etablieren wollen.“

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