FARMTEAM: DECKENHEIZUNG, BRANDREDE, AUSWÄRTSSIEG!

Ein nervenaufreibendes „Vier-Punkte-Spiel“ in Hamburg hat die 1. Herren des SC RASTA Vechta am Sonntag erfolgreich bestritten. Das junge Farmteam des easyCredit Basketball-Bundesligisten gewann beim Eimsbütteler Turnverband dank eines ganz starken 4. Viertels mit 89:79 (34:44). Gleich fünf RASTAner punkteten zweistellig, bester Werfer war Luc van Slooten (16) mit 22 Punkten.

In Hamburg zur rechten Zeit zur Stelle: Luc van Slooten. Foto: RASTA Vechta.

Hart erarbeiten mussten sich die jungen Wilden aus Vechta den Sieg bei einem direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt in der 1. Regionalliga Nord. Am Sonntagabend überwog trotz der dürftigen 1. Halbzeit dann die Freude bei Coach Hanno Stein: „Das war sicherlich kein schönes Spiel. Aber genau solche muss man dann eben auch gewinnen, wenn man in der Liga bleiben will. Ich bin jetzt jedenfalls ganz schön happy.“ Ein Sonderlob gab es noch für Luc van Slooten, der die Partie mit zwei Dreiern in der Crunchtime mitentschieden hatte: „Luc war in der 2. Halbzeit überragend. Er hat gezeigt, dass er ein sehr großes Talent ist. Mit seinen Würfen in der Schlussphase hat er großen Anteil an unserem Sieg. Das war schon eine krasse individuelle Performance von ihm.“

In der Sporthalle an der Hohen Weide ging RASTA in der 4. Minute durch Jammal Schmedes erstmals in Führung – 6:5. Doch weil die Gäste es immer wieder überhastet von jenseits der 6,75 Meter versuchten, bekamen sie das Spiel nicht frühzeitig unter Kontrolle. Satte zehn Fehlwürfe von Downtown leistete sich RASTA allein im 1. Viertel. „Man hat den Jungs schon angemerkt, dass sie ob der Bedeutung des Spiels Druck gespürt haben. Wir haben viel zu viele und viel zu schnell Dreier genommen, dabei aber nur den Staub von der Deckenheizung runtergeschossen – das war furchtbar“, ärgerte sich Vechtas Trainer Hanno Stein zurecht. Mitte des 1. Viertels lag RASTA mit 6:11 hinten, konnte durch die Punkte sechs und sieben von van Slooten knapp eine Minute vor der Pause aber mit 22:18 nach vorne preschen.

In der 16. Minute konnte RASTAs Kapitän Malte Stenzel seinem Team per Freiwurf zum 31:30 eine knappe Führung behaupten. Im Anschluss jedoch klappte bei den Vechtaern erst einmal so gut wie gar nichts mehr. Eimsbüttels Top-Spieler Tyseem Lyles und Vidmantas Uzkuraitis rissen das Spiel an sich und brachten ihre Farben unter dem begeisterten Jubel ihrer Fans bis zur Halbzeit mit 44:34 in Führung. Ein Grund dafür: RASTAs miserable Dreierquote. Die lag nach 20 Minuten bei 13,6% oder 3/22.  „Der ETV hat diese Partie als ‚Vier-Punkte-Spiel’ angenommen – wir in der 1. Halbzeit nicht. Hätten wir den Ball besser laufen lassen, alle Spieler einbezogen, hätten wir den ETV in der Defense wesentlich mehr beschäftigt. So aber konnten sie sich einfach die langen Rebounds greifen und haben uns leichte Punkte eingeschenkt. In der Kabine hat unser Malte Stenzel dann eine Brandrede gehalten, an den Stolz aller appelliert und unser Selbstbewusstsein wieder zu Tage gefördert“, beschreibt Stein die Halbzeitpause.

Und so war es auch Stenzel, der im 3. Viertel mit gutem Beispiel voranging und in diesem Spielabschnitt neun Punkte markierte – genau wie Luc van Slooten. RASTAs Trefferquote wurde nun deutlich besser, in der Offensive fand das Stein-Team endlich zu seinem Rhythmus. Den hatten die Gastgeber allerdings gar nicht erst verloren. Sie hatten immer eine passende Antwort auf gute Aktionen der Gäste und ließen RASTA einfach nicht näher kommen. In der 24. Minute betrug der Rückstand der Niedersachsen ein Dutzend Zähler (43:55) und nach Lyles’ Punkten 20 und 21 in der 30. Minute gingen die Vechtaer mit einer Neun-Punkte-Hypothek in den Schlussabschnitt.

In den ersten Minuten des 4. Viertels machten dann Jammal Schmedes und Tim Insinger klar, dass mit RASTA noch zu rechnen sei. Schmedes markierte per Dunking das 67:70 (32. Minute) und in der 35. Minute den Ausgleich – 73:73. Binnen nicht einmal 80 Sekunden versenkte dann van Slooten zwei Dreier, RASTA führte 2:25 Minuten vor dem Ende mit 83:75. Als Schmedes 83 Sekunden vor der Schlusssirene dann zum 85:77 traf, war die Vorentscheidung gefallen und Kapitän Malte Stenzel machte in der Schlussminute von der Freiwurflinie den Auswärtssieg perfekt. „Wir konnten im Schlussabschnitt noch einmal zusetzen, ein hohes Tempo gehen und so den ETV in die Knie zwingen. Aggressivere Defense und bessere Offense nach der Halbzeit haben die Wende herbeigeführt. Am Ende haben wir uns auch verdient durchgesetzt“, so RASTAs Coach.

Am kommenden Samstag (15 Uhr) empfangen die Vechtaer die TSG Westerstede zum Derby im RASTA Dome. Die Vechtaer liegen nach wie vor auf einem Abstiegsplatz in der 4. Liga. Allerdings sind es von aktuell Platz 12 auch nur zwei Punkte Differenz zu Platz 5. Westerstede liegt mit zwei Zählern vor RASTA auf Platz 10. „Wir haben ja jetzt endlich mal wieder zwei Spiele in Folge gewonnen. Ich hoffe, dass uns das Selbstvertrauen gibt. Auch sollte uns die Erfahrung des gewonnenen Spiels in Hamburg Mut machen. Was für uns ganz wichtig ist: Wir müssen Konstanz in unsere Leistungen am Spieltag kriegen. Denn gelingt uns das nicht, ist das der größte ‚Killer’.“

Herren – 1. Regionalliga Nord – Sonntag, 2. Dezember 2018 – 16 Uhr 

Eimsbütteler Turnverband – SC RASTA Vechta 79:89 (20:22 / 24:12 / 26:27 / 9:28)

ETV: Enrico Riebel (3 Punkte), Leonard Eckmann (4), Vidmantas Uzkuraitis (18/9 Rebounds/8 Assists), Fabian Pätsch, Marcel Hoppe (14), Kwame Ofori, Robin Ewert (DNP), Vladimir Migunov (9), Jan-Hendrik Gust (8), Tyseem Lyles (23/8 Rebounds) und Andre Dias dos Reis (DNP).

Vechta: Torge Buthmann (9 Punkte), Malte Stenzel (14), Fynn Aumann (2), Jammal Schmedes (14), Vincent Straßburg, Tim Insinger (17/8 Rebounds), Nat Diallo, Kaimyn Pruitt (11), Max Christiansen und Luc van Slooten (22/ 4 Steals)

Nächstes RASTA-Spiel: Am Samstag (8.12.) um 15 Uhr gegen die TSG Westerstede (RASTA Dome).

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