FARMTEAM: RASTA GEWINNT DAS ERSTE FINALE!

Vor einer begeisternden und begeisterten Kulisse von 817 Zuschauern ist das Farmteam RASTA Vechtas mit einem Heimsieg in die Finalspiele der 1. Regionalliga Nord gestartet. Am Freitagabend besiegte das Team von Head Coach Hendrik Gruhn die Aschersleben Tigers praktisch in letzter Sekunde mit 70:68 (36:37). Spiel 2 der „Best-of-three“-Serie steigt am Sonntag um 16 Uhr in Aschersleben. Sollte es zu einem alles entscheidenden dritten Finale kommen, würde dies am Samstag, den 30. April (19.30 Uhr), wiederum im RASTA Dome stattfinden.

1.1 Sekunden waren noch auf der Spieluhr, da zog RASTAs Marshawn Blackmon sein schon achtes Foul der Tigers-Defense und durfte an die Freiwurflinie. Der US-Rookie verwandelte beide Würfe sicher - 70:68. Dass Blackmon den zweiten Versuch nicht daneben gesetzt hatte, um so die Uhr herunterlaufen zu lassen, gab den Tigers zwar noch die Chance zum Konter. Doch nach der letzten Auszeit von Gäste-Trainer Thorsten Weinhold machte Blackmon seinen Fehler sogleich wieder gut und blockte den Dreier von Ascherslebens Leo Alban. Der 16. Heimsieg im 16. Spiel in Vechta sorgte für riesigen Jubel und auch Erleichterung.

Schließlich hatte RASTA ohne seine zwei Junioren-Nationalspieler Justin Onyejiaka und Kilian Brockhoff antreten müssen. Machte dies am Anfang noch keine Probleme - RASTA ging mit 11:2 in Führung -, so fanden die Aschersleben Tigers dann doch schnell zu ihrem Spiel und verlangten den Hausherren alles ab. Zwar lag RASTA das gesamte 1. Viertel über in Führung, konnte sich nach dem starken Beginn aber nie mehr wirklich absetzen. Ein Grund dafür war auch, dass die Dreier nicht fielen. Nur einer von acht Distanzwürfen landete in der Tigers-Reuse, während sich die Gäste auf die Drive-Qualitäten von Udun Osakue (zehn Punkte im 1. Viertel) verlassen konnten.

Minuten vor der großen Pause sah es dann zunächst so aus, als könnten die RASTAner das Momentum dieses ersten Finalspieles an sich reißen. Sie gingen mit einem 6:0-Lauf mit 32:25 in Führung, vermochten diese jedoch nicht zu halten. Die Aschersleben Tigers, Hauptrundenzweiter hinter RASTA, konterten stark, kamen zunächst mit fünf Punkte nin Serie heran und lagen zur Halbzeit sogar mit 37:36 vorne. Die Sachsen-Anhaltiner dominierten die Bretter, verteidigten hart und hatten auch das Glück, dass RASTA von Außen weiter munter Fahrkarten schoss (3/15 in den ersten zwei Vierteln).

Im 3. Viertel drohte den Vechtaern dann so richtig Ungemach. Aschersleben holte sich mit einem 6:0-Lauf zum 45:41 erneut eine Führung und lag nach 25 Minuten gar mit sieben Punkten vorne - 49:42. Die Tigers krallten sich in diesem Abschnitt gleich acht Offensiv-Rebounds und nutzten ihre zweiten Chancen. Nach 30 Minuten stand Osakue bereits bei 21 Punkten und neun Boards. Ihm in nichts nach stand aber Veteran Kevin Smit. RASTAs bester und wichtigster Spieler suchte immer wieder den Zug zum Korb, erwehrte sich auch heftigster Gegenwehr und brachte sein Team auch zurück, so dass der Rückstand vor dem Schlussabschnitt nur einen Zähler betrug - 55:56.

Noch 15 Punkte machte RASTA im 4. Viertel, elf gingen auf das Gemeinschaftskonto Smit/Blackmon. Die „Go-to-Guys“ des jungen Vechtaer Farmteams behielten im Schlussabschnitt die Nerven, RASTA machte das schlechte Reboundverhältnis (30:42) und die schlechte Dreierquote (6/32) wett , erkämpfte sich im wahrsten Sinne des Wortes diesen Sieg. In der 36. Minute glich Smit per Threeball zum 63:63 aus, 1:53 Minuten vor dem Ende schnappte sich Blackmon einen Offensiv-Rebound und stellte per And-One auf 68:65. Keinen der mehr als 800 Zuschauer hielt es  nunmehr auf den Sitzen: in den Schlussminuten wurde gestampft, geschrien, gezittert - und schließlich gejubelt.

Stimmen zum Spiel

Hendrik Gruhn: „Wir sind über 40 Minuten nicht in unser Spiel gekommen, haben nicht unseren Rhythmus aufbauen können. Es war ein Arbeitssieg - aber lieber hässlich gewinnen als schön verlieren. Daher bin ich auch sehr froh über den Ausgang des Spiels. Ascherleben hat heute halt ganz viel richtig gemacht. Sie wollten Kevin das Leben zur Hölle machen, haben das mit Patrick Lyons und Jonathan Coles auch versucht. Die beiden sind sehr gute Verteidiger, großer Respekt dafür. So haben sie es uns im Halbfeld nicht ermöglicht, dass wir in unsere Systeme reinkommen konnten, um offene Würfe herauszuspielen. Am Anfang war Aschersleben von unserem Tempo und Intensität wohl noch etwas überrumpelt. Aber das haben die Tigers recht schnell matchen können. Sie haben defensiv ein super Spiel gemacht - aber auch da war vorhersehbar. Jetzt wissen wir einmal mehr, was am Sonntag in Spiel 2 auf uns zukommt. Sonntag müssen wir bereiter sein als heute. Heute waren wir in vielen Phasen z schluderig mit dem Ball und haben 15 Offensiv-Rebounds zugelassen - es hätten nicht mehr als zehn sein sollen. Diese beiden Sachen müssen wir also auf jeden Fall abstellen und haben dann auch eine gute Chance am Sonntag.“

Kevin Smit: „Das war heute auf jeden Fall das bisher schwerste Heimspiel in dieser Saison. Aschersleben hat uns das Leben schwer gemacht. Zwar haben wir am Anfang gut losgelegt, sind aber eigentlich nie in unseren Rhythmus gekommen. Auch haben wir offene Würfe nicht getroffen, waren unachtsam in der Defense und haben deshalb so viele Offensiv-Rebounds abgegeben. Aber wir können stolz darauf sein, dass wir gewonnen haben, obwohl wir kein so gutes Spiel abgeliefert haben. Jetzt müssen wir regenerier und dann Sonntag in Aschersleben wollen wir auch Spiel 2 gewinnen. Die Stimmung im RASTA Dome war heute mega geil. Es macht immer Spaß, hier zu spielen - je mehr Fans, desto besser. Ich hoffe, dass es allen gefallen hat. Und sollten wir am Sonntag verlieren, hoffe ich natürlich, dass alle wiederkommen. Aber unser Ziel ist es natürlich, den Sack schon am Sonntag zuzumachen. Damit das gelingt, dürfen wir nicht so viele Offensiv-Rebounds zulassen. Die haben uns heute nämlich wehgetan. Teilweise haben wir richtig gut verteidigt, dann aber diese zweiten Chancen zugelassen. In unserer Offense müssen wir den Ball besser bewegen, heute waren wir zu statisch. Aschersleben hat uns da viel weggenommen. Aber bei uns beginnt es mit Stops in der Defense und Rebounds. Die müssen wir holen und dann können wir schnell spielen und sind schwer zu verteidigen.“

Fakten

Würfe: RASTA 39% (22/57) - Aschersleben 39% (24/62)
Zweier: RASTA 64% (16/25) - Aschersleben 48% (23/48)
Dreier: RASTA 19% (6/32) - Aschersleben 7% (1/14)
Freiwürfe: RASTA 83% (20/24) - Aschersleben 79% (19/24)
Rebounds: RASTA 30 - Aschersleben 42
Assists: RASTA 10- Aschersleben 3
Ballverluste: RASTA 17 - Aschersleben 21
Steals: RASTA 10 - Aschersleben 9

Herren - 1. Regionalliga Nord - Saison 2021/22 - Finale (Best-of-three) - Spiel 1

SC RASTA Vechta - Aschersleben Tigers BC 70:68 (21:19 / 15:18 / 19:19 / 15:12)

Freitag, 22. April 2022 - 20 Uhr - RASTA Dome

VEC: Karl Bühner, Julius Bronnert (DNP), Emilijus Peleda, Noah Jänen (6 Punkte), Tim Insinger (6), Kevin Smit (26/3 Assists), Luca Ladjyn, Marshawn Blackmon (17/3 Assists/5 Rebounds/4 Steals), Malte Giljan (7) und Johann Grünloh (8/3 Blocks).

ASL: Dominik Gottowik (DNP), Patrick Lyons, Leo Alban (13 Punkte), Davor Barovic (8), Christenvie Kwilu (10), Kevin Blaser (DNP), Jonathan Coles (3/3 Steals), Udun Osakue (24/11 Rebounds/3 Blocks), Sebastian Harke, Yannick von Hain (4), Aivars Stikuts (4) und Linus Wascher (DNP).

Nächstes Spiel: Am Sonntag (24.4.) um 16 Uhr bei den Aschersleben Tigers (Finale, Spiel 2)

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