In Kürze

Die ausgeruhten Rheinland-Pfälzer trafen auf ein Vechtaer Farmteam, dessen Top-Talente am Wochenende gleich zweimal rangemusst hatten und nach der herzzerreißenden Niederlage im U19-Finale um die Deutsche Meisterschaft mental auf dem Schleifstein zu sitzen schienen. Noch einmal alles in die Waagschale werfend ging das Gruhn-Team sogar mit 30:24 (14.) in Führung, kassiert dann jedoch bis zur Halbzeitpause einen 0:17-Lauf. Die EPG Baskets Koblenz, nun Sieger in 30 von 33 Saisonspielen, riefen auch ohne ihren verletzten Top-Scorer Leon Friederici, oftmals ihre Klasse ab und zogen bis auf 70:50 davon (33.). Top-Scorer der Partie wurde Koblenz’ überragender Kapitän Marvin Heckel, der auf 26 Punkte kam. 

Fakten

Feldwürfe: RASTA II 34% (21/62) - Koblenz 49% (32/65)
Zweier: RASTA II 30% (7/23) - Koblenz 50% (21/42)
Dreier: RASTA II 36% (14/39) - Koblenz 48% (11/23)
Freiwürfe: RASTA II 75% (6/8) - Koblenz 64% (7/11)
Rebounds: RASTA II 35 - Koblenz 41
Assists: RASTA II 14 - Koblenz 16
Steals: RASTA II 7 - Koblenz 11
Blocks: RASTA II 2 - Koblenz 3
Ballverluste: RASTA II 18 - Koblenz 14
Fouls: RASTA II 13 - Koblenz 14

Stimmen zum Spiel

Hendrik Gruhn (Head Coach Vechta): „Glückwunsch an Koblenz! Man hat gemerkt, dass sie verdient Süd-Erster geworden sind und den Aufstieg geschafft haben. Sie haben unfassbar viel individuelle Klasse. Wir haben versucht, Alani Moore II so gut es geht aus dem Spiel zu nehmen. Das haben wir auch ganz gut geschafft. Aber dann tritt bei Koblenz einfach ein anderer in die erste Reihe, und noch einer. Marvin Heckel macht 26 Punkte, Dominique Johnson und Moritz Hübner scoren zweistellig. Da hatten wir Probleme in unserer Defense. Man hat gemerkt dass Koblenz etwas mehr Zeit hatte, sich auf uns vorzubereiten. Man darf nicht vergessen, dass wir Trainer und viele Spieler am Pfingstwochenende in Frankfurt beim NBBL/JBBL TOP4 waren. Gestern haben wir das erste Mal wieder als Team zusammen trainiert. Es blieb also wenig Zeit zur Vorbereitung. Das sind dann so Punkte, die in eine Partie mit reinspielen. Mehr war heute einfach nicht drin.“

Pat Elzie (Head Coach Koblenz): „Das Fehlen unseres Top-Scorers Leon Friederici hat uns nicht allzu sehr beeinträchtig, da wir einen sehr tiefen Kader haben. Es ist schade, dass Leon gefehlt hat. Aber wir haben genug Substanz in der Mannschaft, um das zu kompensieren. Dass wir hier mit 20 Punkten Differenz gewinnen, damit hatten wir sicherlich nicht gerechnet. RASTAs Farmteam ist eine sehr gute Mannschaft. Sie haben im Norden den Ersten und den Dritten aus den Playoffs geworfen. Ich habe meiner Mannschaft gesagt, dass sie voll konzertiert in diese Partie gehen muss, weißes sonst schwierig für uns wird. Ich denke, wir haben schon die ganze Saison über eine gute Defense gespielt. Bis die Playoffs gestartet sind, hatten wir im Schnitt pro Spiel nur um die 70 Gegenpunkte zugelassen. Aber heute war es auch vonnöten, dass wir gut verteidigen, weil wir wissen, dass die Vechtaer auch Comebacks können.“

1. Viertel

Zehn Jahre nachdem Pat Elzie RASTA erstmals in die easyCredit Basketball Bundesliga geführt hatte, gab’s noch vor dem Jump aus den Händen von Geschäftsführer Lukas Middendorf einen Präsentkorb mit regionalen Produkten und Erinnerungen an Elzies erfolgreiche Zeit an der Pariser Straße - und zum wiederholten Male einen donnernden Applaus für den mittlerweile 62-Jährigen. Dessen Team hatte hingegen überhaupt keine Lust, etwas zu verschenken. Der Favorit legte schnell einen 10:1-Lauf zur 16:7-Führung (8. Minute) hin und ließ sich auch von RASTAs toller Dreierquote (5/9) nicht beeindrucken. Marvin Heckel hatte in der Koblenzer Offense sofort das Kommando übernommen, stand nach zehn Minuten bei neun Zählern und führte sein Team zu einer 22:17-Pausenführung.

2. Viertel

In den ersten vier Minuten des 2. Viertels knallten die Vechtaer ihren Kontrahenten gleich drei weitere Dreier um die Ohren, führten mit 30:24 und sorgten so für Riesenjubel im RASTA Dome. Die 15-Punkte-Wende seit der 8. Minute hatte den Glauben an eine weitere Sensation mehr als gestärkt. Doch der Meisterschaftsfavorit blieb cool - und eiste RASTA ein. Sechs Minuten lang war der Koblenzer Korb komplett dicht. Die Vechtaer machten bis zur Halbzeitpause keinen einzigen Punkt, kassierten dafür reichlich. Wenige Sekunden vor Ende des 2. Viertels traf dann Moritz Hübner den sechsten Koblenzer Dreier dieses Abschnittes zum 41:30 (20.). Das Rebound-Duell war in diesen zehn Minuten mit 14:6 klar an die Gäste gegangen, RASTAs junge Big Men gingen nach dem NBBL-Wochenende auf dem Zahnfleisch. 

3. Viertel

In der 22. Minute waren die tapfer kämpfenden Vechtaer bis auf acht Punkte an das Elzie-Team herangekommen (35:43), mussten dann aber zum wiederholten Male abreißen lassen. Dominique Johnson traf Mitte des 3. Viertels von jenseits der 6.75 Meter zum 53:37 (25.) und die Vechtaer mussten nun aufpassen, dass sie vom Top-Favoriten auf den ProB-Titel nicht aus dem RASTA Dome geschossen werden würden. Guterweise trafen die Vechtaer weiter hochprozentig vom Perimeter, im 3. Viertel vier von neun Versuchen. Tim Insinger netzte in der 29. Minute RASTAs insgesamt zwölften Threeball des Abends zum 48:58 ein - der Underdog hatte schon wieder zurückgebissen.

4. Viertel

Nachdem die EPG Baskets Koblenz noch die letzten fünf Punkte des 3. Viertels gemacht hatten, kamen sie zu Beginn des Schlussabschnittes sogleich zu einem 7:2-Lauf (70:50, 33.) und zwangen Hendrik Gruhn in die nächste Auszeit. Wie gut es um den Teamgeist und das Selbstvertrauen der Vechtaer bestellt ist, bewiesen sie in den Folgeminuten. Gruhns Schützlinge verkürzten einmal mehr, stellten 4:11 Minute vor dem Ende auf 59:73. Das Auf und Ab dieses Abends sollte aber noch kein Ende haben. Die Rheinland-Pfälzer, angefeuert von gut 40 mitgereisten Fans, setzten zum Schlussspurt an und kamen am Ende wieder auf die schon in der 33. Minute da gewesene 20-Punkte-Führung. 

Ausblick

Wenig Zeit zur Erholung bleibt den beiden Mannschaften bis zum Final-Rückspiel. Am Samstag um 19.30 Uhr (live auf www.sportdeutschland.tv) treffen sie in der 4.022 Zuschauer fassenden CGM ARENA in Koblenz erneut aufeinander. Angesichts dessen, dass RASTA Vechtas Profis am Freitag (19.30 Uhr, live auf www.sportdeutschland.tv/rastavechta) bei den Tigers Tübingen und am Sonntag Zuhause (16 Uhr, live auf www.sportdeutschland.tv/rastavechta) in den Endspielen der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA gefragt ist, darf man schon gespannt sein, wie die jeweiligen Kader für diese finalen drei Spiele in der für Vechtas Basketballklub so erfolgreich verlaufenen Saison 2022-23 aussehen werden.

BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB - Final-Hinspiel - 31. Mai 2023 - 19.30 Uhr 

RASTA Vechta II - EPG Baskets Koblenz 62:82 (17:22 / 13:19 / 18:22 / 14:19)

VEC: Sydnee Bijlsma, Kaya Bayram (7 Punkte/3 Assists), Noah Jänen (2 Steals), J.J. Culver (4/3 Assists), Tim Insinger (11), Kevin Smit (15/3 Assists), Karl Bühner (2/5 Rebounds), Leon Okpara (8/5 Rebounds), Kilian Brockhoff (6), Johann Grünloh (2/5 Rebounds), Roman Bedime (7) und Malte Giljan (DNP).

KOB: Alani Moore II (7 Punkte/3 Steals), Leo Saffer (3), Yasin Turan, Dominique Johnson (12/8 Rebounds), Brian Butler (9/3 Steals), Moritz Hübner (13), Nicolas Sperber (8), Oluwadamilola Ade-Eri, Moses Pölking (4/3 Blocks), Milton Heckel (DNP) und Marvin Heckel (26/5 Assists).

Zuschauer: 973 Zuschauer im RASTA Dome in Vechta

RASTA Vechta II - 2022/2023 - Der Kader

Kaya Bayram (19, Point Guard), Roman Bedime (21, Center), Sydnee Bijlsma (18, Shooting Guard, NED), Kilian Brockhoff (19, Power Forward), Lars Brodisch (18, Power Forward), Karl Bühner (17, Small Forward), J.J. Culver (25, Shooting Guard, USA), Mathis Elbers (19, Center), Malte Giljan (27, Center), Johann Grünloh (17, Center), Moritz Grüß (14, Point Guard), Tim Insinger (25, Power Forward), Noah Jänen (19, Small Forward), Epke Kruthaup (14, Point Guard), Leon Okpara (25, Shooting Guard), Emilijus Peleda (18, Shooting Guard, Litauen), Tim Reumann (19, Point Guard), Michel Schillmöller (16, Point Guard), Kevin Smit (32, Point Guard). Head Coach: Hendrik Gruhn (28). Assistant Coach: Harm-Ubbo Horst (24). Athletic Trainer: Pavao Blazevic (26, Kroatien).