FARMTEAM: REKORDKULISSE FÜR „DIE ZWEITE“ - UND SPIEL 3!

In einer einem BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB-Halbfinale mehr als würdigen Atmosphäre hat das Farmteam RASTA Vechtas Spiel 2 der Best-of-three-Serie gegen die favorisierten SBB Baskets Wolmirstedt mit 72:83 (35:43) verloren und reist nun am Sonntag zum entscheidenden Spiel nach Sachsen-Anhalt. 1.472 Fans im RASTA Dome bedeuteten eine neue Rekordkulisse für das Farmteam, das als Aufsteiger in diese Saison gestartet war.

Toller Fight vor toller Kulisse: J.J. Culver im Duell mit Wolmirstedts Mx Begue. Foto: RASTA Vechta

In Kürze

Am Mittwochabend präsentierten sich die Gäste, der Hauptrundendritte der Nordstaffel wesentlich verbessert im Vergleich zum Samstag, als sie in der ‚Halle der Freundschaft‘ mit 72:78 gegen die jungen RASTAner verloren hatten. Zwar führten die Vechtaer gegen Ende des 1. Viertel mit fünf Punkten (20:15), konnten sich aber nicht absetzen und sahen sich Mitte des 3. Viertels mit einem 15-Punkte-Rückstand (44:59) konfrontiert. Die SBB Baskets Wolmirstedt brachten das Spiel schließlich über die Runden und erzwangen so Spiel 3 am Sonntag (16 Uhr, live auf YouTube). Top-Scorer der Partie wurde Geburtstagskind Kilian Brockhoff (19) mit 20 Punkten, Johann Grünloh (17) schaffte erneut ein Double-Double (elf Punkte und zehn Rebounds) sowie starke drei Blocks.

Fakten

Feldwürfe: RASTA II 38% (24/64) - Wolmirstedt 48% (30/62)

Zweier: RASTA II 48% (13/27) - Wolmirstedt 55% (21/38)

Dreier: RASTA II 30% (11/37) - Wolmirstedt 38% (9/24)

Freiwürfe: RASTA II 65% (13/20) - Wolmirstedt 74% (14/19)

Rebounds: RASTA II 34 - Wolmirstedt 41 

Assists: RASTA II 13 - Wolmirstedt 19

Steals: RASTA II 5 - Wolmirstedt 6

Blocks: RASTA II 5 - Wolmirstedt 2

Ballverluste: RASTA II 15 - Wolmirstedt 15

Fouls: RASTA II 23 - Wolmirstedt 17

Stimmen zum Spiel

Hendrik Gruhn (Head Coach Vechta): „Kompliment an die SBB Baskets für eine sehr, sehr gute Leistung. Sie waren sehr gut vorbereitet auf uns und haben um einiges besser gespielt als am Samstag. Wolmirstedt hat heute bessere Lösungen im ‚pick and roll‘ gefunden als in Spiel 1. Was also am Samstag unsere Stärke war, war heute unsere Schwäche. Kompliment an Wolmirstedt, sie haben die offenen Schützen gefunden. Sie haben heute so viele offene Würfe in der rechten Ecke bekommen, das tat wirklich weh. Da hatten wir Probleme in unserer Rotation. Was auch weh getan hat, dass bei den Wolmirstedtern auch am Ende der Shotclock viele Würfe gefallen sind. Wir haben 23.5 Sekunden gut verteidigt und dann fällt der Wurf doch noch. Das zeigt einfach auch ihre individuelle Klasse. Wir werfen elf von 37 von außen. Dass man dann Probleme hat, ein Spiel zu gewinnen, ist klar. Meine Jungs haben alles gegeben, haben gekämpft - natürlich getragen von den Fans. Es hat unfassbar viel Spaß gemacht, wieder in so einer Atmosphäre zu spielen. Bis Sonntag müssen wir an ein paar Dingen arbeiten, um dann am Sonntag noch einmal alles reinzuwerfen und versuchen, die Serie zu gewinnen.“

Eiko Potthast (Head Coach Wolmirstedt): „Das war hier heute eine super Kulisse, eines Halbfinales würdig. Es hat sehr viel Spaß gemacht, hier zu spielen und es kam schon recht nah an die ProA-Erlebnisse heran. Wir haben sehr strukturiert gespielt. Das war uns in Spiel 1 nicht so gelungen. Heute sind wir da hin gegangen, wo wir hin wollten. Und auch in der Defensive haben wir es geschafft, unseren Gameplan umzusetzen. Am Ende haben wir auch unsere Freiwürfe getroffen und so gewinnt man dann so ein Spiel.“

1. Viertel

Einen 6:11-Rückstand in der 5. Minute konterten die Vechtaer nur wenig später mit Punkten von Kevin Smit und einem Dreier von Kaya Bayram zum Ausgleich - 11:11 (6.). RASTAs nächster Threeball, getroffen von J.J. Culver, bedeutete in der 7. Minute die erste Führung für die Gastgeber  (14:13) und brachte die größtenteils jungen Fans in noch bessere Stimmung. Ein weiterer Dreier von Bayram zum 18:15 (9.) und keine halbe Minute vor der Pause Punkte von Leon Okpara zum 20:15 (10.) steigerten den Lärmpegel noch einmal deutlich. Die Mannschaft von Hendrik Gruhn hatte zwar auch acht Fehlwürfe von jenseits der 6.75 Meter, griff sich aber sieben Offensiv-Rebounds und leistete sich nur drei Ballverluste.

2. Viertel

Waren im 1. Viertel drei Vechtaer Dreier gefallen, so kamen sie im zweien Abschnitt insgesamt nur auf drei Treffer aus dem Feld. Die SBB Baskets Wolmirstedt konterten Kilian Brockhoffs Threeball zum 23:19 (11.) mit einem 10:0-Lauf. Nachdem Johann Grünloh in der 17. Minute von Downtown auf 33:36 verkürzte, machte Wolmirstedt bis zur großen Pause noch sieben Zähler. Unter anderem fünf Ballverluste der Vechtaer im 2. Viertel hatten die Wende in dieser Partie eingeleitet.

3. Viertel

Die Wolmirstedter Defense fand nach nur 15 im 2. Viertel zugelassenen Punkten auch nach dem Seitenwechsel die richtigen Mittel, um RASTA II zu stoppen. Und in der Offense lief es für das Team von Eiko Potthast ebenfalls rund. Lennard Winter netzte einen Dreier zum 48:36 (22.) ein, Leonard Hoppe ließ einen weiteren zum 51:39 (23.) folgen. Mitte des 3. Viertels sorgte Wolmirstedts Jordan Talbert dann für das Highlight des Abends, vielleicht sogar des Jahres. Der 32-Jährige flog durch RASTAs Zone und stopfte den Wilson derart durch die Reuse, dass so manchem Zuschauer die Spucke wegblieb - 57:44 (26.). Vor allem aber von außen taten die Sachsen-Anhaltiner den Gastgebern so richtig weh: Winter-Dreier zum 61:48 (28.), Bogdanov-Threeball zum 65:50 (29.) -  RASTA II kam nicht ran.

4. Viertel

Die für spektakuläre Comeback-Siege bekannten Vechtaer aber ließen sich auch nach dem 61:73-Rückstand bei nur noch 6:11 Minuten Spielzeit nicht entmutigen. Kilian Brockhoff besorgte erste das 63:73 (36.) und legte keine Minute später per Dreier das 66:73 (37.) nach, was für riesigen Jubel im RASTA Dome und zu einer Wolmirstedter Auszeit führte. Fast dreieinhalb Minuten konnten die Vechtaer einen Korb der SBB Baskets verhindern. Dann aber kamen die Gäste wieder und wieder zu Freiwürfen und erwiesen sich als treffsicher. Und als Bill Borekambi knapp eine Minute vor dem Schluss das 78:66 erzielte, war Spiel 2 für die Vechtaer endgültig verloren.

Ausblick

Das Vechtaer Farmteam muss sich nach der verständlichen Enttäuschung am Mittwochabend nur einmal kurz schütteln. Zu erfolgreich ist die bisherige Saison des Aufsteigers gelaufen, als dass die Heimniederlage den Glauben an die eigene Stärke mindern würde. Welche Mannschaftsstärke Hendrik Gruhn am Sonntag in der ‚Halle der Freundschaft‘ aufs Parkett bringen wird, hängt allerdings davon ab, welchen Bedarf RASTAs Profis in Spiel 2 des Halbfinales der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA haben werden. Die nämlich spielen am Sonntag um 18 Uhr bei den JobStairs GIESSEN 46ers. Und da an der Pariser Straße die Rückkehr in die easyCredit Basketball Bundesliga absolute Priorität genießt, könnte das Farmteam mit verändertem Kader bei den SBB Baskets Wolmirstedt antreten.

BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB - Halbfinale, Spiel 2 - 17. Mai 2023 - 19.30 Uhr

RASTA Vechta II - SBB Baskets Wolmirstedt 72:83 (20:17 / 15:26 / 17:23 / 20:17)

VEC: Sydnee Bijlsma (2 Punkte), Kaya Bayram (11), Noah Jänen, J.J. Culver (3/2 Steals), Tim Insinger (2), Kevin Smit (12/4 Assists), Karl Bühner, Leon Okpara (11), Kilian Brockhoff (20/2 Steals), Johann Grünloh (11/10 Rebounds), Roman Bedime und Malte Giljan (DNP).

WOL: Luka Kamber (8 Punkte), Luca Hammer (DNP), Martin Bogdanov (15), Jordan Talbert (14/8 Rebounds/5 Assists), Lennard Winter (16), Maximilan Begue (6), Jan Bergen (DNP), Leon Hoppe (3), Bill Borekambi (15/8 Rebounds/2 Steals), Fabien Kondo (4), Matthias Fichtner und Denis Zenelaj (DNP).

Zuschauer: 1.472 Zuschauer im RASTA Dome in Vechta

BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB-Nord - Halbfinale - Best-of-three

SBB Baskets Wolmirstedt - RASTA Vechta II 1:1 (72:78 / 83:72 / 21.5.)

EPG Baskets Koblenz - BSW Sixers 1:0 (95:86 / 19.5. / 21.5.)

RASTA Vechta II - 2022/2023 - Der Kader

Kaya Bayram (19, Point Guard), Roman Bedime (21, Center), Sydnee Bijlsma (18, Shooting Guard, NED), Kilian Brockhoff (19, Power Forward), Lars Brodisch (18, Power Forward), Karl Bühner (17, Small Forward), J.J. Culver (25, Shooting Guard, USA), Mathis Elbers (19, Center), Malte Giljan (27, Center), Johann Grünloh (17, Center), Moritz Grüß (14, Point Guard), Tim Insinger (25, Power Forward), Noah Jänen (19, Small Forward), Epke Kruthaup (14, Point Guard), Leon Okpara (25, Shooting Guard), Emilijus Peleda (18, Shooting Guard, Litauen), Tim Reumann (19, Point Guard), Michel Schillmöller (16, Point Guard), Kevin Smit (32, Point Guard). Head Coach: Hendrik Gruhn (28). Assistant Coach: Harm-Ubbo Horst (24). Athletic Trainer: Pavao Blazevic (26, Kroatien).

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