Am Abend vor dem Heimspiel musste sich Hanno Stein noch mehr Gedanken um das bevorstehende Spiel machen. Denn: Youngster Luc van Slooten (16) hatte sich bei seinem Einsatz in der easyCredit Basketball Bundesliga eine zwar nicht schwerwiegenden jedoch schmerzhafte Sprunggelenksverletzung zugezogen, sollte fürs Farmteam ausfallen. Wie gut, dass Jung-Nationalspieler Philipp Herkenhoff (19) einsprang und in Bergedorf zu großer Form auflief.
Zu Beginn der Partie machten aber erst einmal andere von sich reden. Jammal Schmedes machte sechs Punkte in Serie zur 8:4-Führung in der 5. Minute, in der 10. Minute markierte Malte Giljan im ersten Spiel nach seiner verletzungsbedingten Pause seine ersten Punkte – 20:11.
Die ersten Minuten des 2. Viertels gehörten dann ebenfalls RASTA. Mit einem 13:3-Lauf eröffnete das Stein-Team den Abschnitt, führte nach Schmedes’ Dreier in der 13. Minute mit 33:16. Knapp drei Minuten später hatte die TSG Bergedorf sich jedoch zurück gemeldet in der Partie, war bis auf acht Punkte an die Gäste herangekommen (27:35, 15. Minute). Hanno Steins Team hatte aber die richtige Antwort parat: Torge Buthmann binnen gut 20 Sekunden zwei Dreier treffen, stellte den Score in der 17. Minute auf 43:30. Und bis zur Halbzeitpause bauten die Vechtaer ihren Vorsprung sogar noch auf 18 Zähler aus – 48:30. Zuvor war die TSG Bergedorf gut vier Minuten ohne Korberfolg geblieben.
Dann war es Philipp Herkenhoff, der nach dem Seitenwechsel die Weichen endgültig auf Sieg stellte. Der Forward machte sechs Punkte in Serie zum 54:30 – eine Vorentscheidung. Der 19 Jährige machte zehn Punkte im 3. Viertel, war von der TSG Bergedorf praktisch nur durch Fouls zu stoppen, traf in diesem Spielabschnitt aber sieben seiner acht Versuche vom Charity Stripe. Und weil RASTA in der Defense gerade Bergedorfs Dreh- und Angelpunkt Steffen Kiese bestens im Griff hatte, reichten auch verhältnismäßig wenige Punkte in der 2. Halbzeit, um immer souverän dem Auswärtssieg entgegenzuschreiten.
Dank der geschlossenen, über nahezu 40 Minuten konstanten Leistung verkraftete das junge Farmteam auch den Verlust von Kaimyn Pruitt in der 33. Minute. Der US-Amerikaner kassierte sein fünftes Foul, die TSG Bergedorf kam Mitte des 4. Viertels auf 61:71 (35. Minute) heran. Steins Schützlinge aber blieben cool, die Big Men Malte Giljan, Tim Insinger und Herkenhoff machten den Sieg mit ihren Punkten in der Schlussphase perfekt und gewannen sogar noch den direkten Vergleich.
Nach dem 15. Spieltag verbesserte sich RASTA so vom zwölften auf den zehnten Platz, verließ die Abstiegszone. Allerdings sind gleich fünf Teams in der unteren Tabellenhälfte mit sechs Siegen notiert, darunter das Vechtaer. Am kommenden Sonntag steht im RASTA Dome das nächste Heimspiel für die Vechtaer an. Sie erwarten um 16 Uhr den VfL Stade, der mit neun Siegen auf dem fünften Platz rangiert.
Stimme zum Spiel
Hanno Stein (Vechta): „Das war für uns ein toller Start ins neue Jahr! Schon vor dem Spiel konnte man merken, dass alle fokussiert und ready waren. Das haben die ersten Minuten auch bewiesen. Wir waren in der Defense voll da. Nur 67 in Bergedorf zugelassen und Steffen Kiese im Griff gehabt zu haben, zeugt von sehr, sehr guter Defense. Wir konnten auch unsere Größenvorteile ausnutzen, Malte Giljan hat ein tolles Comeback gefeiert. Auch Torge Buthmann war heute toll agiert, sehr abgeklärt gespielt. Auch hat die ganze Mannschaft eine erwachsene Leistung gezeigt – es war ein Schritt nach vorne. Und Philipp Herkenhoff hat uns natürlich enorm geholfen. In der 4. Liga kann er halt auch noch einmal andere Sachen machen, als in der BBL. Er kann den Ball bringen, kann verschiedene Positionen spielen. Außerdem hat er die Verantwortung übernommen als Pruitt raus musste. Man sieht seine andauernde, positive Entwicklung. Für uns war sein Einsatz heute Gold wert.“
Herren – 1. Regionalliga Nord – Sonntag, 6. Januar 2018 – 16 Uhr
TSG Bergedorf – SC RASTA Vechta 67:82 (13:20 / 17:28 / 22:17 / 15:17)
Bergedorf: Max Hilger (4 Punkte), Lars Fock, Yngve Jentz (11), Gian Luca Facchini (3), Enno Lütjens (6), Haye Rosenbusch, Marvin Steinberg (4), Joscha Kolnisko (5), Florian Bunde (4), Markus Timm (21) und Steffen Kiese (9/4 Rebounds/3 Steals).
Vechta: Torge Buthmann (9 Punkte), Malte Stenzel (3), Fynn Aumann (6), Jammal Schmedes (9), Tim Insinger (12), Nat Diallo (2), Kaimyn Pruitt (7/11 Rebounds/8 Assists), Philipp Herkenhoff (24/8 Rebounds/5 Steals) und Malte Giljan (10/7 Rebounds).
Nächstes RASTA-Spiel: Am Sonntag (13.1.) um 16 Uhr gegen den VfL Stade (RASTA Dome)