FOULS STATT REBOUNDS: RASTA UNTERLIEGT BANDIRMA 73:81!

Den erhofften vierten Sieg in der Basketball Champions League hat RASTA Vechta am Dienstagabend verpasst. Dem türkischen Vertreter Teksüt Bandirma unterlagen die Niedersachsen mit 73:81 (37:39). Vor 2.052 Zuschauern im gut besuchten RASTA Dome waren Steve Vasturia (19 Punkte) und Trevis Simpson (18) RASTAs erfolgreichste Scorer. Top-Scorer jedoch war Bandirmas Tyler Kalinoski mit 20 Zählern.

Enttäuschung nach dem großen Kampf: Max DiLeo. Foto: Christian Becker.

Über 40 Minuten wurden dem BCL-Neuling das fehlende Zupacken unter den Brettern, 19 Ballverluste, mangelnde Treffsicherheit von jenseits der Dreierlinie und die von Zuschauern und Coach Pedro Calles nicht selten mit Stirnrunzeln bedachten Pfiffe des Schiedsrichtergespanns zum Verhängnis. Das Rebound-Duell gewannen die Türken mit 42:26, bei den Fouls hatten sie mit 13:24 ebenfalls deutlich die Nase vorne. Der nach wie vor aufgrund der Verletzung Robin Christens dezimierte Kader der Vechtaer, wehrte sich nach Kräften, schaffte aber im Schlussviertel kein Comeback mehr. In der Tabelle der Gruppe B liegt RASTA mit 8 Punkten aktuell auf Rang 2, darf sich trotz der jüngsten Niederlage Hoffnungen auf die Playoffs machen.

1. Viertel

Im mit 2.052 Zuschauern erneut gut gefüllten RASTA Dome setzte Teksüt Bandirma das erste Ausrufezeichen: Jaime Smith, gefürchteter Scharfschütze der Gäste, traf einen so richtig langen Dreier zur ersten Führung der Türken (3:2, 2. Minute.) Diese aber eroberte sich RASTA schnell zurück, Ish Wainright zog gedankenschnell durch die Zone – 6:5 (3.). Einmal mehr war es dann Kamari Murphy der in der 6. Minute  für ein lautes „Oho“ an der Pariser Straße sorgte, er dunkte gewaltig zum 8:5. Einen richtigen Lauf aber konnten die Hausherren nicht aufs Parkett legen, Bandirma verteidigte stark und konnte mit einem Dreier zum 16:13 (10.) erstmals wieder in Führung gehen. Und noch vor der ersten Pause ließ der bis dato Tabellensiebte erneut sein Können aufblitzen. Ian Hummer bediente den in die Luft gestiegenen Emanuel Terry zum Alley-Oop-Dunking, RASTA lag nach zehn Minuten mit fünf Punkten hinten.

2. Viertel

Terry setzte zu Beginn des 2. Viertels gleich wieder zur Flugeinlage an, vollendete krachend zum 20:15 (11. Minute). Und als Jaime Smith seinen schon dritten Threeball zum 23:16 (12.) für die Gäste getroffen hatte, drohte RASTA den Anschluss zu verlieren. Doch Calles’ Schützlinge berappelten sich: Mitte des Spielabschnittes besorgte Trevis Simpson per And-One das 24:27, RASTA war wieder dran (14.). Oder auch auch nicht. Denn Teksüt Bandirma fand wieder und wieder wege, Vechtas Offense zu stoppen und Omar Prewitt brachte sein Team knapp drei Minuten vor der Halbzeitpause auf sechs Punkte weg (34:28, 18.). RASTA fand nicht wirklich einen Rhythmus in der Offense, in Folge des achten Rebounds gelang Bandirmas Sehmus Hazer 35 Sekunden vor Viertelende per And-One das 39:33. Glücklicherweise passten die Gäste noch weniger gut auf den Ball auf, vergaben mit dem vermeintlich letzten Angriff der 1. Halbzeit ein mögliches 41:33 und kassierte stattdessen von Steve Vasturia in allerletzter Zehntelsekunde RASTAs 37:39.

3. Viertel

In den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel verpasste RASTA gleich viermal die Chance, den erneuten Ausgleich herzustellen. Und bis Mitte des 3. Viertels schaffte es Teksüt Bandirma erstmals, sich eine zweistellige Führung herauszuwerfen – 51:41 (26. Minute). Klare Unterlegenheit im Rebound und viele Foulpfiffe gegen sich, machten es den Vechtaern unglaublich schwierig Schritt zu halten. Der in fast 200 Europapokalspielen gestählte Klub vom Marmarameer hatte zu diesem Zeitpunkt spürbar alles im Griff und profitierte von RASTAs kalten Händen jenseits der 6.75 Meter. Nur zwei von zwölf Versuchen der Vechtaer waren bis zur 28. Minute erfolgreich gewesen. Und als Omar Prewitt trotz Fouls von Josh Young 1:27 Minuten vor Viertelende per And-One auf 57:45 für Teksüt Bandirma erhöhte, war es noch schlechter bestellt um die Gastgeber. Nach 30 Minuten hatten die Türken 13 mehr Rebounds geholt (33:20) und mit einer 3er-Quote von 41.2% (RASTA 23.5%) RASTA das Fürchten gelehrt.

4. Viertel

Mit einem Acht-Meter-Dreier hauchte Steve Vasturia in der 33. Minute seinem Team wieder mehr Leben ein (54:63). Doch Teksüt Bandirma konnte RASTA Vechta auf Distanz halten, traf in den richtigen Momenten und ließ sich unter den Brettern nicht die Butter vom Brot nehmen. Knapp fünf Minuten vor dem Ende berief Calles seine Mannen dann noch einmal an die Seitenlinie. Doch auch die weiteren Versuche der Vechtaer, dem Spiel eine Wende zu geben scheiterten. Mit dem Alley-Oop-Dunking von Emanuel Terry zum 71:58 in der 37. Minute war die Entscheidung zugunsten Teksüt Bandirmas gefallen.

Ausblick

Zeit der zweiten Niederlage in der Basketball Champions League hat der Achte der easyCredit Basketball Bundesliga kaum. Am Samstag (20.30 Uhr, www.magentasport.de) spielt er im Niedersachsen-Duell gegen die Basketball Löwen Braunschweig, welche mit vier Siegen aus sechs Spielen und dem Einzug ins MagentaSport BBL Pokal-Viertelfinale in die Saison gestartet sind. Der nächste BCL-Termin steht ebenfalls schon vor der Tür. Am Dienstag, den 19. November, ist RASTA bei AEK Athen gefordert, dem BCL-Sieger von 2018 und erneuten Titelkandidaten.

Stimmen zum Spiel

Pedro Calles (Vechta): „Glückwunsch an Bandirma zu diesem sehr verdienten Sieg. Es gibt drei Hauptgründe dafür, dass Bandirma gewonnen hat. Der erste ist, dass wir viel zu viele Rebound, gerade in der Offense, abgegeben haben. Zweitens haben wir über weite Strecken gerade unsere Dreier nicht getroffen. Zwar waren es gut gewählte Würfe, aber auch die gehen manchmal eben nicht rein – so ist Basketball eben. Der dritte Grund ist der, dass die Linie der Schiedsrichter uns heute einfach nicht gefallen kann. Es wäre schön, wenn wir als Gast in Bandirma von den Schiedsrichtern genauso behandelt werden wie heute unser Gast.“

Steve Vasturia (Vechta): „Es war ein sehr umkämpftes Spiel und man muss anerkennen, dass Bandirma es heute besser gemacht hat als wir. Sie haben in der Offense viele Würfe bekommen, immer wieder ihre Angriffe zu guten Abschlüssen gebracht. Wir hingegen haben nicht so gut getroffen, wie wir das normalerweise tun. So etwas kann mal passieren, gehört dazu. Aber auf jeden Fall müssen wir besser auf den Ball acht geben. Wir müssen jetzt daraus lernen. Nochmal: Respekt an Bandirma, die ein Team mit richtig viel Qualität haben.“

Hakan Demir (Bandirma): „Gratulation an mein Team, das in dieser Atmosphäre von Anfang bis Ende mit großem Herzen gespielt hat. Meine Spieler haben sich keinen zu großen Kopf wegen der vielen Ballverluste gemacht und ihr Spiel weiter durchgezogen – sie haben sich dann selber mit dem Sieg belohnt. Vechta muss ich aber auch Glückwünsche aussprechen, denn auch RASTA hat sehr gut gekämpft.“

Tyler Kalinoski (Bandirma): „Für uns war es angesichts der Tabellensituation heute geradezu schon Pflicht, hier zu gewinnen. Den Sieg mussten wir uns hart erkämpfen. RASTA ist ein sehr gutes Team und hat gute Shooter im Team. Aber wir haben ihre Dreier-Quote unter 33% gehalten, haben das Spiel über unsere Defense gewonnen und einen tollen Job gemacht. Trotzdem haben wir noch viele Fehler gemacht, konnten das aber dadurch wettmachen, dass wir auch oft den Ball gut haben laufen lassen.“

Basketball Champions League –  Gruppe B – 5. Spieltag – Dienstag, 12. November 2019 – 20 Uhr

RASTA Vechta – Teksüt Bandirma 73:81 (13:18 / 24:21 / 14:21 / 22:21)

Zuschauer: 2.052


Vechta: Max DiLeo (5 Punkte), Frederik Kramp (DNP), Michael Kessens (5 Rebounds), Josh Young (14), Tim Insinger (DNP), Luc van Slooten (DNP), Philipp Herkenhoff, Trevis Simpson (18), Kamari Murphy (11), Ish Wainright (4/5 Rebounds/4 Steals), Jarelle Reischel (3), Steve Vasturia (19/6 Rebounds/6 Assists).

Bandirma: Jaime Smith (11 Punkte/5 Assists), Omar Prewitt (17), Furkun Haltali (4), Ridvan Oncel, Sadik Emir Kabaca (DNP), Erkan Yilmaz, Atakan Erdek (DNP), Sehmus Hazer (5), Tyler Kalinoski (20/8 Assists), Aperen Sengun (1), Emanuel Terry (12/12 Rebounds) und Ian Hummer (11).

Nächstes RASTA-Spiel: Am Samstag, 16. November, um 20.30 Uhr gegen die Basketball Löwen Braunschweig (live auf www.magentasport.de)

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