'GINTI' GRIGISAS: „ES MACHT SEHR, SEHR VIEL SPASS!“

Denker, Lenker, Dreierschütze – alles in einer Person ist Gintaras Grigisas für RASTA gewesen. Ab 2003 war der Litauer für sieben Jahre eine echte Backcourt-Größe, bestritt 139 Ligaspiele für 2.400 Punkte. Im damals noch gelben RASTA-Dress schaffte „Ginti“ mit der #alarmstufeorange drei Aufstiege und führte RASTA 2009 als Kapitän auf das Parkett der 2. Basketball-Bundesliga ProB. Es folgten zwei weitere Karrieren: Eine als Kaufmann, eine weitere als Schiedsrichter.

Erfolgreich auf uns abseits des Parketts: Gintaras "Ginti" Grigisas. Foto: MIAVIT GmbH.

Am heutigen Donnerstag wird Gintaras Grigisas 35 Jahre alt, ist frischgebackener Familienvater und in fast schon so Vechta heimisch wie einst im Baltikum. Als Exportleiter arbeitet er für die MIAVIT GmbH in Essen/Ol., mit seiner Frau Alexandra – die früher ebenfalls für RASTA spielte – hat er sich ein Haus in der Universitätsstadt gekauft. „’Ginti’ war nicht nur als Spieler ein absoluter Glücksgriff. Er hat auch beruflich schnell Fuß gefasst, sich trotz der ersten Sprachschwierigkeiten hervorragend bewährt und seine Chance im Unternehmen genutzt. Diese Karriere neben dem Sport zu bauen, erfordert viel Engagement – ‚Ginti’ hat das super gemacht!“, freut sich dessen Chef Stefan Niemeyer.

Unter dem RASTA-Präsidenten Niemeyer gewann Grigisas 2007 den NBV-Pokal und 2005 sowie 2008 die Meisterschaft in der 2. Regionalliga, „Ginti“ war mit 17,4 Punkten ein Garant für den Erfolg. In der ProB-Saison 2009-10 waren es für den gegen den Abstieg kämpfenden Aufsteiger noch 11,5 Punkte bei ganz starken 41,1% von Downtown. Einen seiner größten Erfolge feierte Grigisas noch in seiner Heimat. 2003 wurde er mit dem Farmteam des Spitzenklubs Zalgiris Kaunas Zweitligameister. Aus Sicht vieler Fans kam das Karriereende als nicht einmal 27 Jähriger viel zu früh. „Ich wollte meinen Fokus komplett auf den Beruf legen. Und diese Entscheidung habe ich auch nie bereut“, so Grigisas.

Zumal „Ginti“ dem Basketball auch nicht den Rücken kehrte. Als Trainer von Vechtas 2. Herren und der U20 ging es weiter. Und: Der Basketballer machte Karriere als Schiedsrichter. „Ich hatte schon mal als Schüler in Litauen gepfiffen. In Deutschland war ich als Aushilfe bei einem U14-Spiel und dann ging es auch hier so richtig los“, erzählt „Ginti“. 2007 machte Grigisas zusammen mit seinem damaligen Mitspieler Timo Dietzler seine erste Trainerlizenz. Und als er dann bei einer Universitäts-Meisterschaft in Münster vor den Augen von DBB-Sichtern überzeugte, war er schon reif für die ProB.

Dort wurde er in der Saison 2013-14 als Schiedsrichter des Jahres ausgezeichnet und durfte fortan auch in der ProA pfeifen, was „Ginti“ auch zwei Jahre erfolgreich tat. Sein Highlight als Referee war jedoch kein Pflichtspiel, stellt Grigisas heraus: „Das war das Testspiel von RASTA gegen die Artland Dragons im Sommer 2015. Klar, da ging es um nichts. Aber erstmals im RASTA Dome vor so vielen Freunden und Bekannten auflaufen zu dürfen, war großartig.“Auf hohem Niveau Spiele pfeift Gintaras Grigisas seit 2016 nicht mehr – Familie und Beruf gehen vor.

Als Ratgeber für junge Schiedsrichter bei RASTA steht „Ginti“ aber mit seiner ganzen Erfahrung und seiner begeisternden Art parat. Auch ist er nach wie vor einige Male im Jahr auf dem Parkett und leitet Spiele. „Zu schiedsrichtern macht sehr, sehr viel Spaß! Ich kann das wirklich jedem empfehlen. Klar, man macht auch Fehler und wird dafür kritisiert. Aber man gewinnt auch an Selbstbewusstsein und entwickelt seine Persönlichkeit“, weiß Grigisas.

RASTA auf YouTube