Kein Happy End: RASTA verliert Krimi in Frankfurt

Beko Basketball Bundesliga-Aufsteiger RASTA Vechta hat weiter kein Glück in den knappen Spielen. Nach hart umkämpften und ausgeglichenen 40 Minuten verlor die Mannschaft von Trainer Patrick Elzie mit 67:70 (42:44) bei den FRAPORT SKYLINERS. RASTA Vechta bleibt nach dem 15. Spieltag auf dem am Ende der Saison den Klassenerhalt bedeutenden 16. Tabellenplatz.

RASTA Vechtas Trainer Patrick Elzie schickte den nach wochenlanger Verletzungspause (Schmerzen oberhalb beider Sprunggelenke) wiedergenesenen AJ Rudowitz gleich in der Starting Five auf das Parkett der Fraport Arena. Dazu Richie Williams, Dirk Mädrich, Rashad Bishop und Jacob Doerksen. Dylan Talley musste einem Tag nach seinem 24. Geburtstag als siebter Vechtaer Ausländer von der Tribüne aus das Siel verfolgen. In der zweiten Minute wurde RASTA erstmals Zeuge von der Gefährlichkeit Andy Rautins. Aus gut sieben Metern traf der Frankfurter Top-Scorer zum 4:0 für die Hausherren. Nach knapp vier Minuten hatte RASTA die Partie durch einen Dreier von Jacob Doerksen erstmals ausgeglichen – 9:9. Ein Steal von Williams mit anschließendem Fastbreak-Korbleger bescherte RASTA die erste Führung zum 14:12 (8.). Absetzen konnte sich in den ersten zehn Minuten keines der Teams. Mit einem 19:19 ging es in die erste Viertel-Pause. Einen starken Eindruck hatte bis dahin auf RASTA-Seite Jacob Doerksen hinterlassen. Der Kanadier traf zwei Dreier und war mit acht Punkten bester Werfer des Aufsteigers. Die FRAPORT SKYLINERS versuchten es auch in den zweiten zehn Minuten oft von jenseits der 6,75-Meter-Linie. So war es auch ein Dreier von Jarred DuBois, der die Hessen mit 24:19 nach vorne brachte (12.). Dieser Fünf-Punkte-Rückstand zu Beginn des zweiten Abschnitts nötigte RASTA-Trainer Patrick Elzie zu einer Auszeit. Die brachte zunächst nicht die erhoffte Beruhigung in die Vechtaer Aktionen. In Minute 13 erhöhte Kevin Bright einmal mehr per Dreier zum 29:21.  Brandon Bowman bewahrte die Gäste aus dem Oldenburger Münsterland in dieser Phase vor einem noch höheren Rückstand. Der US-Amerikaner stemmte sich gegen einen drohenden Lauf der Gastgeber und hielt RASTA im Spiel. Und nach 15 Minuten hatte die Elzie-Truppe durch das 30:31 von Rashad Bishop die Partie fast wieder ausgeglichen. Beantwortet wurde dieser Treffer allerding von einem beidhändigen, krachenden Dunking von Aziz N’Diaye, der die gut 5.000 Zuschauer in der ausverkauften Fraport Arena (darunter knapp 80 aus Vechta angereiste RASTA-Fans) begeisterte. Erheblich beeindrucken oder gar abhängen ließen sich die Gäste aber nicht. 27 Sekunden vor der Halbzeit traf Jacob Doerksen seinen dritten Dreier der Partie zur 40:39-Führung für RASTA Vechta. Doch diesen Vorsprung konnte RASTA nicht in die Kabine bringen. Die FRAPORT SKYLINERS konterten den Doerksen-Dreier ihrerseits mit einem Distanzwurf und eroberten die Führung zurück. Gordon Herberts Mannschaft führte zur großen Pause also mit 42:40 und hatte diesen kleinen Vorsprung vor allem ihren Distanzschützen zu verdanken. Von jenseits der 6,75-Meter-Linie nämlich trafen die Hessen gleich sieben ihrer zwölf Versuche. Erfreulich aus RASTA-Sicht waren zur Halbzeit zwei Dinge. Zum einen hatte man Andy Rautins bei sieben Punkten gehalten. Zum anderen zeigten sich die Vechtaer in der Offensive sehr vielseitig. Neben dem starken Doerksen mit 13 Punkten, trafen nämlich auch noch Williams, Bowman und Bishop für jeweils acht Zähler in den ersten 20 Minuten.
Der angehende ALLSTAR Dirk Mädrich glich die Partie für Vechta in der 22. Minute erneut aus (44:44). Es waren die überhaupt ersten Punkte des Centers, erzielt von der Freiwurflinie. RASTA Vechta hatte nun gleich mehrmals die Chance in Führung zu gehen. Doch dies wollte einfach nicht gelingen. Gleich sechs Würfe in Serie gingen daneben. Und so kassierte Vechtas Defense in der 25. Minute das 44:46 durch Johannes Voigtmann. Und RASTAs Misere im Angriff ging weiter. Auch die nächsten vier Vechtaer Versuche landeten nicht in der Reuse. Erst Brandon Bowman brach den Bann mit zwei verwandelten Freiwürfen zum 46:46 in der 28. Minute. Aber auch die Hessen hatten nun große Probleme bei eigenem Ballbesitz. Die FRAPORT SKYLINERS hatten ihr Gefühl für die Dreier völlig verloren, trafen im dritten Viertel nur einen von sieben Versuchen. In der letzten Minute des dritten Viertels dann setzte sich Axel Jarchow an der Grundlinie durch und netzte zum 51:50 für die Gäste ein. Flavio Stückemann legte dann noch zwei verwandelte Freiwürfe nach und RASTA ging mit einer Zwei-Punkte-Führung (53:51) in den Schlussabschnitt. In dem erwischte der Tabellen-16. einen guten Start. Ein Freiwurf von Isaac Butts und einmal mehr Brandon Bowman bescherten RASTA eine Fünf-Punkte-Führung nach 1:07 Minuten im letzten Viertel (56:51). Ein langer Dreier von Frankfurts Konstantin Klein mit Ablauf der Uhr riss die Zuschauer in der Fraport Arena dann von den Stühlen – die FRAPORT SKYLINERS führten wieder (58:56). Die Intensität in der Defense stieg nun kontinuierlich, beide Mannschaften verteidigten herausragend. Besser durchsetzen konnten sich jetzt aber die Jungs von Gordon Herbert. Die Frankfurter führten 3:25 Minuten vor dem Ende mit 64:58 und hatten eine ausgezeichnete Ausgangsposition für die Schlussminuten. Und wieder einmal traten RASTAs Probleme aus der Distanz zum Vorschein: zu diesem Zeitpunkt hatten die Vechtaer nur fünf von 20 Versuchen von jenseits der Drei-Punkte-Linie getroffen. Trotzdem war RASTA nach einem Steal und Korbleger von Doerksen 1:39 Minuten vor dem Ende wieder bis auf vier Punkte herangekommen (64:68). Und RASTA hätte den Hessen noch näher kommen können. Doch sowohl Williams als auch Doerksen wurden geblockt. Knapp eine halbe Minute vor dem Ende aber traf Flavio Stückemann dann per Dreier zum 67:68 – Herzschlagfinale! Die FRAPORT SKYLINERS jedoch konnten ihren letzten Angriff ununterbrochen ausspielen. Erst mit Ablauf der Uhr foulten die Vechtaer Johannes Voigtmann. Der traf beide Freiwürfe zum 70:67 Endstand. Wieder einmal hatte der Aufsteiger ein Spiel in der Crunchtime verloren.


FRAPORT SKYLINERS – RASTA Vechta 70:67 (19:19 / 23:21 / 9:13 / 19:14)
Zuschauer: 5.002 (ausverkauft)


Statistik: www.beko-bbl.de


Stimmen zum Spiel:


Gordon Herbert (FRAPORT SKYLINERS): "Großer Dank an unsere Fans, sie waren heute großartig. Uns war klar, dass dieses Spiel eine wahre Schlacht werden würde. Ohne Jacob Burtschi und unsere anderen Verletzten war es heute ein wenig wie ´Jungs gegen Männer´. Vechta spielt sehr physisch und taff und sind besser als es ihre Bilanz widergibt. Ich denke, dies hat man heute gesehen. Wir hatten auch eine gute Portion Glück heute. In den ersten Minuten des vierten Viertels haben wir sehr ordentlich gespielt und uns ein wenig absetzen können. Diese Führung konnten wir dann verteidigen. Konstantin Klein und Jarred DuBois haben uns heute viel gegeben, als Vechta Andy Rautins gut verteidigt hat. In der ersten Halbzeit haben wir defensiv Probleme gehabt, in der zweiten offensiv. Daher bin ich stolz auf das Team, wie wir uns durchgekämpft haben. Wir haben jetzt einen schweren Spielplan, es ist noch eine lange Saison. Aber die Entwicklung der Mannschaft geht in die richtige Richtung. Wir müssen individuell und als Team aber immer noch besser werden."


Patrick Elzie (RASTA Vechta): "Gratulation an Gordie und sein Team zum Sieg. Ich möchte mich erst mal bei unseren treuen Fans bedanken, die den Weg nach Frankfurt mitgemacht haben und uns großartig unterstützt haben. Natürlich bin ich enttäuscht, dass wir verloren haben, aber unsere kämpferische Leistung war ein Schritt nach vorne und macht mich zuversichtlich, dass wir bald einen Sieg einholen werden. Mit einer Wurfquote von 34% ist es schwer, ein Spiel zu gewinnen. Ich weiß nicht, warum wir es nicht schaffen, konstant zu werfen. Dies müssen wir abstellen. Wir haben einen guten Job gegen Rautins gemacht, aber für Frankfurt sind dann andere in die Bresche geschlagen. Am Ende waren es nur drei Punkte Unterschied. Ich denke daher, wir haben dennoch ein ordentliches Spiel gemacht.“

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