KURZER PROZESS: RASTA IN OLDENBURG OHNE CHANCE!

Eine zwar nicht unerwartete, in der Höhe dann aber doch sehr deutliche Niederlage, kassierte RASTA Vechta am Freitagabend im Derby bei den EWE Baskets Oldenburg. Am 24. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga unterlag das Team von Head Coach Thomas Päch an der Hunte mit 71:101 (36:63) und war dem neuen Tabellenvierten vor allem in Halbzeit eins hoffnungslos unterlegen.

Gab in Oldenburg sein Comeback nach vier Spielen Verletzungspause: RASTAs Kapitän Josh Young. Foto: Ulf Duda.

In Kürze

Die EWE Baskets Oldenburg wurden ihrem Ruf als bestes Offensiv-Team der Liga mehr als gerecht, spielten größtenteils „Katz und Maus“ mit RASTA Vechta. Die Gäste konnten der Oldenburger Effektivität von der Dreierlinie sowie der Ballsicherheit des Titelkandidaten  praktisch nichts entgegensetzen und lagen schon in der 1. Halbzeit zwischenzeitlich mit 29 Punkten hinten (25:54, 16. Minute). Auch beim Rebound waren die Vechtaer nicht auf der Höhe und kassierten somit eine auch in dieser Höhe absolut verdiente Niederlage. Top-Scorer der Partie war Oldenburgs Oldie Rickey Paulding mit 24 Punkten in nur 23 Minuten, bei RASTA machten sechs Spieler sieben oder mehr Punkte.

Fakten

Würfe: RASTA 22/56 (39%) - Oldenburg 35/68 (52%)

Dreier: RASTA 7/25 (28%) - Oldenburg 14/34 (41%)

Freiwürfe: RASTA 20/24 (83%) - Oldenburg 17/21 (81%)

Rebounds: RASTA 31 - Oldenburg 40

Assists: RASTA 15 - Oldenburg 25

Ballverluste: RASTA 16 - Oldenburg 10

Steals: RASTA 5 - Oldenburg 8

1. Viertel

RASTA tat sich von Beginn an schwer, kam erst nach 150 Sekunden zu ersten Punkten. Stefan Peno traf zum 2:4, genauso wie etwas später zum 7:11 - per Dreier (4.). Praktisch war dies der letzte Hoffnungsschimmer für die Vechtaer in diesem Derby. Denn nun drehten die EWE Baskets Oldenburg auf und degradierten die Gäste zu Statisten - wenn überhaupt. Denn oftmals in Halbzeit eins war Vechtas Defense gar nur Zuschauer. Mit seinen Punkten acht und neun stellte Rasid Mahalbasic in der 5. Minuten auf 14:7, Phil Presse traf per And-One zum 21:11 (7.) und zwei Dreier von Rickey Pauling und Keith Hornsby später lag RASTA mit 11:27 hinten (8.). Letztgenannter unterstrich die Oldenburger Dominanz mit Ablauf der 10. Minute, traf locker-leicht per Jumper zum 32:19. Die Hausherren hatten im 1. Viertel 12/18 aus dem Feld getroffen, RASTA nur 1/7 von jenseits der 6.75 Meter.

2. Viertel

Wer auf Besserung für RASTA nach der ersten Pause hoffte, wurde von Paulding und Co. eines besseren belehrt. Das Team von Head Coach Mladen Drijencic durfte sich in einen Rausch spielen und versenkte im 2. Viertel Dreier um Dreier. Sechsmal schlugen Threeballs durch Vechtas Reuse, nicht selten direkt aus dem Oldenburger Umschaltspiel. Allen voran Rickey Paulding zeigte mit seinen 38 Jahren einmal mehr seine Klasse, hatte nach 20 Minuten schon 16 Punkte auf dem Konto. Dass RASTAs Defensiv-Anker Dennis Clifford in der 13. Minute schon sein drittes Foul begangen hatte, spielte den Donnervögeln  ebenfalls in die Hände. Bereits in der 15. Minute kassierten die Vechtaer durch Mahalbasic das 25:51, durch einen Dunking von Martin Breunig zum 61:34 (19.) untermauerten die Oldenburger ihre Favoritenrolle. Die Oldenburger hatten bis hierhin das Rebrund-Duell mit 19:13 gewonnen, 10/21 ihrer Dreier getroffen und gleich zwölf Würfe mehr genommen als RASTA (40:28). Auch die Assists (17:8) spiegelten die Dominanz der Oldenburger wider.

3. Viertel

Gleich im ersten Angriff der 2. Halbzeit leisteten sich die Vechtaer ihren elften Ballverlust - es war zum Haare raufen. Allerdings schalteten die EWE Baskets Oldenburg zunächst ein, zwei Gänge herunter, so dass RASTAs Rückstand nicht weiter anwuchs. Die Partie plätscherte so vor sich hin, Will Vorhees „verkürzte“ in der 25. Minute auf 21 Punkte Rückstand - 46:67. Dann aber machte das Drijencic-Team wieder ernst und zeigte den Gästen erneut die Grenzen auf. Rickey Paulding per And-One zum 72:46 (26.), Martin Breunig mit einem Jumper wie einst Dirk Nowitzki zum 77:48 (28.) und Braydon Hobbs per Dreier zum 80:50 - in der 28. Minute drohte wieder eine ganz deftige Klatsche für RASTA.

4. Viertel

Im Schlussabschnitt taten sich beide Mannschaften nicht mehr wirklich weh. Hier und da wussten die EWE Baskets Oldenburg den nicht mehr ganz so indisponierten Gästen noch einen Dreier zu verpassen, hielten sich ansonsten aber vornehm zurück. Nach den 63 in Halbzeit eins kassierten Punkten, ließ RASTA im 4. Viertel nur noch 17 Zähler zu - was zum Großteil aber an der Rotation der Gastgeber lag. Der Mann des Abends, Rickey Paulding, schenkte den Vechtaern gegen Ende der Partie noch das 99:64 und das 101:65 ein - dann hatte der 38-Jährige in der 38. Minute Feierabend. RASTA hatte schlussendlich zwölf Würfe weniger genommen als die EWE Baskets, halb so viele Dreier getroffen und 16 Ballverluste erlitten, dazu ging das Rebound-Duell mit 31:40 verloren - kurzum: RASTA war an diesem Freitagabend gegen bockstarke Oldenburger chancenlos gewesen.

Ausblick

Auf RASTA Vechta kommen nun ganz wichtige Wochen im Abstiegskampf der easyCredit BBL zu. Denn: Drei der nächsten vier Spiele finden im RASTA Dome statt, keiner der Gegner gehört zur Kategorie „A“ - also zu den besten Sechs der Tabelle. Los geht es am Samstag (27.3., 18 Uhr) mit dem Heimspiel gegen die BG Göttingen (15., 7-15), dann weiter am Karsamstag (3.4., 18 Uhr) bei medi bayreuth (10., 9-14). Erneut Zuhause empfängt das Päch-Team am Mittwoch, den 7.April, die Hamburg Towers (7., 12-9), drei Tage (10.4., 20.30 Uhr) später die NINERS Chemnitz (13., 7-13).

Freitag, 19. März 2021 - 19 Uhr - easyCredit BBL - 24. Spieltag

EWE Baskets Oldenburg - RASTA Vechta 101:71 (32:19 / 31:17 / 21:18 / 17:17)

OL: Braydon Hobbs (18 Punkte), Keith Hornsby (15), Sebastian Herrera (2/6 Assists), Karsten Tadda, Jacob Hollatz (2), Martin Breunig (10), Norris Agbakoko, Rickey Paulding (24), Rasid Mahalbasic (17/10 Rebounds), Phil Pressey (7) und Philipp Schwethelm (6/3 Steals).

VEC: Stefan Peno (10 Punkte/6 Assists/4 Rebounds), Tim Hasbargen (3), Josh Young (7), Edgar Sosa (4), Jannes Hundt (4), Björn Rohwer, Robin Christen (7), Jesse Hunt (15/5 Rebounds), Will Vorhees (13/5 Rebounds) und Dennis Clifford (8).

Stimmen der Trainer zum Spiel

Thomas Päch (Vechta): „Glückwunsch an Mladen und sein Team. Heute wurden und wirklich ganz klar die Grenzen aufgezeigt und die Oldenburger haben ihre sehr gute Form bestätigt. Man kann sich auf sie in den Playoffs freuen. Zu uns: Wir wissen, wo wir stehen, wo wir herkommen. Zu meinen, dass man einfach hierher kommt und gewinnt, ist utopisch. Die Oldenburger sind genauso aufgetreten, wie wir das eigentlich wollten. Sie waren in der Defense ganz früh sehr physisch da, waren bereit und aufmerksam. Wir waren immer einen Schritt zu langsam. Und dann kann es eben auch schnell passiere, dass man 60 Gegenpunkt zur Halbzeit kassiert, so hatten wir nie eine Chance. Ich selbst muss jetzt gegenüber dem Team gar nicht viel zu dieser Partie ansprechen - das machen sie gerade schon selber. Ich habe immer gesagt, dass diese Mannschaft einen guten Charakter hat und ich gehe davon aus, dass sie diesen am Samstag gegen Göttingen zeigen wird. Das Spiel heute war nach dem Sieg über Ulm ein Weckruf zur richtigen Zeit, denn die nächsten vier Spiele sind wegweisend. Wenn jetzt nicht der nötige Fokus und die Anspannung da sind, dann weiß ich auch nicht weiter. Heute haben wir einfach nicht alles gemacht, um eine Chance zu haben. Wenn wir weniger als 100% geben, dann passiert so etwas wie heute.“

Mladen Drijencic (Oldenburg): „Danke an Thomas für die Glückwünsche! Unser Ziel für heute war es von Anfang an, das Energielevel anzugeben. Man hat gesehen, dass wir von Beginn an da waren. Karsten Tadda hat Edgar Sosa keine Chance gelassen, ins Spiel zu kommen und Rasid Mahalbasic hat wie geplant gleich Dennis Clifford attackiert und ihm nichts erlaubt. Diese zwei Sachen haben uns sofort geholfen. Wir haben RASTA nur wenige Chancen gelassen, Mittel gegen uns zu finden. Und wir haben nicht nur in der Offense gut gespielt sondern auch hinten gut gestanden. Dass wir in Halbzeit eins nur 36 und in der zweiten nur 35 Punkte zugelassen haben, war extrem wichtig. Und die 17 Assists im ersten Durchgang waren ebenfalls sehr, sehr wichtig für uns. Anfang des 2. und des 3. Viertels hatten wir etwa Probleme mit der Vechtaer Zonen-Verteidigung. Aber das hatten wir schnell wieder unter Kontrolle und die Energie war über 40 Minuten hoch. Das Team hat an beiden Enden des Feldes gearbeitet und sich den Sieg verdient.“

Nächstes RASTA-Spiel: am Samstag, 27.3., um 18 Uhr gegen die BG Göttingen (live auf www.magentasport.de/basketball)

RASTA Vechta - 2020/2021 - Der Kader

Jordan Barnett (Forward, 25, USA), Robin Christen (Forward, 29, D), Dennis Clifford (Center, 29, USA), Tim Hasbargen (Guard, 25, D), Philipp Herkenhoff (Forward, 21, D), Jannes Hundt (Guard, 24, D), Jesse Hunt (Forward, 23, AUS), Noah Jänen (Forward, 17, D), Martin Kalu (Forward, 16, D), Marlin Mason (Forward, 27, USA), Stefan Peno (Guard, 23, SRB), Björn Rohwer (Center, 25, D), Jean Salumu (Guard, 30, BEL), Edgar Sosa (Guard, 33, DOM), Malte Stenzel (Guard, 23, D), Will Vorhees (Forward, 25, USA), Josh Young (Guard, 32, USA). Head Coach: Thomas Päch (38, D). Assistant Coaches: Derrick Allen (40, USA), Marius Graf (30, D). Athletic Trainer: Andreas Finsinger (30, D).

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