NBBL: YOUNG RASTA DRAGONS MIT LETZTEM WURF GESCHLAGEN!

Die U19 der YOUNG RASTA DRAGONS, das Kooperationsteam von RASTA Vechta und den Artland Dragons, hat den Meistertitel in der Nachwuchs Basketball Bundesliga ganz knapp verpasst. Am Sonntagnachmittag unterlag das Team von Head Coach Hendrik Gruhn Titelverteidiger ALBA BERLIN in letzter Sekunde mit 75:78 (36:37). Top-Scorer des NBBL-Finales wurde YOUNG RASTA DRAGON Noah Jänen mit 25 Punkten.

Noah Jänen warim Finale der beste auf dem Court der Süwag Energie ARENA in Frankfurt. Foto: Sven Kuczera.

In Kürze

Das Traumfinale wurde zum Krimi, zum Thriller, zum großen Drama. In der Süwag Energie ARENA in Frankfurt am Main hatten sich sowohl die YOUNG RASTA DRAGONS als auch die ALBAtrosse aus Berlin am Vortag souverän fürs Endspiel qualifiziert, am Sonntag fiel die Entscheidung erst mit dem letzen Wurf. Mit Ablauf der 40. Minute versenkte Nils Machowski einen Dreier zum Berliner Sieg, ein „Sudden Death“ für die bis dato grandios kämpfenden YOUNG RASTA DRAGONS, die 88 Sekunden vor dem Ende durch einen Dreier von Kilian Brockhoff mit 72:70 in Führung gegangen waren. Mit insgesamt 27 Ballverlusten aber machten sich die YOUNG RASTA DRAGONS das Leben das gesamte Spiel über schwer und mussten sich am Ende wie schon 2018 und 2022 dem Meisterschaftsfavoriten geschlagen geben. Auf Seiten der Berliner war NBBL-MVP Rikus Schulte mit 20 Punkten der erfolgreichste Scorer, die niedersächsischen Big Men Johann Grünloh (7 Punkte, neun Rebounds und vier Blocks) und Kilian Brockhoff (19 Punkte und neun Rebounds) verpassten  jeweils nur knapp ein Double-Double.

Fakten

Würfe:  YRD 39% (25/64) - BER 39% (28/72)
Zweier: YRD 40% (12/30) - BER 42% (19/45)
Dreier:  YRD 38% (13/34) - BER 33% (9/27)
Freiwürfe:  YRD 80% (12/15) - BER 72% (13/18)
Rebounds:  YRD 45 - BER 38
Assists:  YRD 16 - BER 18
Steals:  YRD 8 - BER 17
Blocks:  YRD 6 - BER 1
Fouls:  YRD 20 - BER 18
Ballverluste:  YRD 27  - BER 19

Stimme zum Spiel

Hendrik Gruhn (Head Coach YOUNG RASTA DRAGONS): „Es ist Herz zerbrechend. Der Wurf von Nils war wir ein Stich ins Herz. Das war unfassbare individuelle Klasse, die er da gezeigt hat. Denn Kaya Bayram hat diesen schweren Wurf toll verteidigt. Jetzt, im ersten Moment, tut diese Niederlage also sehr weh. Wir werden erst in ein paar tagen realisieren, war wir in dieser Saison Grandioses erreicht haben. Wir waren mit dem Serienmeister über 40 Minuten auf Augenhöhe, haben ihn an den Rand der Verzweiflung gebracht und toll gefightet. Es tut mir wahnsinnig leid für die Jungs, die ihre ganze Jugend für dieses Programm geopfert haben. Sie haben ein Teenager-Leben geführt, wie es nicht viele tun. Während andere an den Wochenenden feiern gehen, sitzen sie im Bus oder stehen auf dem Parkett. Sie haben auf so viel verzichtet, es tut mir so leid für sie. Zugleich bin ich ganz stolz darauf, diese Jungs des Jahrgangs 2004 begleitet und mutgeprägt haben zu dürfen. Alle haben sich toll entwickelt, als Basketballer und, was noch viel wichtiger ist, als Menschen. Ds große Ziel wurde ihnen verwehrt. Aber das kann man nicht mehr ändern. Auch Niederlagen gehören zur Entwicklung dazu. Mir bleibt nur noch, ALBA BERLIN zu gratulieren - wieder einmal.“

Noah Jänen (Kapitän YOUNG RASTA DRAGONS): „Erst einmal geht mein Respekt an unsere Mannschaft. In dieser Saison haben wir ALBA erstmals in einem Spiel geschlagen, zuvor hatten wir meist deutlich verloren. Jetzt, im Finale, waren wir individuell auf dem gleichen, hohen Level. Wir haben uns in den letzten Jahren mental sehr gesteigert. Darauf kommt es auch an. ALBA ist so, dass sie immer weiter Druck machen, jeden kleinen Fehler bestrafen. Aber heute haben wir uns durch ihre Läufe nicht brechen lassen. Es freut mich, zu sehen, dass wir uns so weiterentwickelt haben, dass wir mental mithalten konnten. Natürlich bin ich jetzt erst einmal super frustriert und sauer. Aber wir hatten zusammen eine geile Zeit und nehmen die Freundschaften mit. So wie ich haben noch andere die Chance mit RASTA Vechta II auf den Meistertitel in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB. Ich möchte nicht ohne Titel aus dieser Saison rausgehen und habe ultra bock auf die Finalspiele gegen Koblenz. Diese Niederlage heute spornt an. Es ist schade und super traurig. Aber das nehmen wir alle als Motivation mit.“

1. Viertel

Ein Duell auf Augenhöhe zwischen Titelverteidiger und Vizemeister war es im 1. Viertel. Ganz nach dem Geschmack der neutralen Zuschauer in der Süwag Energie ARENA. Die sahen einen starken Beginn der YOUNG RASTA DRAGONS, die in der 3. Minute durch einen Dreier von Kilian Brockhoff mit 9:5 nach vorne kamen. Darauf folgte ein 10:2-Lauf ALBA BERLINs, Rikus Schulte stellte in der 7. Minute auf 15:11. Die Antwort darauf lieferte Noah Jänen. Zwei Dreier und ein energischer Lauf übers ganze Feld machte der Abiturient, der sein Team mit 19:18 (8.) in Führung brachte. Noch mehr Punkte als Jänen machte Brockhoff, der mit einem Spin-Move auf seine Punkte zehn und elf kam, für die YOUNG RASTA DRAGONS auf 21:22 verkürzte. Die Wurfquoten der Gäste waren im 1. Viertel richtig gut, es wurden mehr Rebounds geholt. Aber: Acht Ballverluste waren einfach viel zu viele.

2. Viertel

Ex-ALBA-Tross Kaya Bayram konnte in der 12. Minute seine ersten Punkte erzielen, per Dreier zum 24:22. Mehr und mehr kam dann der Favorit aus der Hauptstadt in die Spur und setzte sich nach einem Threeball von Rikus Schulte bis auf 35:27 (15.) ab. Dass die YOUNG RASTA DRAGONS ein Jahr nach der deutlichen Niederlage gegen ALBA weitaus gefestiger waren, stellten sie am Sonntag eindrucksvoll unter Beweis. Die gute Phase der Berliner konterten sie, kamen durch einen Bijlsma-Dreier zum 30:35 (18.) und durch vier Punkte in Serie von Emilijus Peleda zur 36:35-Führung (20.). 

3. Viertel

Die YOUNG RASTA DRAGONS nahmen das Momentum mit hinüber in die 2. Halbzeit. Allen voran Jegor Cymbal erschreckte ALBAs Defense, besorgte per And-One das 39:39 (23.) und konnte wenig später per Dreier erneut ausgleichen - 42:42 (24.). Und als Noah Jänen mit einem Monster-Dunk sein Team mit 44:42 (24.) in Führung brachte, gab's im Fanblock der Niedersachen kein Halten mehr. Doch so stark die YOUNG RASTA DRAGONS auftraten, so stark präsentierte sich der Titelverteidiger. Die Hauptstädter schüttelten sich kurz und legten den nächsten Lauf hin, ein 14:2 bis zum 56:46 in der 27. Minute. Das Gruhn-Team hatte aber auch darauf eine tolle Antwort. Allen voran Noah Jänen übernahm Verantwortung. Der 19-Jährige traf aus mehr als acht Metern mit Ablauf der Shotclock zum 49:56, legte in der 29. Minute einen weiteren Dreier zum 52:58 nach und freute sich kurz vor der Viertelpause über den 56:58-Anschlusstreffer von Karl Bühner. Nach 30 Minuten hatten die YOUNG RASTA DRAGONS 41% von Downtown getroffen, zehn Rebounds mehr geholt als ALBA BERLIN (35:25).

4. Viertel

So gut die Niedersachsen rausgekommen waren aus dem 3. Viertel, so wenig erfolgreich kamen sie in den Schlussabschnitt rein. Erst nach quälend langen 4:30 Minuten brachte Johann Grünloh sein Team wieder aufs Scoreboard, traf zum 58:64 (35.). Noch Mitte des 4. Viertels brachten Kilian Brockhoff per Dreier und Grünloh ihre Farben jeweils bis auf drei Punkte an den Favoriten heran. ALBA BERLIN aber wusste immer wieder, sich ein wenig abzusetzen. So etwa durch Elias Rapieque, der nach einem Steal per Dunking zum 70:63 (37.) für die Hauptstädter traf. Auch diesen Nackenschlag steckten die Norddeutschen weg. Jänen versenkte zwei Dreier in Serie und 1:28 Minuten vor dem Ende krönte Kilian Brockhoff die Aufholjagd der YOUNG RASTA DRAGONS mit seinem Threeball zum 72:70 (39.). Begünstigt durch den 27. Turnover aber kam ALBA BERLIN schnell zum Ausgleich und ging sogar in Führung. Noah Jänen konnte 17.4 Sekunden vor der Schlusssirene von jenseits der 6.75 Meter zum 75:75 treffen, die Verlängerung war zum Greifen nahe. Doch Nils Machowski versenkte mit Ablauf der 40. Minute den Gamewinner für ALBA BERLIN.

Ausblick

Für gleich acht Spieler des heutigen YOUNG RASTA DRAGONS-Kaders war dieses denkwürdige Finale in der Nachwuchs Basketball Bundesliga das letzte U19-Spiel. Nach der Vizemeisterschaft 2022 folgte jetzt noch einmal Silber. Die Vechtaer im Kooperationsteam haben in der kommenden Woche die nächsten Chancen auf eine Meisterschaft. RASTA Vechta II, das Farmteam des Aufsteigers in die easyCredit Basketball Bundesliga, spielt am Mittwoch und Samstag in den Finals der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB. Und mit RASTAs Profis haben die Top-Talente in den ProA-Endspielen gegen die Tigers Tübingen (Freitag und Sonntag) die Chance auf eine Goldmedaille. 

U19 - Nachwuchs Basketball Bundesliga (NBBL) - Saison 2022/23 - TOP4 - Finale

YOUNG RASTA DRAGONS - ALBA BERLIN 75:78 (21:22 / 15:15 / 20:21 / 19:20)

Sonntag, 28. Mai 2023 - 14 Uhr - Süwag Energie ARENA in Frankfurt

YRD: Julius Bronnert, Kaya Bayram (7 Punkte/8 Assists), Jonas Groß (DNP), Noah Jänen (25), Emilijus Peleda (4), Sydnee Bijlsma (4), Darren Aidenojie, Lars Brodisch, Karl Bühner (3), Jegor Cymbal (6), Kilian Brockhoff (19/9 Rebounds/3 Steals), Johann Grünloh (7/19 Rebounds/4 Blocks)

BER: Dorian Grosber, Philipp Schwarz (5), Paul Bahn (2), Jack Kali (9), Nils Machowski (17/4 Assists), Anton Nufer, Jamal Entezami (5), Rikus Schulte (20), Jannis Berger, Linus Ruf (12/4 Assists), Elias Rapieque (6/4 Assists/5 Steals) und Amon Dörries (2).

NBBL (U16) - TOP4 2023 - Halbfinalspiele - 27. Mai 2023 - Frankfurt - Süwag Energie ARENA

YOUNG RASTA DRAGONS - URSPRING ACADEMY 78:71

FC Bayern München - ALBA BERLIN 83:66

YOUNG RASTA DRAGONS - U19 - Kader 2022/23

Darren Aidenojie (Jahrgang 2004, SF), Kaya Bayram (2004, PG), Djairo Bernardina (2007, SG), Sydnee Bijlsma (2004, SG), Kilian Brockhoff (2004, PF), Lars Brodisch (2004, PF), Julius Bronnert (2005, SG), Karl Bühner (2005, PF), Tim-Felix Bühren (2005, C), Jegor Cymbal (2004, SF), Jonas Groß (2005, PG), Johann Grünloh (2005, C), Johannes Hellmann (2006, SG), Noah Jänen (2004, SF), Jarne Jürgens (2005, PF), Daniel Kinsfater (2004, SG), Noah Ostermann (2006, SF), Emilijus Peleda (2004, SG), Michel Schillmöller (2007, PG), Piet Sternberg-Rahenbrock (2006, SF), Alexander Vourliotis (2006, SF)

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