Nervenkrieg: RASTA verliert Krimi nach toller Aufholjagd

RASTA Vechta war ganz nah dran am ersten Sieg nach zuvor sieben Niederlagen. Doch nachdem die Elzie-Truppe einen 13-Punkte-Rückstand gegen den Mitteldeutschen BC aufgeholt hatte und in Führung gegangen war, behielten die Gäste aus Weißenfels die Nerven und siegten mit 72:70 (41:36).

Der Abend im mit 3.140 Zuschauern zum zwölften Mal in dieser Saison ausverkauften RASTA Dome begann für Vechtas Trainer Patrick Elzie mit einer guten und einer schlechten Nachricht. Während Rashad Bishop sich nach dem im Artland-Spiel erlittenen Muskelfaserriss einsatzbereit erklärte, musste Brandon Bowman wegen einer schmerzhaften Oberschenkelzerrung kurzfristig passen – ein herber Rückschlag für den Aufsteiger schon vor dem Jump. Zu diesem standen schließlich Richie Williams, Will Conroy, Dirk Mädrich, Jacob Doerksen und Max Weber auf dem Parkett. RASTA verfolgte konsequent den verabredeten Spielplan, brachte den Ball immer wieder in die Zone. Dort punktete Jacob Doerksen zuverlässig. Verteidigt wurde in diesem ersten Viertel von beiden Teams sehr intensiv und erfolgreich. So standen nach zehn Minuten nur jeweils 15 Punkte auf der Anzeigetafel.

Zu Beginn des zweiten Viertels stand dann Rashad Bishop für RASTA auf dem Feld und brauchte nur wenige Sekunden, um seine ersten Punkte zu erzielen. Doch das Comeback endete nach nur 2:51 Minuten. Bishop knickte um und verletzte sich am Sprunggelenk so schwer, dass er nicht wieder aufs Parkett zurückkehren konnte. In der 14. Minute gingen die RASTAner dann durch einen verwandelten Freiwurf von Dirk Mädrich mit 24:21 in Führung. Der Rest des zweiten Spielabschnitts gehörte aber den von rund 30 Fans aus Weißenfels begleiteten Gästen. Zur Halbzeit führte der MBC verdient mit 41:36, weil Adonte „Josh“ Parker eine Sekunde vor dem Ende einen Dreier traf. Überragender Akteur in Blau war aber Marcus Hatten. Der 33-jährige Point Guard hatte zur großen Pause schon 15 Punkte auf dem Konto. Doch auch auf RASTA-Seite gab es den einen „go to guy“, der hieß Jacob Doerksen (zwölf Punkte).

Einmal mehr in dieser Premierensaison RASTA Vechtas in der Beko Basketball Bundesliga geriet das dritte Viertel zum Spießrutenlauf. Wie schon in Bayreuth am letzten Sonntag kassierten die Männer von Trainer Patrick Elzie einen 7:0-Lauf des Gegners – der MBC führte in der 22. Minute mit 48:36. Die Hausherren fanden offensiv nun quasi nicht mehr statt und brauchten 5:03 Minuten, um erste Punkte nach dem Seitenwechsel zu erzielen. Ein wenig Hoffnung keimte kurz vor Drittelende auf, als Dirk Mädrich einen Dreier zum 51:58 traf. Vor dem Schlussabschnitt waren die RASTAner also wieder in Schlagweite.

Als Martins Meiers 7:46 Minuten vor dem Ende zur erneuten Neun-Punkte-Führung für den Mitteldeutschen BC traf, gab kaum mehr jemand im RASTA Dome noch einen Pfifferling auf den Aufsteiger. Doch dessen Kämpferherz war geweckt und so brachten die Vechtaer ihr Publikum wieder hinter sich und schließlich zum toben. Erst traf Dirk Mädrich erneut per Dreier zum 61:62. Dann legte Richie Williams zwei Freiwürfe nach, RASTA führte in der 35. Minute mit einem Punkt. Innerhalb von nicht einmal drei Minuten hatten die Vechtaer einen 10:0-Lauf hingelegt. Das Dach des RASTA Dome drohte abzuheben. Doch wie cool der Playoff-Kandidat aus Weißenfels mit dieser Situation umging, zeigte die „crunch time“. 39 Sekunden vor dem Ende traf der Mann des Spiel, Marcus Hatten, zum 69:67 für das Team von Silvano Poropat. Auf der Gegenseite traf Will Conroy bei den nächsten RASTA-Angriffen bei vier Versuchen nur zweimal von der Freiwurflinie. Von dieser wurde das Spiel letzten Endes auch entschieden. RASTA verpasste es, die Rebounds zu holen, um sich noch die Möglichkeit zum in die Verlängerung rettenden Wurf geben. Nach 40 hart umkämpften, äußert spannenden Minuten hatten die Vechtaer mit 70:72 das Nachsehen und verloren so das achte Spiel in Serie.

Beko Basketball Bundesliga 2013/2014 – 25. Spieltag

RASTA Vechta – Mitteldeutscher BC 70:72 (15:15 / 21:26 / 15:17 / 19:14)

Zuschauer: 3.140 im RASTA Dome in Vechta

Statistik: www.beko-bbl.de

Stimmen zum Spiel:

Patrick Elzie (RASTA Vechta): „Erst einmal gratuliere ich Silvano zum Sieg. Wir haben gezeigt, wie man kämpft. Der MBC hat eine Siegermentalität, die uns im Moment fehlt. Unsere Verunsicherung war ziemlich deutlich zu sehen. Wie man diese los wird, weiß ich leider nicht. Wir müssen weiter daran glauben, dass wir den Klassenerhalt schaffen. Wir haben dafür noch neun Spiele Zeit. Ich entschuldige mich bei unseren Fans, die uns die ganze Saison über immer toll unterstützt haben. Die Leistung heute war unseren Fans nicht würdig.“

Silvano Poropat (Mitteldeutscher BC): „Zuerst einmal bin ich wirklich erstaunt, was man hier in Vechta aufgebaut hat. Es war sehr schwer hier zu spielen. Wir waren über lange Strecken ein Stück besser und sogar bis zu 13 Punkte vor. Vechta hat dann viel Herz gezeigt und sich wieder herangekämpft. Dann haben wir unsere Dreier getroffen und es wurde eng. In den letzten Minuten hat man den Verlauf unserer Saison gesehen. Alles in allem bin ich sehr glücklich über den Sieg und wünsche Vechta alles Gute für die restliche Saison.“

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