RASTA IM HERBST: KEINE SPUR VON BLUES

Da gibt es dieses Phänomen namens „Herbstblues“. Experten sprechen von einer „saisonal abhängigen Depression“. Und RASTA im Herbst 2017? Kein Blues, stattdessen #alarmstufeorange. Denn mit dem erfolgreichen Start der Profis in die 2. Basketball-Bundesliga ProA und weiteren positiven Entwicklungen im Stammverein sieht sich der Klub in einer bisher erfolgreichen Saison 2017-18 angekommen.

RASTAs Profis Andrew Smith, Philipp Herkenhoff und Christopher Razis. Foto: Christian Becker.

Stefan Niemeyer, Geschäftsführer der RASTA Vechta Sport-Marketing GmbH und 1. Vorsitzender des SC RASTA Vechta e.V., kommt nicht nur der Berufung wegen immer sehr gerne in den RASTA Dome. Niemeyer ist Klubboss und großer Basketball-Fan zugleich. Auch an diesem Wochenende war der Unternehmer (MIAVIT GmbH in Essen/Ol.) gleich an zwei Tagen an der Pariser Straße und erlebte einmal mehr ein volles Programm: 16 RASTA-Team waren im Einsatz - von der 2. Basketball-Bundesliga ProA bis zur U11-Bezirksliga.
 
RASTA: Stefan, das erste Saisondrittel ist rum. In der ProA stehen die Profis auf Platz 2, die YOUNG RASTA DRAGONS in der JBBL haben den Klassenerhalt vorzeitig perfekt gemacht, die NBBL-Truppe gehört ungeschlagen zu den Titelkandidaten und das Farmteam bindet mehr und mehr ganz junge Talente in der 4. Liga weiter. Macht RASTA gerade richtig viel Spaß?
 
Stefan Niemeyer: „Ja, das kann man schon so sagen. Gerade die angesprochene Einbindung und Entwicklung der Talente bereitet mir große Freude. Philipp Herkenhoff hat mit seinen 18 Jahren bereits Fuß gefasst im Team von Doug Spradley. Luc van Slooten ist mit seinen 15 Jahren auf einem sehr, sehr guten Weg und auch Radii Caisin, der ja auch erst 16 Jahre alt ist, hat ebenfalls schon seinen Einsatz bekommen. Zum sportlichen Erfolg kommt also diese Entwicklung. So hatten wir es uns gewünscht.“
 
RASTA: Und der Unterbau?
 
Niemeyer: „Der macht sich auch sehr gut. Stand jetzt, sind die U16- und U19-Bundesligateams sowie das Farmteam in der 1. Regionalliga Nord voll auf Kurs. Die YOUNG RASTA DRAGONS von Coach Hanno Stein haben in der JBBL ihr Saisonziel bereits erreicht. Und was das Team von Florian Hartenstein in der NBBL derzeit bietet ist schon beeindruckend. Ein solch hohes Maß an Talent und Spielfreude - beeindruckend. Ich bin sehr gespannt, wie es da weitergeht und freue mich schon auf das Spitzenspiel am 2. Dezember gegen den Nachwuchs von ALBA BERLIN.“
 
RASTA: Im Farmteam übernehmen neben drei schon erfahrenen Profis auch Teenager Verantwortung. Oftmals kommen spektakuläre Spiele zustande.
 
Niemeyer: „Torge Buthmann, Malte Stenzel, Fynn Aumann, Jamal Schmedes oder Tim Insinger sind alle U21 - eine ganz junge Garde also. Natürlich brauchst du in der Liga auch verlässliche Scorer wie Neven Zeravica und Robert Crawford oder einen erfahrenen Guard wie Dexter Hope. Aber mitten unter diesen gestandene Profis können unsere Talente ihre Chance suchen und viele nutzen sie ganz wunderbar. Sie brauchen Spielzeit, sollen den Ball haben, müssen Selbstbewusstsein entwickeln und dürfen Fehler machen. Unser Farmteam hat sich in der 4. Liga etabliert und dort bieten sich den Talente sehr gute Entwicklungsmöglichkeiten.“
 
RASTA: Mit zwei Teams in den TOP4-Ligen sowie zwei Nachwuchs-Bundesligamannschaften fährt RASTA ein ambitioniertes Programm.
 
Niemeyer: „Dem ist sicher so und dafür müssen wir uns gewaltig strecken. Zumal wir RASTA ja nicht auf diese vier Mannschaften beschränken dürfen. Bei uns geht es mit der Ballschule für Kinder ab 3 Jahre los und hört bei der Ü45 auf. Zum einen haben wir uns die Talentförderung auf die Fahnen geschrieben. Zum anderen wollen wir bei RASTA immer auch Breitensport im männlichen wie weiblichen Bereich anbieten.“
 
RASTA: Dafür braucht es sicherlich jede Menge an Ressourcen?
 
Niemeyer: „Wie ich bereits sagte, dafür müssen wir uns gewaltig strecken. Die Ausgaben einer Organisation, wie RASTA nun einmal eine geworden ist, sind immens. Es ist Jahr für Jahr eine große Herausforderung, genügend Einnahmen zu generieren, um die laufenden Kosten zu decken. Viele Teams, davon einige auf professionellem Niveau, bedürfen vieler Trainingszeiten und diverser qualifizierter Coaches. Man denke einmal zurück: vor fast genau fünf Jahren wurde der RASTA Dome eröffnet. Davor lag die Pariser Straße quasi brach. Jetzt haben wir hier mit Dome und RASTA Gym sogar fünf Felder mit Parkettboden. Die geschaffenen Bedingungen haben schon die A2-Nationalmannschaft hierher geführt. Auch die Rollstuhl-Basketballer waren für einen Lehrgang einige Tage im RASTA Dome.“
 
RASTA: Der Klub wird von Verbandsseite also auch nach dem Durchmarsch und dem Premierenjahr in der easyCredit Basketball Bundesliga zwischen 2011 und 2014 wahrgenommen?
 
Niemeyer: „Auf jeden Fall. Wir erfahren hohe Wertschätzung für das, was wir hier tun - von Konkurrenten, Jugend-Bundestrainern, unseren Profis. Dass Vechta vom Niedersächsischen Basketballverband die Auszeichnung Landesstützpunkt erhalten hat, dass die easyCredit BBL unsere Nachwuchsarbeit zertifiziert hat und dass wir die kinder+Sport Basketball Academy schon dreimal zu Besuch hatten, wird sehr positiv wahrgenommen.“
 
RASTA: Diese Auszeichungen können zu einem sehr hohen Anspruchsdenken im Klub selbst und im Umfeld führen.
 
Niemeyer: „Dem ist so, keine Frage. Und unser Bestreben ist es immer, alle mitzunehmen und gemeinsam RASTA nach vorne zu bringen. Oftmals geht es bei Wünschen oder Forderungen ja um finanzielle Mittel. Mit den uns zur Verfügung stehenden Etats, und an dieser Stelle muss man klar zwischen RASTAs GmbH und dem Stammverein unterscheiden, sind uns aber klare Grenzen gesteckt. Und innerhalb dieser kann RASTA auch schon eine ganze Menge bieten. Bei RASTA bekommen Kinder und Jugendliche ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis in Bezug auf den Mitgliedsbeitrag. Mit dem „ALTE OLDENBURGER-Cup“ richten wir in jedem Sommer ein ambitioniertes, internationales U14-Turnier aus, wir werden im kommenden Sommer zum dritten Mal in Serie das Landesjugendtreffen ausrichten dürfen. Und mit den Fahrten zum bekannten Osterturnier nach Wien bieten wir den Jugendlichen bei RASTA ebenfalls ein Highlight. Die Ehrungen der Meistermannschaften im RASTA Dome vor gut 3.000 Zuschauern sind für jeden Aktiven etwas ganz besonderes. Und auf den uns zur Verfügung stehenden Kanälen, wie zum Beispiel der Homepage, berichten wir regelmäßig über die Aktivitäten unserer Teams und Ehrenamtlichen. Mit der Oldenburgischen Volkszeitung haben wir hier in Vechta glücklicherweise auch eine Heimat-Zeitung, die das Thema Basketball sehr ausführlich begleitet.“
 
RASTA: Personal und öffentliche Wahrnehmung sind das eine. Wie ist es um die materiellen Ressourcen an der Pariser Straße bestellt?
 
Niemeyer: „Na ja, unsere Teams müssen jedenfalls nicht in Kartoffelsäcken auflaufen. Nein, ganz im ernst: glücklicherweise gibt es immer wieder sehr engagierte, couragierte Eltern und Förderer, die vor allem ihre Zeit und auch ihr Geld gerne geben, um Teams mit vielem zu versorgen, was diese brauchen. Erst zu dieser Saison gab es sechs neue Trikotsätze, dazu immer mal wieder neue Bälle. Mit den zwei Transportern der GmbH können Mannschaften des Stammvereins zu Auswärtsspielen fahren. Hallenzeiten sind natürlich auch immer wieder ein Thema. Das wichtigste an diesem Portfolio sind aber natürlich die Menschen, unsere ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiter und Helfer. Sie leisten Großartiges und als Geschäftsführer und als Mitglied des Vorstandes bin ich sehr glücklich, fähige, motivierte und leidenschaftliche Menschen für RASTA im Dienst zu wissen. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass wir weitere Helfer für den Klub gewinnen, um über Vechta hinaus noch mehr Angebote für RASTA zu schaffen. Wir sind mit unserer von der AOK Niedersachsen unterstützten Aktion „RASTA macht Schule!“ ja im ganzen Landkreis und darüber hinaus unterwegs. Entfachen wir dort Begeisterung für unseren Sport, möchten wir diese natürlich gerne am Leben halten und Kindern, die Lust dazu haben, gerne auch Trainings in Vechta ermöglichen. Da sprechen wir dann aber von Fahrtzeiten um die 30 Minuten pro Strecke. Und das können Eltern nicht immer leisten.“
 
RASTA: Leistungen stehen bei RASTA, wie bei jedem Sportklub, ja eigentlich immer im Fokus. Am 9. Februar werden beim so beliebten wie schon legendären Kohlessen im RASTA Dome die Sportlerin des Jahres, der Sportler des Jahres, sowie ein RASTAner für sein ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet. Wirst Du dann erneut gemeinsam mit Deinen aktuellen Vorstand, bestehend aus Werner Themann, Martin Ahlrichs, Stefan Espelage und Irmtraud Penkhues die Ehrung vornehmen, sprich: stellt ihr euch bei der Jahresversammlung am 27. November gemeinsam zur erneuten Wahl?
 
Niemeyer: „Ja, das werden wir. Und zwar sehr gerne. Wir alle tragen RASTA im Herzen, sind seit Jahrzehnten im Klub aktiv tätig und möchten gerne auch in Zukunft RASTA mitgestalten. Ein so tolles Projekt, dass Menschen aus und um Vechta zusammenbringt, will geführt und gefördert werden. Dafür stehen wir alle bereit und übernehmen gerne Verantwortung für RASTA.“
 
RASTA: Stefan, vielen Dank für das ausführliche Gespräch!

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