RASTA VERLIERT OFFENEN SCHLAGABTAUSCH IN JENA

RASTA Vechta hat am Freitagabend mit 90:91 (40:40) bei Science City Jena verloren. Nach dem bereits feststehenden Abstieg aus der easyCredit Basketball Bundesliga zeigten die RASTAner am 
32. Spieltag eine engagierte Vorstellung und gleich sechs Vechtaer punkteten zweistellig.

Nur zeitweise obenauf: RASTAs Niklas Geske. Foto: Christoph Worsch.

Fünf Tage nach dem feststehenden Abstieg in die 2. Basketball-Bundesliga ProA präsentierte sich das Team von Trainer Doug Spradley couragiert und treffsicher. Schon nach 76 Sekunden segelte bereits RASTAs zweiter Dreier durch die Reuse – 6:1 gegen Science City Jena. Einen besonderen Moment erlebten die nur 2.603 Zuschauer in der Sparkassen-Arena dann in der 6. Minute. RASTAs Kapitän Derrick allen erzielte per And-One seinen 5.439 Punkt in der easyCredit Basketball Bundesliga. Dies bedeutet in der seit 1998 geführten digitalen Bestenliste Platz 1 vor Center-Legende Chris Ensminger und eine 13:10-Führung für die Vechtaer. Nach zehn Minuten hieß es trotz einer zwischenzeitlichen Fünf-Punkte-Führung 23:23. RASTA hatte sich bereits elf Rebounds gesichert

Zu Beginn des 2. Viertels gerieten die Gäste dann erstmals in Rückstand. Doch  Rashaun Broadus traf aus der rechten Ecke zur erneuten Führung – 30:29 (14. Minute). Sowieso waren es RASTAs sicher fallende Distanzwürfe, die den Tabellen-17. im Spiel hielten. Allen voran Moses Ehambe zeichnete dafür verantwortlich, dass Science City Jena nicht wegziehen konnte. In der 16. Minute traf Ehambe zum 33:35, in der 19. Minute zum 36:39. RASTA ließ sich partout nicht abschütteln und 51,3 Sekunden vor der Halbzeit ging die Spradley-Truppe durch einen Freiwurf von Niklas Geske sogar wieder in Führung (40:39). Allerdings hatten die Vechtaer mittlerweile ein klares Nachsehen bei den Rebounds (20:26) und in der Zone bereitet der Jenenser Kenny Frease (9 Punkte und 7 Rebounds in 7:31 Minuten in Halbzeit eins) große Probleme.

Nach dem Seitenwechsel drückten beide Teams weiter ordentlich aufs Gas und erfreuten die Fans mit einem Offensiv-Spektakel. Während RASTA durch mannschaftliche Geschlossenheit überzeugte und nach dem 3. Viertel bereits sechs Vechtaer mindestens neun Punkte auf dem Konto hatten, verließ sich Science City Jena auf Altstar Julius Jenkins. Der traf trotz Rückenproblemen vier Dreier binnen 181 Sekunden und brachte so das Team von Trainer Björn Harmsen in der 27. Minute mit 60:52 nach vorne. Glücklicherweise spannten die Vechtaer nun einen Schirm gegen diesen Dreierregen auf und konterten den guten Lauf der Gastgeber. Die Belohnung folgte mit Ablauf der 30. Minute: Rashaun Broadus traf selbstbewusst seinen Dreier zum 63:63. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Vechtaer neun von 17 Dreiern getroffen und zwölf von 13 Freiwürfen – erstklassig.

Im am Ende an Spannung nicht zu überbietenden Schlussviertel hatten zunächst wieder die Thüringer die Nase vorne. RASTA hatte schon nach 96 Sekunden vier Fouls auf dem Konto und Kenny Frease traf von der Linie zum 70:65 für Jena. Wenig später ließ Julius Wolf das 73:67 von Downtown folgen und schon sahen sich die Gastgeber auf der Siegerstraße (33. Minute). Spradleys Team jedoch hatte die passende Antwort parat und verkürzte erneut. Broadus gelang in der 34. Minute per glücklich im Korb landenden Floater das 74:75 – ein Krimi bahnte sich an. Dass Science City Jena eine kurzfristige Entscheidung suchte, wurde jedoch schnell deutlich. Erneut konnte sich RASTAs Mitaufsteiger absetzen und als Wayne Bernard neun der Jenenser Punkte in Serie zum 88:77 (38. Minute) gelangen, schien das Spiel entschieden.

Doch in den verbleibenden 2:54 Minuten überschlugen sich die Ereignisse geradezu und RASTA bewies einmal mehr an diesem Freitagabend Kämpferherz. 30,8 Sekunden vor dem Ende schaffte Devin Searcy per Dunking aus dem Fastbreak heraus den Anschluss zum 85:88. Bei noch 6,8 Sekunden zu spielen bekam dann Frank Gaines beim Stand von 88:91 drei Freiwürfe zugesprochen – und vergab einen von diesen. Weil auf der Gegenseite der zuvor so nervenstarke Bernard sogar seine beiden ihm aufgezwungenen Freiwürfe vergab, hatte RASTA sogar noch die Chance auf den Sieg. Doch der mit dem Kopf durch die Wand stürmende Gaines konnten keinen Wurf mehr abfeuern, kassierte hingegen ein Offensiv-Foul. Die verbleibenden 1,1 Sekunden behauptete Science City Jena den Spalding und die 91:90-Führung.

32. Spieltag - easyCredit Basketball Bundesliga – Freitag, 21. April, 19 Uhr:

Science City Jena – RASTA Vechta 91:90 (23:23 / 17:17 / 23:23 / 28:27)

Zuschauer: 2.603 in der Sparkassen-Arena in Jena

Jena: J.Jenkins (20 Pkt./ 5-3er), W.Bernard (15/3), J.Wolf (15/1), K.Frease (12/0), S.Goodwin (10/0), O.Clay (5/0), D.Schmidt (5/0), I.McElroy (4/0), S.Haukohl (4/0), O.Mackeldanz (1/0), E.Reyes-Napoles (0/0).

Vechta : R.Broadus (18 Pkt./ 3-3er), F.Gaines (16/2), D.Searcy (16/0), M.Ehambe (12/4), D.Allen (11/0), N.Geske (10/2), C.Standhardinger (5/0), L.Gordon (2/0), P.Herkenhoff (0/0).

Statistik: www.easyCredit-bbl.de

Doug Spradley (Vechta): „Glückwunsch an Björn und seine Mannschaft. Wir haben heute nicht wie ein Absteiger gespielt, aber letztendlich im Schlussviertel zu viele Punkte kassiert. Man steht nicht ohne Grund auf dem 17. Platz. Die Jungs haben gut gepunktet, sind zurückgekommen, konnten aber das Spiel am Ende nicht zu unsere Gunsten drehen. Die Mannschaft hat mit 28 Punkte im letzten Viertel zu viel zugelassen. So etwas kostet in einer engen Partie häufig den Sieg. Zudem war das Glück mal wieder nicht auf unserer Seite.“

Björn Harmsen (Jena): „Mich freut es zunächst einmal sehr, dass wir dieses Duell siegreich gestalten konnten. Vor dem Spiel ging es ja eigentlich nur um die Höhe des Sieges. Aber Vechta hat gezeigt, dass sie trotz ihrer Situation über die entsprechende Qualität verfügen. Beide Teams haben den Ball gut bewegt, haben mit insgesamt elf Spielern zweistellig gepunktet. Wir haben sehr mannschaftsdienlich agiert, 20 Assists am Ende gegeben, Vechta sogar 23. Es war ein schönes Offensivspiel, mit guter Ballbewegung. Am Ende waren es zwei Ballverluste, die es noch einmal knapp haben werden lassen. Ich denke, dass unser Sieg in Ordnung geht.“

Niklas Geske (Vechta): „Es war fast über die ganzen 40 Minuten ein enges Spiel. Im 3. Viertel hatten wir es dann einmal verpasst, dran zu bleiben, als Jenkins zu viele Dreier bekommen hat. Hinten raus ist es dann unglücklich gelaufen für uns. Wir sind ja vor allem den Fans schuldig, diese Saison mit aller Kraft zu Ende zu spielen. Am besten ist, wenn wir jetzt noch die zwei verbleibenden Spiele gewinnen.“

Julius Jenkins (Jena): „Ich bin sehr glücklich über den Sieg, freue mich für uns Spieler und unsere Fans. Im 3. Viertel habe ich dank meines Teams einige offene Würfe bekommen und die sind dann alle reingegangen. Ich wollte unbedingt aggressiv bleiben. Am Ende reichten dann ein paar Flüchtigkeitsfehler, um uns aus der Spur zu bringen. Es war eine verrückte Schlussphase und ich bin wirklich überglücklich, dass wir die überstanden haben. Aber definitiv sind das Dinge, an denen wir arbeiten müssen.“

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