Rastaner mit 96:83-Sieg über Stahnsdorf (inkl. OV-Bericht vom 19.04.10)

Grigisas und Kaspereit saßen nach ihrem letzten Heimspiel im RASTA-Dress im Zuschauerraum bei den Fans und skandierten "Humba, Humba, Humba, Tätärä...", über die auf dem Spielfeld sitzenden Spieler regnete es Konfetti und alle bis zum Schluss wartendenden Zuschauer sorgten für tolle Stimmung beim finalen Heimsieg. Ein versöhnliches Ende mit starkem Teamplay, RASTA hielt das Momentum bis zum Abpfiff fest und siegte trotz vieler verletzter Spieler verdient gegen den RSV Eintracht Stahnsdorf.

 

Das Spiel begann wie ein Feuerwerk. Auf beiden Seiten war die Trefferquote hoch und die Defensivbemühungen hielten sich in Grenzen. Buck, Capel, Dora, Evans - immer wieder tauchten dieselben Namen unter den Korbschützen auf. Beim 20:22 durch den RSV-er Lennartz erzielte der Gast zum ersten und einzigen mal eine Führung, die Hallgrimson mit einem Dreier gleich zurück eroberte. Anschließend stellte RASTA in einem munteren Spiel mit einem beherzten Viertelendspurt die 8 Punkte-Führung sicher.

Im 2. Viertel konnte die hohe Trefferquote aus dem ersten Durchgang beidseits nicht gehalten werden. Die Verteidigungsreihen erzeugten nicht halb so viel Druck wie in zurückliegenden Spielen, für beide Teams ging es um nichts mehr. Bei Stahnsdorf fiel das etwas flüssigere Passpiel auf, RASTA blieb aber über eine gute kämpferische Einstellung sowie teaminternen Zusammenhalt im Spiel und schraubte die Führung zur Halbzeit auf 11 Punkte.

In der 2. Halbzeit begann RASTA vor 410 Zuschauern wie zu Spielbeginn. Über eine etwas intensivere Defense und eine hohe Trefferquote setzte sich das Elzie-Team, welches sich diesen Namen heute verdiente, auf 62:47 ab. Liga-Toppscorer Capel fiel mehr durch Fehlwürfe auf, Evans durch sein frühes 3. Foul. RASTA hielt den Kopf oben, spielte offensiv sichere Achterläufe mit Hand Offs und verlor so kaum Bälle im Aufbauspiel. Die Gäste-Antilope Evans sprang von Dunking zu Dunking, aber Vechta führte auch vor dem Schlußviertel noch zweistellig (75:65).

Nach einem Steal mit Windmill-Dunk kassierte der übermotivierte Evans sein viertes Foul, fünf Minuten später sein fünftes und nach Meckern gar ein zusätzliches T-Foul. RASTA spielte das run and gun-Spiel der Gäste einfach nicht mit, fuhr damit gut und kontrollierte die Partie bis zum Ende. Da früh die Teamfoulgenze überschritten wurde, verteilten sich noch einige Freiwürfe auf beide Teams, die RASTA ( 62%) diesmal nicht so hochprozentig wie gewohnt nutzte. Dafür fanden aber überdurchschnittlich viele Dreierwürfe ihr Ziel (12/26 = 46%). RASTA zeigte sich reboundüberlegen (39 zu 27), besser von der Dreierlinie (RSV = 23%) und in der Zone erfolgreicher (44 zu 38). Alles Schlüssel zum Sieg.

Viertelstände aus RASTA-Sicht: 32:24; 22:19; 21:22; 21:18

Für die Gäste aus Stahnsdorf waren Capel (28 Punkte; 6/7 2-er; 4/16 3-er; 4/4 FW; 4 Fouls gezogen), Evans (24 P.; 8/13 2-er; 9 Rebs.; 4 Ass.; 4 Fouls gezogen; 3 Steals; 6 Fouls), Haucke (13 P.; 6/9 2-er; 10 Rebs.; 3 Blocks) und Lennartz (12 P.; 3/4 FW; 4 Rebs.; 3 Fouls gezogen) die besten Spieler in einer 8-er Rotation.

Für den SC RASTA Vechta spielten Hallgrimson (19 P.; 5/8 3-er; 2/2 FW), Buck (16 P.; 4/5 FW; 12 Rebs.; 3 Fouls gezogen), Dora (16 P.; 5/8 2-er; 11 Rebs.; 3 Ass.), Boadu (10 P.; 4 Fouls gezogen), Grigisas (9 P.; 1/3 3-er; 4 Rebs.; 4 Fouls gezogen), Hupe (7 P.; 2/3 3-er; 2 Ass.), Pazur (7 P.; 2/2 FW; 3 Ass.), Jarchow (6 P.; 3/5 2-er; 2 Steals), Wargalla (5 P.; 3 Rebs.), Kollhoff (1 P.) und Kaspereit (0 P.; mit Verletzung).

Standing Ovations für "Ginti" und "Mr. Zuverlässig"
   
  Der Kapitän klatscht ab: Rastas Motor Gintaras Grigisas bei seiner Auswechselung.	Foto: el  
  Der Kapitän klatscht ab: Rastas Motor Gintaras Grigisas bei seiner Auswechselung. Foto: el  
 


 
Vechta - Zwei Minuten und 25 Sekunden vor der Schlusssirene war die Zeit reif für eine schöne Geste. Spielerwechsel bei Rasta Vechta. Im letzten Heimspiel der 2. Bundesliga ProB führen Vechtas Basketballer mit 93:77 gegen Eintracht Stahnsdorf. Der ideale Zeitpunkt für den Kapitän, von Bord zu gehen. Coach Patrick Elzie holt Gintaras Grigisas vom Feld. Der 26-jährige Litauer, seit 2003 Kopf und Herz der Rastaner, beendet nach der Saison seine aktive Karriere und wurde am Samstagabend gebührend verabschiedet: vor dem Spiel mit einer Foto-Collage und einer Kiste Wein, bei seiner Auswechslung mit Standing Ovations der Fans und Teamkollegen. Und auch das Ergebnis war nach dem Geschmack des Kapitäns: Rasta gewann das letzte Heimspiel mit 96:83 (54:43) und rehabilitierte sich für die schwachen Auftritte in der jüngeren Vergangenheit.
Gintaras Grigisas war jedoch nicht der einzige Sympathie- und Leistungsträger, der verabschiedet wurde. "Bye bye und Danke - Ginti und Thomas!!!", stand auf der Titelseite des Programmheftes. Auch für Center Thomas Kaspereit ist nach dem Saisonfinale in Nürnberg am Samstag aus beruflichen Gründen Schluss. Der gebürtige Hesse, seit 2004 in Vechta und wie Grigisas 26 Jahre alt, machte sich bei Rasta einen Namen - als unermüdlicher Arbeiter unter den Körben, als "Mr. Zuverlässig", als konstanter, effektiver und unaufgeregter Teamspieler. Beim letzten Heimspiel konnte Kaspereit aber nur kurz mitwirken: Der Ex-Jugend-Nationalspieler hatte sich im Training den kleinen Finger der linken Hand gebrochen. Aber auch im Abschiedsfall Kaspereit hatten Trainer und Fans ein gutes Gespür: Elzie beorderte den angeschlagenen Kaspereit erstmals in der Rückserie in die "starting five", und die Fans forderten in der Schlussminute nochmal lautstark eine Einwechslung - und sie wurden erhört. "Ich bin sehr froh, dass Ginti und Thomas so einen schönen Abschluss mit einem Sieg bekommen haben. Das sind feine Kerle, das haben sie sich verdient", sagte Elzie.
Auf dem Weg zum neunten Heimsieg in der ProB zeigte Rasta eine sehr gute Mannschaftsleistung. Kein Vergleich zu den desaströsen Vorstellungen gegen Meister Rhöndorf (68:107) oder in Braunschweig (69:105), als der Aufsteiger keine Einheit war. "Diesmal hat jeder für jeden gekämpft, das war schön zu sehen", freute sich Elzie über die klare Steigerung. Rastas Riesen Joe Buck und Darryl Dora warteten jeweils mit einem "Double Double" auf, und von der Bank kamen wichtige Impulse - wie etwa von Scharfschütze Markus Hallgrimson (mit 19 Punkten der Topscorer beim Sieger), dem wiedergenesenen Marvin Boadu, Marek Pazur, Till Wargalla und Chris Hupe. "Jeder hatte einen Anteil am Sieg", sagte Elzie.
Mit einem 9:0-Zwischenspurt zum 32:24 übernahm Rasta die Kontrolle, fortan pendelte der Vorsprung zwischen acht und 19 Punkten. Dass Stahnsdorf längst nicht so aggressiv verteidigte wie im Hinspiel, als Rasta beim 66:108 die höchste Niederlage der Saison kassierte, kam der Elzie-Truppe natürlich entgegen. Aber: Rasta nutzte die Freiräume in der Offensive eiskalt aus. Und in der Defense? ProB-Topscorer Jackson Capel (28 Punkte) und US-Sprungwunder Terry Evans (24) waren aufgrund ihrer Klasse nur schwer zu verteidigen, den Rest hatte Rasta aber im Griff.
Und so konnte danach auf der "Rasta Players Night" in der Wunderbar ausgelassen und lange gefeiert werden - mit Fans, Helfern und Vorstand. DJ Sparc sowie der Hip-Hop- und Rap-Künstler "Phantom Black" (beide aus Hamburg) heizten Grigisas, Kaspereit und Co. richtig ein.
 
 

 

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