REVANCHE GEGLÜCKT: RASTA SIEGT IN BAYREUTH

Den bereits neunten Sieg in Serie in der easyCredit Basketball Bundesliga hat Aufsteiger RASTA Vechta am Sonntag eingefahren. Bei medi bayreuth gewann der Tabellendritte mit 86:81 (40:34) und nahm somit erfolgreich Revanche für die Niederlage in der Hinserie. Gleich fünf RASTAner punkteten in der Oberfrankenhalle zweistellig, T.J. Bray gelangen neben seinen 17 Zählern auch noch 14 Assists und vier Steals.

Hatte in Bayreuth immer alles im Griff: RASTAs Spielmacher T.J. Bray. Foto: Thorsten Ochs.

Am Sonntagnachmittag überraschte Gastgeber medi bayreuth seine Fans mit einer positiven Nachricht: Top-Scorer De’Mon Brooks konnte nach überstandener Adduktorenzerrung auflaufen. Und auch für RASTAs Anhänger gab’s Gutes zu berichten. Denn Center Michael Kessens feierte sein Comeback und zeigte im 1. Viertel umgehend, wie wichtig er für das Team von Pedro Calles ist. Sechs Punkte machte der Big Man in den ersten fünf Minuten, führte sein Team zu einer 11:9-Führung (5. Minute). Vechtas Kapitän Josh Young erhöhte in der 7. Minute aus dem Fastbreak heraus auf 15:9 und als Tyrone Nash den Vechtaern trotz Fouls die erste zweistellige Führung bescherte (19:9, 8. Minute) nahm Raoul Korner medi bayreuths erste Auszeit. Das 1. Viertel lief für RASTA Vechta außerordentlich gut: Fünf Rebounds mehr als die Oberfranken holte man und es gelangen sechs Steals – 23:14.

Auch nach der ersten Pause setzte sich RASTAs positiver Auftritt erst einmal fort. Josh Young zweimal per And-One und Seth Hinrichs per Threeball ließen den Vorsprung auf 16 Zähler wachsen – 19:35 (12. Minute). Und als dann Chris Carter den Spalding klaute und im Fastbreak klug auf 37:19 für die Vechtaer erhöhte, gab’s für Korners Team die nächste Besprechung (13. Minute). Und die muss es in sich gehabt haben. Denn nun übernahm medi bayreuth in der Oberfrankenhalle das Kommando und kam dem Tabellendritten Schritt für Schritt näher. In der 17. Minute traf Scharfschütze Kassius Robertson von jenseits des Bogens zum 27:37, es folgten ein Dunking von Brooks zum 32:39 (19. Minute) und sogar das 34:39 durch Nationalspieler Andreas Seifert 39 Sekunden vor der Halbzeit.

Diese Aufholjagd setzte das Korner-Team nach dem Seitenwechsel zunächst fort, kam durch Big Man Eric Mika bis auf zwei Punkte an RASTA heran – 38:40 (22. Minute). Glück für RASTA: Mikas Dunking war der Abschluss eines beeindruckenden Bayreuther 21:3-Laufes. Denn nun waren die Vechtaer plötzlich wider drin in der Partie, gaben ihre Führung nicht aus der Hand. T.J. Bray traf Dreier zum 45:38 (23. Minute) und zum 50:43 (24. Minute), Austin Hollins erhöhte in der 25. Minute auf 52:43. Calles’ Schützlinge hatten dem Bayreuther Ansturm vorerst standgehalten und als Kapitän Young mit Ablauf der Shotclock in der 29. Minute auf 60:52 für RASTA stellte, war Vechtas Fans wieder voll der Hoffnung auf den neunten Sieg in Serie.

Viertelübergreifend gelang medi bayreuth nun aber der nächste gute Lauf und in der 32. Minute kassierte RASTA per Freiwurf von Lukas Meisner den ersten Ausgleich seit der 5. Minute – 60:60. Jetzt aber schafften es Vechtas Dreierschützen immer wieder, für Ruhe zu sorgen in der Oberfrankenhalle: Zweimal T.J. Bray und Austin Hollins stellten jeweils von jenseits der 6,75 Meter bis auf 69:62 (34. Minute). Vorentscheidung? Mitnichten! medi bayreuth kämpfte sich erneut zurück und verkürzte in der 38. Minute durch einen Hrovat-Threeball auf 75:77. Doch in der  Crunchtime behielten Pedro Calles’ Männer die Oberhand. Nachdem Seth Hinrichs 68 Sekunden vor dem Ende auf 81:75 erhöht hatte und der famose Comebacker Michael Kessens nur 18 Sekunden später den Sechs-Punkte-Vorsprung konservierte, kamen die Gäste ins Ziel.

Stimmen zum Spiel 

Pedro Calles (Vechta): "Zunächst möchte ich sagen, wie toll es ist, hier zu spielen. Die Stimmung und die Atmosphäre hier waren schon immer super und um ehrlich zu sein, habe ich mich sehr auf das Spiel gefreut. Außerdem ist es für mich als Trainer sehr angenehm ein Spiel gegen Raoul Korner zu coachen. Er ist ein Trainer, den ich nicht nur mag, sondern den ich bewundere. Ich habe extrem viel von ihm gelernt, nicht nur als Basketballtrainer, sondern als Leader. Nun zum Spiel, es war ein großartige Mannschaftsleistung und ein toller Kampf von Anfang an. Es war extrem schwer, im Spiel die Führung zu halten, gelassen zu bleiben und die Stabilität in unserem Spiel zu behalten, vor allem als Bayreuth auf 60:60 ausgleichen konnte. Hier aber haben wir den Kopf nicht verloren und genau den Basketball gespielt, den wir Tag für Tag trainieren. Ich möchte nochmals unsere Verteidigung hervorheben, mit der wir 18 Bayreuther Ballverluste produziert haben. Daraus resultierten 15 Ballgewinne für uns, die wir mit schnellem Spiel in leichte Punkte umwandeln konnten. 

Raoul Korner (Bayreuth): Zunächst vielen Dank für die schmeichelhaften Worte und Glückwunsch zum Sieg. Ich denke, dass man heute gesehen hat, dass es einen Grund gibt, warum Rasta Vechta dort steht, wo sie stehen. Sie spielen einen sehr intensiven und intelligenten Teambasketball. Man muss sich von dem Gedanken lösen, dass wir gegen einen Aufsteiger verloren haben. Wir haben heute gegen ein sehr gutes und exzellent gecoachtes Team verloren. Wir haben im ersten Viertel nicht zu unserer Intensität gefunden, stattdessen haben wir uns da den Schneid abkaufen lassen. Vielleicht hat man auch die Unsicherheit der vorangegangenen Spiele gemerkt. Es macht einfach einen Unterschied, ob ein Team acht Siege in Folge hat oder ob es eine Reihe von Niederlagen hinnehmen musste. Das merkt man natürlich auf dem Feld. Wir haben uns dann in die Partie hineingebissen, haben taktisch etwas umgestellt. Ab dann haben wir eigentlich kein Viertel mehr verloren, aber die Hypothek aus den ersten zehn Minuten war letztendlich zu groß. Wir haben zu viele Offensivrebounds zugelassen und haben auf der Gegenseite zu viele Ballverluste fabriziert. Meinem Kollegen weiterhin alles Gute. Zum Klassenerhalt brauche ich ja nicht mehr gratulieren, aber ich gratuliere jetzt einfach mal, dass sie dort stehen, wo sie momentan sind. Es braucht sich auch keiner Gedanken machen, dass sie einbrechen. Wir haben das in unserem ersten Jahr gesehen, wenn ein Team funktioniert, dann läuft es und was Vechta macht hat alles Hand und Fuß."

T.J. Bray (Vechta): „Wir haben in der Halbzeit ein paar Veränderungen vorgenommen. Dadurch habe ich heute ein paar ganz gute Möglichkeiten bekommen, meine Mitspieler zu finden und auch selber zu scoren. Unsere Big Men haben einen super Job gemacht und das wiederum hat uns Platz jenseits vom Perimeter verschafft. Wenn die Dreier dann fallen, fühlt es sich einfach sehr gut ein und es gibt einem Selbstvertrauen. Bayreuth hat den Rückstand aufgeholt, weil sie ihr Tempo gefunden haben. Sie haben in der Defense Wege gefunden, uns einiges weg zu nehmen und in der Defense mussten wir richtig hart arbeiten. Da waren einige Sachen heute dabei, an denen wir arbeiten müssen. Am Ende aber haben wir die wichtigen Plays gemacht.“ 

Gregor Hrovat (Bayreuth): „Glückwunsch an Vechta für diesen wichtigen Sieg. Wir sind nicht so in die Partie gekommen, wie es hätte seien müssen. Da haben wir uns viel zu viele Ballverluste erlaubt. Wir sind dann besser in die Partie gekommen, mussten dann aber einem 18-Punkte-Rückstand hinterherlaufen. Das hat natürlich Kraft gekostet und zum Ende hin hat RASTA auch einige schwere wie wichtige Würfe getroffen. Wir haben gut gekämpft aber unglücklicherweise verloren. Dass ich heute eine ganz gute Partie gemacht habe spielt angesichts der Niederlage überhaupt keine Rolle. Ich bin auch stolz auf das Team, weil es Charakter gezeigt und mit viel Kampf toll zurückgekommen ist. Aber am Ende zählt eben nur, dass wir verloren haben.“ 

easyCredit Basketball Bundesliga – 20. Spieltag – Sonntag, 10. Februar 2019 – 15 Uhr 

medi bayreuth – RASTA Vechta 81:86 (13:24 / 21:16 / 20:20 / 27:26)

Bayreuth: Eric Mika (11 Punkte), Adonis Thomas (11), Kassius Robertson (9/8 Assists), Bastian Doreth (5), Andreas Seiferth (5), De’Mon Brooks (14), Kyan Anderson (2), Gregor Hrovat (17/7 Rebounds), Lukas Meisner (7), Nik Raivio (DNP).

Vechta: Chris Carter (2), Max DiLeo, T.J. Bray (17/14 Assists), Michael Kessens (14), Josh Young (14), Tyrone Nash (9), Luv van Slooten (DNP), Philipp Herkenhoff (2), Austin Hollins (11), Seth Hinrichs (17/9 Rebounds) und Robin Christen.

Nächstes RASTA-Spiel: Am Donnerstag, 14. Februar, um 20.30 Uhr gegen die Telekom Baskets Bonn

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