SENSATION: RASTA SCHLÄGT VIZEMEISTER ALBA BERLIN

RASTA Vechta hat am Samstagabend für eine riesige Überraschung gesorgt. Der Aufsteiger besiegte den bis dato ungeschlagenen Tabellenzweiten ALBA BERLIN mit 80:69 (43:30). In einer gegen personell arg dezimierte Hauptstädter angetretenen RASTA-Mannschaft stachen Austin Hollins mit 29 und Seth Hinrichs mit 20 Punkten heraus. RASTA verbesserte sich dank des vierten Sieges in Serie auf Platz 7 und trifft am kommenden Samstag (18 Uhr, www.telekomsport.de) im Derby auf die EWE Baskets Oldenburg.

Schafften gemeinsam eine Sensation: RASTAs Coach Calles und sein Team. Foto: Christian Becker.

Dieser 7. Spieltag in der easyCredit Basketball Bundesliga begann mit „Hühnerpelle“ bei allen 3.140 Zuschauern im RASTA Dome. Die Fans von ALBA BERLIN boten eine überragende Choreographie und freuten sich mit RASTA über die Vechtaer Rückkehr in die Beletage des deutschen Basketballs. RASTAs Fans bedankten sich mit lautestem, lang anhaltenden Applaus für diese Freundschaftsbekundung. Und auch über das ganze Spiel feierten die Fanlager gemeinsam eine große Party, die erst am frühen Sonntagmorgen ende soll. 

Im Spiel dauerte es gerade einmal zwölf Sekunden, bis der Gästeblock jubeln durfte. Rokas Giedraitis hatte trotz Fouls per Dunking getroffen – 3:0 ALBA. Ebenfalls per Dunking besorgte Michael Kessens den Vechtaern eine erste Führung, 4:3 in der 2. Minute. Die Partie war zu diesem Zeitpunkt atemraubend schnell, Offense war Trumpf an der Pariser Straße. Tosender Jubel in der 7. Minute: Austin Hollins hatte mit Ablauf der Shotclock seinen zweiten ganz langen Dreier in Serie zum 20:13 getroffen. Mit Chris Carters Punkten von Downtown bauten die Gastgeber den Vorsprung in der 10. Minute sogar zweistellig aus – 25:15. 

Aus dem Staunen kam so mancher im RASTA Dome gar nicht mehr heraus. Mit seinen Punkten 14 bis 16 stellte Hollins den Score zu Beginn des 2. Viertels gleich auf 30:15 (11. Minute) – RASTA begeisterte gegen den Tabellenzweiten. RASTAs Forward war in Halbzeit eins praktisch nicht zu stoppen, traf in der 14. Minute mit Zug zum Korb zum 34:21. Ein ums andere Mal verpassten es die Vechtaer sogar, ihren Vorsprung weiter auszubauen. Mitte des 2. Viertels dämpfte ALBAs Giedraitis etwas die Euphorie, traf von jenseits der 6,75 Meter zum 24:34 – Auszeit RASTA. In der Folge konnte das Calles-Team die Hauptstädter auf Distanz halten und knapp zwei Minuten vor der Pause traf Seth Hinrichs einen ganz wichtigen Dreier zum 39:28 (19. Minute). Doch es kam noch besser. Hinrichs legte noch in derselben Minute per wunderschönem Korbleger nach – 41:28.

In der 22. Minute lag der Aufsteiger nach Threeball Robin Christens wieder mit 15 Punkte vorne (46:31), musste dann aber schnelle Punkte ALBA Berlins zum 38:46 (23. Minute) hinnehmen – Vorsprung fast halbiert. RASTAs Antwort: Dreier Hinrichs, Dreier Hollins, 52:38 (25. Minute). RASTAs Problem: Foultrouble. Austin Hollins kassierte in der 26. Minute sein viertes, DiLeo, Bray und Kessens hatten schon jeweils drei Fouls auf dem Konto. Und auch Chris Carter kassierte in der 27. Minute sein drittes Foul. Doch RASTA wusste sich in dieser Phase diesem Handicap zu erwehren und lag 2:04 Minuten vor Viertelende mit 59:44 vorne – Auszeit ALBA. 

Mit 16 Punkten Vorsprung schafften es die Vechtaer in den Schlussabschnitt, führten 60:44. Bei noch fast sieben Minuten Spielzeit sorgten die ALBAtrosse mit sieben Punkten binnen 15 Sekunden für Hoffnung im Gästeblock und Zittern auf den restlichen Rängen, Berlin hatte auf 56:65 verkürzt. Der von der Bank zurückgekehrte Austin Hollins bereitete dem Reneses-Team jedoch umgehend wieder Kopfschmerzen, traf zweimal und RASTA führte in der 35. Minute mit 69:58. Der RASTA Dome erbebte ein weiteres Mal, als Seth Hinrichs per Dunking zum 73:61 (37. Minute) abschloss – die Sensation wurde greifbar. Und sie wurde sogar wahr. Als T.J. Bray bei noch 65 Sekunden Spielzeit „from the land of three“ zum 79:66 traf, gab es an der Pariser Straße kein Halten mehr. 

Stimmen zum Spiel

Pedro Calles (Vechta): „Ich möchte zunächst meinen Spielern zu ihrer Leistung gratulieren. Ein solches Spiel mit diesem Ausgang ist der Lohn für die harte Arbeit, die sie täglich im Training verrichten. Ich bin heute wirklich glücklich, weil das Spiel für mich schon ein besonderes war. Mal in einem Spiel gegen Coach Aito antreten zu dürfen, ist für mich als Spanier einfach speziell, ich hatte mich sehr darauf gefreut und bin jetzt um so glücklicher – dafür haben meine Spieler gesorgt.“

Alejandro „Aito“ Reneses (Berlin): „Ich möchte gleich zu Beginn Vechta gratulieren, weil sie einfach sehr, sehr gut gespielt haben. RASTA hat mit sehr viel Energie gespielt, in der Defense, beim Rebound, alles sehr laufintensiv. Wir müssen verstehen, dass man, ja, jedes Spiel gewinnen kann. Aber man kann eben auch jedes verlieren. Vielleicht wissen wir auch gar nicht, warum wir bisher so viele Spiele gewonnen haben angesichts der vielen Verletzten. Um zu gewinnen, muss man auf jeden Fall besser sein als der Gegner – heute waren wir das nicht. Wir haben zum Beispiel viel zu viele Offensiv-Rebounds abgegeben und uns zu viele Ballverluste erlaubt.“

easyCredit Basketball Bundesliga – 7. Spieltag – Samstag, 10. November 2018 – 20.30 Uhr

RASTA VECHTA – ALBA BERLIN 80:69 (27:15 / 16:15 / 17:14 / 20:25)

Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)

Vechta: Carter (4 Punkte), DiLeo, Bray (11/6 Assists), Kessens (7/6 Rebounds), van Slooten, Herkenhoff, van Slooten, Lydeka (2), Hollins (29/4 Steals), Hinrichs (20), Christen (7) und Jois.

Berlin: Giffey (6 Punkte), Hundt (8), Mattisseck (3), Schneider (4), Chapman (9), Wagner, Ogbe (1), Giedraitis (16), Thiemann (4), Clifford, Sikma (12/6 Rebounds) und Peno (6/8 Assists).

Nächstes RASTA-Spiel: Am Samstag, 17. November, um 18 Uhr bei den EWE Baskets Oldenburg.

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