Von Beginn an entwickelte sich an der Pariser Straße ein enges, umkämpftes, intensiv geführtes Spiel. Im 1. Viertel waren es auf Seiten der von gut 60 Fans unterstützten Basketball Löwen Braunschweig Christian Sengfelder und Comebacker DeAndre Lansdowne, die ihr Team mit je sieben Punkten immer wieder in Führung brachten. Sieben Mal wechselte die Führung allein in den ersten zehn Minuten, wobei sich RASTA dank des zweiten Dreiers von Kapitän Josh Young 24 Sekunden vor Viertelende mit 21:17 einen kleinen Vorsprung zur Pause sicherte.
Die Partie wog auch im 2. Viertel hin und her, in der 15. Minute besorgte T.J. Bray den Vechtaern ihre erste Fünf-Punkte-Führung – 33:28. Braunschweigs Thomas Klepeisz antwortete für die Gäste, traf umgehend per Threeball zum erneuten Anschluss. Knapp drei Minuten vor der Halbzeit war es dann der in den ersten zwei Vierteln offensiv bärenstarke Lansdowne, der per And-One das 38:37 für die Mannschaft von Coach Frank Menz erzielte. Doch schnell hatten auch die Vechtaer Fans wieder Grund zum Jubel: Michael Kessens stopfte eindrucksvoll ein zum erneuten Ausgleich – 39:39 (18. Minute).
Auf den knappen Halbzeitrückstand der RASTAner folgte deren beste Phase. Pedro Calles’ Mannschaft hatte in Austin Hollins und Seth Hinrichs, die im 3. Viertel zusammen auf 15 Punkte kamen, ihre Aktivposten. Außerdem raubte die Vechtaer Defense von Max DiLeo und Co. den Braunschweigern so manchen Nerv. Innerhalb von 97 Sekunden legten sie einen 8:1-Lauf auf das Parkett des RASTA Domes (50:44, 22. Minute) und bauten diesen Vorsprung dank dreier getroffener Freiwürfe in Serie von Austin Hollins in der 24. Minute auf 57:47 aus. Der auf den Tribünen gefeierte Zwischenspurt war damit allerdings beendet, Braunschweig kämpfte sich zurück in die Partie. Scott Eatherton besorgte den Löwen per And-One den 56:58-Anschluss in der 28. Minute. Und 54 Sekunden vor dem Ende des 3. Viertels hätte Joe Rahon die Gäste sogar in Führung bringen können. Doch RASTAs Fans verwandelten den Dome nun bei jedem gegnerischen Freiwurf in einen Hexenkessel. Und so vergab Rahon beim Stand von 60:60 die Chance vom Charity Stripe (30. Minute). Den Schlusspunkt des 3. Viertels setzte schließlich Josh Young, der sein Team per langem Buzzer Beater-Dreier ganz selbstbewusst auf 66:62 nach vorne brachte.
In der 31. Minute konnte sich das Calles-Team durch Venky Jois wieder auf fünf Punkte absetzen (68:63), schaffte es aber zunächst nicht, diesen Vorsprung vorentscheidend auszubauen. Gut viereinhalb Minuten vor dem Ende schaffte Eatherton für Braunschweig den nächsten ganz wichtigen Korb zum 73:75 aus Sicht der Gäste. Im RASTA Dome durften sich die Fans jetzt endgültig auf den nächsten Krimi einstellen. In dem behielten die Vechtaer wie schon am letzten Wochenende in Weißenfels die Nerven: Austin Hollins per Threeball zum 80:73 (37. Minute), T.J. Bray per And-One zum 85:76 bei noch 72 Sekunden auf der Uhr – RASTAs Heimsieg war der Weg geebnet.
Nach RASTAs zweitem Sieg in Serie steht für die Vechtaer nur ganz wenig Zeit zur Regenration und Vorbereitung auf den nächsten Gegner an. Schon am Freitag steht der 6. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga auf dem Programm. Die Vechtaer müssen um 20.30 Uhr bei ihrem härtesten Konkurrenten des Vorjahres antreten, bei den HAKRO Merlins Crailsheim. Die Baden-Württemberger spielten ebenfalls am heutigen Sonntag, verloren bei der BG Göttingen mit 80:93 und stehen mit einem Sieg aus fünf Spielen auf Platz 15.
Stimmen zum Spiel
Pedro Calles (Vechta): "Es war über 40 Minuten eine intensive Partie. Über diese gesamte Spielzeit haben wir sehr hart dafür gearbeitet, uns gegen ein starkes Team mit einem Sieg zu belohnen. Heute haben wir auch eine gute Balance zwischen Inside- und Outside-Game gefunden. Außerdem haben wir sehr gut auf den Ball aufgepasst, uns nur sieben Turnover erlaubt. Und dass gegen ein Team, das sehr viel Druck ausübt und das richtig gut kann. Alle im Team haben heute alles getan, um zu gewinnen. Jeder ist voll dabei und eingebunden. Unsere letzten drei Spiele waren allesamt sehr knapp. Wir müssen weiter aus diesen Erfahrungen lernen, denn solche Spiele helfen uns dabei, uns weiter zu entwickeln. Braunschweig wünsche ich für den Rest der Saison noch viel Glück!"
Frank Menz (Braunschweig): "Die Zuschauer haben heute ein sehr umkämpftes, ein sehr intensives Spiel gesehen. Also war es genau so, wie wir es auch erwartet hatten. Leider hat uns in der ein oder anderen Phase ein Quäntchen gefehlt. Das war jetzt unsere dritte relativ knappe Auswärtsniederlage - toughe Niederlagen. Ich denke, dass wir auch heute unsere Chancen hatten. Vechta hatte ein paar Big Plays dabei, sie haben mit den Viertelenden immer wieder einen Big Shot getroffen. Es war insgesamt ein Spiel auf Augenhöhe, wir hatten unsere Chancen - hat leider nicht gereicht."
easyCredit Basketball Bundesliga – 5. Spieltag – Sonntag, 28. September 2018 – 15 Uhr
RASTA VECHTA – Basketball Löwen Braunschweig 87:79 (21:19 / 21:24 / 24:19 / 21:17)
Zuschauer: 3.107
Vechta: DiLeo (1 Punkt), Bray (17/5 Assists), Kessens (8), Young (17), van Slooten, Herkenhoff (7/5 Rebounds), Lydeka (1), Hollins (20/4 Steals), Hinrichs (10), Christen und Jois (6).
Braunschweig: Nawrocki (2 Punkte), Blake (12), Figge, Lansdwone (18), Klepeisz (9/4 Assists), Sengefelder (14), Taylor (5), Rahon (6), Hübner, Eatherton (13/10 Rebounds) und Lagerpusch.
Nächstes RASTA-Spiel: Am Freitag, 2. November, um 20.30 Uhr bei den HAKRO Merlins Crailsheim.