76:82 – RASTA liefert dem Vizemeister großen Kampf

Wieder einmal ein ganz besonderes Spiel erlebten am Samstagabend 3.140 Zuschauer im ausverkauften RASTA Dome. Der Aufsteiger RASTA Vechta lieferte dem deutschen Vizemeister EWE Baskets Oldenburg einen großen Kampf und musste sich erst in der Crunchtime geschlagen geben.

Der Favorit von der Hunte ging ohne den Langzeitverletzten Center Adam Chubb ((Aufbautraining nach Knöchelbruch) und Nemanja Aleksandrov (Reizung der Achillessehne) in die Partie. RASTA-Trainer Patrick Elzie musste ohne den am linken Sprunggelenk verletzten Rashad Bishop auskommen und verzichtete auf Axel Jarchow. Beide Teams gingen mit einer Negativerfahrung im Rücken in diese Partie. Während die EWE Baskets zuletzt beim 87:99 in Weißenfels schlecht aussah, hatte RASTA sein Spiel in Ulm deutlich verloren.

Die Partie begann mit einem Aufreger. Nach Oldenburgs ersten Punkten warfen einige der gut 300 mitgereisten Fans der EWE Baskets jede Menge Konfetti auf das Spielfeld. Der das Spiel begleitende Beko BBL-Kommissar ließ den Fans ausrichten, dass es bei einem weiteren Fehlverhalten zum Abbruch der Partie kommen würde. Dies sollte zum Glück nicht eintreten. Und so konnten die Gäste ihre vom Papier her deutliche Überlegenheit ausspielen. Travon Bryant traf in der fünften Minute per Dreier zur 13:4-Führung Oldenburgs. Alles schien auf eine einseitige Partie hinauszulaufen. Doch Vechta konterte. Drei Punkte von Dirk Mädrich und ein Dunking von Will Conroy brachten die RASTAner in die Partie und ließen den Dome beben. Zur ersten Pause führte der Favorit aber dennoch souverän mit acht Punkten (24:16) beim Sensationsaufsteiger. Sieben der 16 Vechtaer Punkte hatte Dirk Mädrich erzielt, der an sein „Monster-Spiel“ (27 Punkte, 5/6 Dreier) im ersten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften anzuknöpfen schien.

Als Isaac Butts zwei Freiwürfe zum 28:33 getroffen hatte, betrug RASTAs Rückstand nur noch fünf Punkte (16. Minute). Doch nun übernahmen mehr und mehr Oldenburgs Routiniers Rickey Paulding und Julius Jenkins das Kommando. Elf Zähler von Kapitän Paulding und zehn von EWE-Baskets Top-Scorer Jenkins standen zur Halbzeit zu Buche. Knapp eine halbe Minute vor der Pause traf Jenkins per Dreier zum 46:35-Pausnestand aus Sicht der Gäste. Die EWE Baskets, die gegen die Teams im unteren Tabellendrittel der Beko Basketball Bundesliga bisher alle ihre sechs Spiele gewonnen hatten – mit einer durchschnittlichen Punktedifferenz von 18 Zählern – waren auf dem besten Weg, einen souveränen Auswärtssieg einzufahren.

Doch im dritten Viertel zeigten die RASTAner, angefeuert und nach vorne gepeitscht vom ihre Mannschaft großartig unterstützenden Publikum, warum sie in dieser Saison trotz vieler Niederlagen ein so respektierter Gegner sind. Eine fantastische Aufholjagd fand ihren vorläufigen Höhepunkt in einem Dreier von Richie Williams zum 45:48 (25. Minute). Im RASTA Dome hielt es niemanden mehr auf seinem Sitz. Als Urulue Igbavboa den Ball 2:21 Minuten vor Ende des dritten Viertels zum 54:54 durch die Reuse brachte, tobte der RASTA-Anhang und träumte von der Riesen-Sensation (28. Minute). Das Momentum jedoch wechselte wieder auf die Seite der EWE Baskets Oldenburg. Mit einem 5:0-Lauf vor dem letzten Spielabschnitt, brachten die Huntestädter wieder Ruhe in ihr Spiel und gingen mit einem 61:56 in die letzten zehn Minuten.

Einmal mehr war der Kampf jetzt Trumpf. RASTA Vechta versuchte alles, setzte Oldenburg über das gesamte Feld unter Druck. Doch die EWE Baskets behielten in der entscheidenden Phase die Ruhe. Allen voran ihr Kapitän Rickey Paulding. Beim Stand von 75:70 für die EWE Baskets netzte er 35 Sekunden vor dem Ende den gewinnbringenden Dreier ein. Die jetzt erarbeitete Acht-Punkte-Führung reichte zum Sieg. Auch weil sich die Oldenburger von der Freiwurflinie keine Blöße gaben und so schließlich einen 82:76-Erfolg mit auf die nur 50 Kilometer lange Heimreise nahmen.

RASTA Vechta hat nach der zehnten Niederlage in Serie nun zwei Wochen Zeit, um Wunden zu lecken und alle Kräfte für den Saisonendspurt zu mobilisieren. Erst am 5. April steht das nächste Kräftemessen für die Südoldenburger auf dem Programm. Dann erwartet ALBA BERLIN den Aufsteiger, der von mindestens 800 Fans in die Hauptstadt begleitet wird.

Beko Basketball Bundesliga 2013/2014 – 27. Spieltag

RASTA Vechta – EWE Baskets Oldenburg 76:82 (16:24 / 19:22 / 21:15 / 20:21)

Zuschauer: 3.140 im RASTA Dome in Vechta

Statistik: www.beko-bbl.de

Stimmen zum Spiel:

Patrick Elzie (RASTA Vechta): „Ich gratuliere Sebastian und seinem Team zum Sieg. Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Von der Einstellung her wollten sie das Spiel unbedingt gewinnen. Aber wir haben zu viele schlechte Entscheidungen getroffen und hatten zu viele Ballverluste in der Crunchtime. Wir sind momentan in einer schwierigen Situation und die Nerven spielen zur Zeit eine große Rolle. Aber wir müssen weiter kämpfen, daran glauben und auf Schützenhilfe von anderen Klubs hoffen.“

Sebastian Machowski (EWE Baskets Oldenburg): „Erst einmal war es hier eine tolle Atmosphäre. Ich möchte mich bei unseren mitgereisten Fans bedanken, die zu dieser Stimmung beigetragen haben. Es wären sicherlich auch mehr mitgekommen, wenn die Gegebenheiten der Halle es zugelassen hätten. In der ersten Halbzeit haben wir gut gespielt und Vechta wenig offene Würfe überlassen. Wir hatten eine deutliche Führung, die aber besser hätte sein können, wenn man von außen mehr getroffen hätte. In der zweiten Halbzeit ließ das ganze etwas nach. Und die zehn Ballverluste haben weh getan. Ich hatte trotzdem nie das Gefühl, dass wir das Spiel verlieren werden. Ich drücke Pat Elzie und seinem Team weiterhin die Daumen und wünsche viel Erfolg für den Ligaerhalt. Es tut mir fast schon ein wenig leid, dass wir nicht dazu beitragen konnten.“

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