Mit nur zwei Siegen aus acht Spielen in der Ferne ist eines von RASTAs größten Problemen in der Saison 2014/2015 schnell ausgemacht. Die notorische Auswärtsschwäche der Südoldenburger schien kurz vor Weihnachten nach Siegen in Paderborn und in Ehingen bereits so gut wie überwunden. Doch Pleiten in Hamburg und in Cuxhaven ließen die positive Grundstimmung im Vorfeld der Auswärtsfahrten schnell wieder verschwinden. Nur dank der bisher gezeigten Heimstärke (7:3-Siege) hat RASTA die Playoff-Plätze weiter fest im Blick. „Sicherlich haben wir Zuhause wegen unserer Fans einen Vorteil. Nichtsdestotrotz glaube ich, dass wir auch in der Vergangenheit schon die Chance hatten, auswärts mehr Spiele zu gewinnen – was uns dann aber leider nicht gelungen ist. Jetzt ist das Spiel bei den Knights natürlich ein sehr wichtiges. Um in der Tabelle wieder nach oben zu kommen, müssen wir siegen. Vor allem müssen wir uns selbst auch wieder beweisen, dass wir auswärts gewinnen können. Es gibt wirklich viele gute Gründe dafür, dieses Spiel in Kirchheim erfolgreich zu bestreiten.“
Dabei helfen soll schon jetzt der von RASTA erst am Montag zurückgeholte Guard Richie Williams. Der 27-Jährige lief bereits zwischen 2012 und 2014 für die Vechtaer auf, wurde in RASTAs Beko BBL-Aufstiegssaison 2012/2013 zum MVP der 2. Basketball-Bundesliga ProA gewählt. In Frankfurt bei den FRAPORT SKYLINERS zuletzt nicht glücklich gewesen, schloss sich Williams jetzt wieder den RASTAnern an und wird am Samstag mit der Nummer drei auf dem Rücken zum Einsatz kommen. Kirchheims Trainer Michael Mai kommt diese Rückholaktion alles andere als gelegen. Der US-Amerikaner kennt Williams sehr gut, holte den 1,78 großen, sprunggewaltigen Kalifornier 2011 nach Hannover zu den UBC Tigers. In die 2. Basketball-Bundesliga ProB. „Ich hätte Richie lieber in Straßenklamotten wiedergetroffen als ausgerechnet am Samstag im Vechta-Trikot“, sagte Mai der Kirchheimer Zeitung „Der Teckbote“.
Der Respekt vor Williams und auch RASTA ist trotz der bisher noch nicht sonderlich erfolgreich gelaufenen Saison des Beko BBL-Absteigers also nach wie vor groß. Das Hinspiel gegen die Knights am 2. November 2014 gewannen die Vechtaer vor 3.140 Zuschauern im ausverkauften RASTA Dome mit 96:78 (51:35). Es war Vechtas beste Punkte-Ausbeute in 2014/2015. Was mitunter daran gelegen haben dürfte, dass man mit den Knights auf die auch aktuell immer noch schwächste Defensive der 2. Basketball-Bundesliga ProA getroffen war. Die Knights sind das einzige Team, das nach 18 Spielen bereits mehr als 1.500 Punkte kassiert hat und die Kirchheimer weisen einen Gegenpunkte-Schnitt von 86,2 auf. Schlüsse aus dem letztlich deutlich gewonnen Hinspiel will RASTAs Trainer Stephen Arigbabu aber nicht sonderlich viele ziehen. „Auf jeden Fall ist dieses Rückspiel eine ganz neue Partie. Kirchheim hat sich verstärkt und auch unsere Mannschaft sieht anders aus als im Hinspiel. Aber natürlich ist es gut, gegen eine Mannschaft zu spielen, gegen die man schon einmal gewonnen hat. Wobei das aber auch nicht all zu viel zählt – es geht wieder bei 0:0 los und wir müssen auswärts bestehen“, so der 42-Jährige.
Der kann in der Sporthalle Stadtmitte auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Philipp Friedel, der gegen die s.Oliver Baskets wegen einer Fußverletzung aussetzte, konnte wieder trainieren. Auch eine Fingerverletzung, die sich Fabian Franke unter der Woche zugezogen hatte, stellt kein größeres Problem dar. Alle 14 Akteure machten sich also am Freitag um 9:00 Uhr auf die gut 600 Kilometer lange Reise nach Kirchheim unter Teck. Am Abend steht ein erstes Training auf dem Programm, Samstagvormittag folgt noch ein sogenanntes „Shooting Practice“. Welche zwei Spieler morgen nicht auf dem Spielberichtsbogen auftauchen, entscheidet sich vor Ort.
Während Stephen Arigbabu aus dem Vollen schöpfen kann, ist auch die Situation seines Trainerkollegen Michael Mai entspannter also noch vor Wochen. Enosch Wolf ist nach einer Knieverletzung wieder bei 100 Prozent. Auch Julian Sensley ist nach einem Trauerfall in der Familie wieder in Deutschland. Und die Blessuren von Ben Beran, Bryan Smithson und Tobias Heintzen seien auskuriert, heißt es auf der Homepage der Knights. Die Kirchheimer können also, mit Ausnahme von Jordan Wild (Entzündung am Mittelfuß), seit langer Zeit wieder auf ihren nahezu vollständigen Kader zurückgreifen.
Das Duell des Tabellenneunten beim Tabellenzehnten wird am Samstagabend live im Internet bei www.sportdeutschland.tv gezeigt. Jump in der noch nicht ausverkauften Sporthalle Stadtmitte ist um 19:30 Uhr. Spätestes dann werden die Produzenten des Knights TV Livestreams online sein.
2. Basketball-Bundesliga ProA 2014/2015 – 19. Spieltag:
Samstag, 24. Januar 2015 – 19:30 Uhr
VfL Kirchheim Knights (10.) – RASTA Vechta (9.)
Tickets: www.kirchheim-knights.de
Sporthalle Stadtmitte, Jahnstraße 14 in 73230 Kirchheim unter Teck
Livestream: www.sportdeutschland.tv