Guter Besuch, gutes Spiel, wichtiger Sieg! (OV-Bericht vom 12.01.09)

Wenn es darauf ankommt, wenn alle hingucken, wenn der Druck am größten ist, dann macht unser Regionalligateam in letzter Zeit eine gute Figur. So auch gegen den ärgsten Verfolger SSV Lok Bernau, der im RASTA-Dome wahrlich kein Kanonenfutter war. Näheres dazu im nachfolgenden Artikel der Oldenburgischen Volkszeitung.

Rastas Reifeprüfung eine Demonstration der Stärke (von Carsten Boning)

Vechta
- 68 Sekunden vor der Schlusssirene gab es die Krönung eines grandiosen Abends. Es war zwar nur ein normaler Freiwurf, den Gintaras Grigisas verwandelte. Aber im "Rasta-Dome" brodelte es. Der 100. Punkt von Rasta Vechta wurde frenetisch gefeiert, das Spitzenspiel der 1. Regionalliga war längst entschieden, die Dreistelligkeit gab es als Zugabe. Wenige Momente später löste sich die gesamte Anspannung im Lager des Tabellenführers auf. Rastas Riesen lagen sich in den Armen, die Fans waren aus dem Häuschen. Vechtas Basketballer gewannen das mit Spannung erwartete Gipfeltreffen gegen den zuvor punktgleichen Verfolger SSV Lok Bernau mit 104:91 (52:46) und krönten damit ihre bärenstarke Hinrunde - und das vor 470 Zuschauern in der prall gefüllten Halle West.
Der forsche Aufsteiger ist damit "Halbzeit-Meister" und geht mit 18:4 Punkten in die Rückserie, die am kommenden Samstag daheim gegen Schlusslicht Central Hoops Berlin beginnt. "Ein super Spiel. Kompliment an die Mannschaft, das war eine klasse Leistung", freute sich Klubchef Stefan Niemeyer nach dem Sieg gegen den Titelkandidaten aus dem brandenburgischen Kreis Barnim, der auf Platz drei zurückfiel und nun ebenso wie Alba Berlin II und Rist Wedel 16:6 Zähler auf dem Konto hat. Ist Vechta reif für den Titel? Diese Frage wurde im Vorfeld gestellt - und die Antwort gab es in 40 packenden Minuten. Rasta nutzte die Reifeprüfung zur Demonstration der Stärke und schraubte seine Heimbilanz auf 10:0 Punkte.
Apropos 10:0 - der Tabellenführer legte am Samstagabend los wie die Feuerwehr. Während die Gäste Mühe hatten, ihren Rhythmus zu finden, sorgten Marlone Jackson und Marek Pazur für ein schnelles 10:0. Pazur lief im ersten Viertel regelrecht heiß, der Aufbauspieler machte 15 seiner insgesamt 20 Punkte im ersten Durchgang. "Das war saustark", sagte Coach Malte Scheper. Mit einem 31:22 ging seine Mannschaft ins zweite Viertel, in dem der Vorsprung erst ausgebaut wurde (46:33), ehe er bis zur Pause auf sechs Punkte schmolz.
Im dritten Abschnitt meldete Lok Bernau vehement Ansprüche auf den Sieg an. US-Shooter Ryan Jamison Williams, am Ende mit 26 Punkten Topscorer der Partie, bescherte dem Vorjahresdritten eine 65:58-Führung. Von "plus 6" auf "minus 7" - Rasta wankte. "Das war eine gefährliche Situation für uns. Zum Glück sind wir da wieder rausgekommen", sagte Rastas Thomas Kaspereit. Eine Umstellung auf Zonenverteidigung brachte Vechta zurück ins Spiel. Der Gastgeber machte aus einem 60:65 ein 70:68 - alle zehn Punkte gingen auf das Konto des eiskalt treffenden Marlone Jackson. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Neben der Spannung gab es auch eine Portion Gift und Galle sowie kritische Töne gegen die Referees, wobei der Verlierer naturgemäß deutlichere Worte ("Heim-Schiedsrichter") fand.
Zu Beginn des Schlussviertels beruhigte sich das Szenario, weil Rasta aus einem 72:70 ein 86:72 machte und für klare Verhältnisse sorgte. Angeführt von Kapitän "Ginti" Grigisas (12 Punkte im letzten Viertel; 10 von 10 an der Freiwurflinie) und dem überragenden Thomas Kaspereit, der unter den Körben rackerte und mit 25 Punkten bester Rastaner war, ließ Vechta nichts anbrennen. "Thomas war unglaublich gut", lobte Scheper seinen "Mr. Zuverlässig", der das Fehlen von Niels Eckstein (Studium in den USA) und den frühen Ausfall von Lukas Dawidowski (5. Foul nach 28 Minuten) kompensierte. Kaspereit war auch einer von sieben Rastanern, die einen Dreier warfen. Gegen diese Ausgeglichenheit des Spitzenreiters, der zudem an der Freiwurflinie mit einer bemerkenswerten Nervenstärke aufwartete (24 von 27), fand Bernau kein Mittel.

Trainerstimmen:
Malte Scheper: ,,104 Punkte im Spitzenspiel das ist Klasse, da gibt's nichts zu meckern. Zu Hause sind wir eine Macht. Wir haben stark begonnen und es stark beendet. Dazwischen war's ausgeglichen. Es freut mich, dass sich heute alle super eingebracht haben. Die Dreier waren sehr gut verteilt, wir sind schwer auszurechnen."
Torsten Schierenbeck (Bernau): ,,Rasta hatte im ersten und letzten Viertel eine unglaublich hohe Trefferquote, daher haben sie verdient gewonnen. Wir haben nicht gut gespielt und uns phasenweise auch hängen lassen. Wenn man 104 Punkte kassiert, hat einiges nicht gepasst." 

Viertelstände: 31:22, 21:24, 20:24, 32:21.
Punkte Rasta Vechta: Kaspereit (25 Punkte/1 Dreier), Jackson, Pazur (beide 20/2), Grigisas (17/1), Dietzler (9/ 1), Diederich (5/1), Dawidowski (3), Hupe (3/1), Lindemann (2), Nüsse

Bericht auf der Bernauer Homepage

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