Herbe Pleite: RASTA verliert beim Liga-Krösus!

Mit Spannung war das Duell der zwei Beko BBL-Absteiger erwartet worden. Doch am Samstagabend war es dann eine sehr einseitige Angelegenheit zwischen den s.Oliver Baskets und RASTA Vechta. In Würzburg verlor die Arigbabu-Truppe mit 67:101 (38:45).

RASTAs Trainer Stephen Arigbabu musste in Würzburg auf den am Knie verletzten Philipp Friedel verzichten sowei Max Weber verzichten. Wieder einbauen in die Starting Five konnte Arigbabu hingegen die Rückkehrer Chase Griffin und Donald Lawson. Dazu gesellten sich Fabian Franke, Ahmad Smith und Kevin Smit. Letzterer machte gleich in den Anfangsminuten positiv auf sich aufmerksam, gleich zweimal bezwang Smit Gegner und Shotclock für zusammen fünf Zähler – RASTA führte in der 4. Minute mit 9:4 in der nicht ausverkauften Würzburger s.Oliver Arena. Erstmals in Front gingen die Würzburger um Liga-Topscorer Darren Fenn in der sechsten Minute. Ab dann wechselte die Führung quasi mit jedem Angriff. Wenige Sekunden vor dem Viertelende traf Blanchard Obiango für drei Punkte aus der Ecke. Doch eine mögliche Führung zur Pause verbaute sich RASTA durch eine Unaufmerksamkeit in der Defense, die Samuel Givens zu einem Drei-Punkt-Spiel nutzte. Mit einem 26:26 ging es in den zweiten Abschnitt.

RASTAs gute Ausgangsposition hielt also nicht lange an. In der 13. Minuten traf Sebastian Betz einen Würzburger Dreier zum 33:28, anschließend blockte Givens Fabian Franke eindrucksvoll und es gab Ballbesitz für die s.Oliver Baskets. Stephen Arigbabu hattte genug gesehen und bat sein Team zur Besprechung an die Außenlinie. Doch gerade in der Offensive taten sich die Gäste nun sehr schwer und mussten viertelübergreifend eine 2:18-Serie hinnehmen. In der 16. Minute führten die Würzburger bereits mit 41:28 und Arigbabu sah sich erneut zu einer Auszeit gezwungen. In der 18. Minute konnte Chase Griffin RASTAs Rückstand erstmals wieder unter zehn Punkte bringen (34:43). Als Amir Carraway um zwei weitere Zähler verkürzte, war es Würzburgs Trainer Doug Spradley, der Gesprächsbedarf hatte und eine Auszeit nahm (19. Minute). Zur Halbzeit stand es in der s.Oliver Arena, in der rund 30 mitgereiste Fans aus Vechta deutlich zu hören waren, 45:38 für die Würzburger, die in Darren Fenn ihren besten Punktesammler hatten. Bei RASTA Vechta hatten Chase Griffin und Vincent Bailey schon je zehn Zähler auf der Habenseite, Bailey war mit bis dato sechs geholten Abprallern auch bester Rebounder der Partie.

Drei Ballverluste leisteten sich die Vechtaer in den ersten drei eigenen Angriffen – ein denkbar schlechter Start in die zweite Halbzeit. Und angesichts der auch zehn Turnover vor dem Seitenwechsel war Vechtas größtes Problem schnell ausgemacht. Nach knapp drei wieder gespielten Minuten traf Carlos Medlock zum 53:40 für die Hausherren, RASTAs Herankämpfen vor der großen Pause war damit schon wieder Geschichte. Als nach einem weiteren Ballverlust RASTAs Jason Dourisseau zum 59:42 traf, durften die Fans in der „Turnhölle“ sich eines Sieges ihres Teams eigentlich schon so gut wie sicher sein. Denn in Würzburg war schon gut die Hälfte des dritten Viertels gespielt. 30 Sekunden vor dem Viertelende setzte sich Würzburgs Givens beim Offensivrebound gleich gegen drei RASTAner durch und machte zwei weitere Punkte für Würzburg. Und so ging RASTA mit einem kaum mehr einzuholenden 16-Punkte-Rückstand (53:69) ins Schlussviertel.

Nach nicht einmal 31 gespielten Minuten betrug RASTAs Defizit dann schon 21 Punkte und die Vechtaer Fans konnte jegliche Hoffnung auf eine Kehrtwende in diesem nun einseitigen Spiel begraben. Der Tabellenführer aus Würzburg spielte seine spielerische und körperliche Überlegenheit nun vollends aus, profitierte von einer nun von vielen Vechtaer Ballverlusten. Mit Foul traf Stefan Jackson in der 33. Minute dann zum 80:56, in der „Turnhölle“ hielt es keinen mehr auf den Sitzen und der Top-Favorit auf den Titel in der 2.Basketball-Bundesliga ProA war auf dem Weg zum fünften Erfolg in Serie auch nicht mehr ansatzweise aufzuhalten. Sebastian Betz traf zweieinhalb Minuten vor dem Ende zum 93:63 für die Würzburger, RASTAs Spieler taumelten einem echten Debakel entgegen. Am Ende betrug der Abstand zwischen den s.Oliver Baskets und RASTA Vechta dann sogar mehr als 30 Punkte (67:101) und die Nordwestdeutschen verließen die in Euphorie verfallende „Turnhölle“ als verdiente Verlierer einer vor allem in der zweiten Hälfte extrem einseitigen Partie.

Die Stimmen zum Spiel:

Doug Spradley (s.Oliver Baskets): „Am Anfang hätte ich mir eine etwas höhere Intensität gewünscht. Es war ein ausgeglichenes erstes Viertel, beide Mannschaften haben da auf einem guten Niveau gespielt. Die erste Halbzeit war insgesamt relativ ausgeglichen, auch wenn wir zwischendurch einen guten Lauf hatten. In den letzten drei Spielen hatten wir das Problem, einen Vorsprung zu halten und weiter auszubauen. Heute haben wir konsequent weitergespielt, auch wenn Rasta dagegen gehalten hat. Wir waren weiter konzentriert, das war ein Punkt in der Auszeit, ich wollte keinen Show-Basketball sehen. Glückwunsch an meine Mannschaft, die Jungs haben das verdient gewonnen. Ein großes Kompliment auch an die Zuschauer, es war eine Wahnsinnsatmosphäre.“

Stephen Arigbabu (RASTA Vechta):"Glückwunsch an Doug Spradley und die Würzburger, die das Spiel auch in der Höhe verdient gewonnen haben. Spiegelbild des Spiels war der letzte Würzburger Korb, als Jason Dourisseau ohne Gegenwehr das Ding einfach reinstopfen konnte. Das hat gezeigt, wie wir mit Ausnahme des ersten Viertels hier aufgetreten sind: Wir haben uns auspowern lassen und den Kampf nicht angenommen. Dann geht ein Spiel auch in dieser Höhe verdient verloren."

5. Spieltag 2014/2015 – 2. Basketball-Bundesliga ProA

Samstag, 18. Oktober 2014 – 19 Uhr

s.Oliver Baskets – RASTA Vechta 101:67 (26:26 / 19:12 / 24:15 / 32:14)

Zuschauer: 3.082 in der s.Oliver Arena in Würzburg

Statistik: www.zweite-basketball-bundesliga.de

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