Herzschlagfinale: Wrigth-Dreier in letzter Sekunde bringt Sieg!

In einer an Dramatik nicht mehr zu überbietenden Schlussphase hat RASTA Vechta sein Spiel bei den finke baskets in Paderborn mit 68:66 (31:34) gewonnen. Die Entscheidung in einer schwerumkämpften Partie fiel erst mit der Schlusssirene, als RASTAs Derek Wright einen Dreier zum Endstand versenkte und den Vechtaern damit den ersten Auswärtssieg seit mehr als zehn Monaten bescherte.

Entscheidung in letzer Sekunde: RASTA gewinnt in Paderborn.

Entscheidung in letzer Sekunde: RASTA gewinnt in Paderborn.

Der zuletzt wenig überzeugende, gar angeschlagen wirkende Beko BBL-Absteiger wollte im Sportzentrum Maspernplatz, unterstützt von mehr als 150 Fans aus Vechta, endlich die Wende zum Guten in dieser Saison einleiten. RASTA-Trainer Stephen Arigbabu, dem unter der Woche von der Klubführung demonstrativ der Rücken gestärkt wurde, konnte in Paderborn auf alle Spieler zurückgreifen und freute sich zu Beginn den Spiels gleich über einen Dreier von Derek Wright zum 3:2 (1. Minute). Im letzten Heimspiel gegen die Cuxhaven BasCats hatte RASTAs Point Guard, eigentlich ein ausgewiesener Experte für Würfe von jenseits der 6,75 Meter, noch eine miserable Quote (0/5). Auch Chase Griffin und Fabian Franke trafen im ersten Viertel von „downtown", RASTA führte in der siebten Minute mit 15:14. Die Schlussminuten dieses Abschnittes gehörten dann ganz klar den Paderbornern. Sie zogen bis auf 24:17 davon und erst zwei von Kevin Smit verwandelte Freiwürfe gestalteten das Ergebnis aus RASTA-Sicht noch etwas positiv. Das große Problem für die Vechtaer in den ersten zehn Minuten hatte einen Namen: Frederik Henningsen. Drei Dreier hatte der Paderborner den Gästen da schon eingeschenkt, insgesamt elf Punkte in 9:30 Minuten Einsatzzeit erzielt.

Angeführt von Vincent Bailey startete RASTA Vechta seine Aufholjagd. Der Rookie, Spieler des Monats Oktober in der 2. Basketball-Bundesliga ProA, hatte in der 15. Minute schon wieder zehn Punkte auf dem Konto und RASTA lag nur noch mit einem Zähler hinten (25:26). Gut eine Minute später brachte ein Dreier von Kevin Smit die Gäste mit 29:28 nach vorne. Zu diesem Zeitpunkt hatten sowohl Stephen Arigbabu als auch sein Gegenüber, finke baskets-Coach Uli Nächster bereits ein technisches Foul kassiert – in der Maspernhalle brodelte es. Der schon vierte Dreier von Henningsen brachte die finke baskets wieder in Führung. Doch RASTA hatte den Small Forward nun endlich im Griff und so sollte dieser Treffer dessen einzige Punkte im zweiten Abschnitt bedeuten. Sowieso hatten die Vechtaer nur zehn Punkte zugelassen. Nur war die eigene Ausbeute mit zwölf  Zählern nicht so wesentlich besser, die Feldwurfquote war mit 5/18 nicht der Rede wert. Außerdem ließen die Gäste aus dem Oldenburger Münsterland im zweiten Viertel auch noch zwei Freiwürfe liegen. Und so ging es mit einem Drei-Punkte-Rückstand für RASTA (31:34) in die Halbzeitpause.

Gut sechs Minuten waren in der zweiten Hälfte gespielt, da kratzten die finke baskets an der ersten zweistelligen Führung. Henningsen traf zum 48:39, RASTA drohte einmal mehr in dieser Saison vorentscheidend in Rückstand zu geraten. Am offensiven Ende stemmte sich auf Vechtas Seite vor allem Vincent Bailey gegen die drohende siebte Niederlage. Acht Punkte erzielte der Power Forward nach dem Seitenwechsel, ehe er gut zwei Minute vor dem Ende des dritten Viertels eine Verschnaufpause bekam. Dies hinderte die RASTAner aber nicht daran, den Rückstand auf die Gastgeber zu verkürzen. Als drei Sekunden vor dem Viertelende Philipp Friedel per Dreier auf 48:50 für RASTA verkürzte, schöpften die mitgereisten Fans wieder Hoffnung auf den ersten Auswärtssieg Vechtas seit Januar. Doch um die gute Ausgangsposition vor dem Schlussabschnitt brachte sich RASTA selber. Denn in den Schlusssekunden verursachte man wegen eines technischen Fouls zunächst einen Freiwurf für die Paderborner und erlaubte den finke baskets dann noch weitere zwei Punkte zum 53:48. Das alles im Zeitraum von nur drei Sekunden Spielzeit. Statt also mit dem Positiverlebnis des Friedel-Dreiers ins vierte Viertel zu gehen, mussten die RASTAner diesen Rückschlag irgendwie wegstecken – das taten sie auch.

Gut vier weitere Minuten waren gespielt, als Derek Wright zum 57:57 einnetzte, RASTA hatte sich nicht aufgegeben und bot den Hausherren einen tollen Kampf. Und als Oliver Mackeldanz von der Freiwurflinie die erste Führung (58:57, 36. Minute) für die Vechtaer nach einer gefühlten Ewigkeit erzielte, brach beim Anhang in der Maspernhalle großer Jubel aus. Das Kommando bei RASTA hatte nun endgültig Spielmacher Derek Wright übernommen. Der US-Amerikaner machte kurzerhand zwölf Punkte im Schlussviertel und hielt sein Team so im Spiel. Beim Stand von 62:60 für die finke baskets und noch 2:12 Minuten auf der Uhr nahm Stpehen Arigbabu eine Auszeit um seine Mannschaft für die entscheidenden 132 Restsekunden einzustimmen. Ein Erfolgserlebnis folgte auf dem Fuße: Chase Griffin traf per Dreier, RASTA führte wieder. Und es war auch Griffin, der sich nach dem nächsten vergeblichen Angriff der Paderborner den Defensivrebound griff. Doch des Shooting Guards folgender Wurf fand nicht sein Ziel, die finke baskets konterten zum 64:63 und Stephen Arigbabu entschied sich 51 Sekunden vor dem Ende für die nächste Auszeit. Erneut fruchtete die Ansage des RASTA-Coaches, Oliver Makeldanz vollendete den angesagten Spielzug zum 65:64. Die Spannung in der Maspernhalle wurde nun auf die Spitze getrieben. Zuerst Willhite und dann Henningsen vergaben, doch Bropleh sicherte sich den Offensivrebound und brachte Paderborn zwölf Sekunden vor der Schlusssirene wieder mit einem Punkt in Führung. Noch einmal konnte Stephen Arigbabu sein Team an die Seitenlinie bitten und einen Spielzug für den möglich Sieg ansagen. Der im Schlussviertel überragende Derek Wright übernahm die Verantwortung und traf per Dreier zum 68:66 für RASTA, der erste Auswärtssieg seit mehr als zehn Monaten war perfekt und sowohl bei Spielern als auch bei den Vechtaer Fans gab’s kein Halten mehr.

11. Spieltag 2014/2015 – 2. Basketball-Bundesliga ProA

Samstag, 22. November 2014 – 19:30 Uhr, Sportzentrum Maspernplatz

finke baskets – RASTA Vechta 66:68 (24:19 / 10:12 / 19:17 / 13:20)

Statistik: www.zweite-basketball-bundesliga.de

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