Klarer 97:66-Sieg über Wölfe" (incl. OV-Bericht)

Mit diesem 30 Punkte-Erfolg gegen die SG Wolfenbüttel kletterte der SC RASTA Vechta auf den 2. Platz der 1. Regionalliga. Das Team um Coach Malte Scheper erwischte so mit 4 Siegen aus 5 Spielen eine optimale Ausgangsposition vor schweren Auswärtsaufgaben.

 

Vor knapp 300 Zuschauern machten die Rastaner schnell klar, wer Chef im Ring ist. Der agile Marlone Jackson eröffnete mit einem Dreier und einem Halbdistanzwurf, sammelte bereits im 1. Viertel 5 Defensivrebounds und legte einen an der Baseline locker ab. Lukas Dawidowski wollte da nicht nachstehen, ließ es zum 13:7 einmal krachen, setzte sich 1 gegen 4 in der gegnerischen Zone durch und markierte auch die letzten RASTA-Punkte im Startviertel zum 25:15 per Dunking. In der 5. Minute hatte der Gegner die Teamfoulgrenze erreicht, in der 7. folgten 2 technische Fouls wegen Meckerns, eines davon gegen den Gästecoach. Hier begann Wolfenbüttel, sich selbst aus dem Spiel zu nehmen.

In der 3. Minute des 2. Viertels mußte Scheper eine Auszeit nehmen. Seine Mannschaft produzierte Turnover und kassierte in deren Folge einfache Gästekörbe. Auch ein zweifacher Wechsel auf der Spielmacherposition änderte nichts an der Tatsache, dass RASTA sich nun schwer tat. Gegen die Zone des Gastes gab es aufgrund langsamen Passspiels weitere Ballverluste. Beim Stand von 33:27 kam Playmaker Gintaras Grigisas zurück. Er ordnete die Vechtaer Aktionen nun klar besser und sorgte mit einem Dreier für das 40:29. Lindemann und Hientz zeigten Sehenswertes und der Gästecoach kassierte 1,9 Sekunden vor der Pause sein zweites T. Er mußte aus der Halle. Beim 48:34 zur Halbzeit setzte der Gast seine Selbstschwächung also fort.

Noch ewig nach dem Hallenverweis diskutierten die jungen Schiedsrichter mit dem Wolfenbütteler Trainer. Die unsicher wirkenden Refs standen zu häufig im Mittelpunkt des Geschehens. Im 3. Viertel setzten sie dies fort und gaben dem Gast auch noch das vierte T wegen Meckerns. RASTA ließ sich davon nicht beirren und traf nun besser aus der Distanz. Pazur, Jackson, Dietzler und Hupe schenkten jenseits der 6,25 m-Linie ein. Vechta dominierte nun die Bretter, besonders in Person von Dawidowski. Nach der Sirene zum Viertelende stand es 79:49. Der Wolfenbütteler Siegeswille war hier schon gebrochen.

Das Schlußviertel bestritt über weite Strecken die zweite Fünf des SC RASTA. Sie ließ den Ball schnell um die Gästezone laufen und kreierte freie Würfe und Inside-Punkte. Die Spannung war raus, aber einige Einzelaktionen zum Beispiel von Nils Eckstein sorgten noch für Aufsehen. Das Spiel plätscherte vor sich hin und alle warteten auf den "Hunderter" und das Ende. Maik Lindemann sorgte mit dem 97:66 letztlich für den Endstand. Mit diesem Sieg geht RASTA einen Platz hoch, begünstigt durch die 74:87-Heimniederlage des SSV Lok Bernau gegen ALBA II. Zwischen Sieger und Verlierer dieser Partie reiht sich nun der SC RASTA Vechta ein.


Es spielten: Jackson (20 Punkte/2 Dreier), Dawidowski (19/1), Hupe (10/2), Pazur (8/1), Lindemann, Dietzler (je 7/1), Eckstein (7), Kaspereit (6), Nüsse (5/1), Grigisas (4/1), Hientz (4), Diederich.


97:66 - Rasta Vechta jagt "Wölfe" aus der Halle (OV-Bericht vom 10.11.08)

Von Carsten Boning, Vechta - Die kleinen Rasta-Fans hatten ein gutes Gespür für den Moment. Nach der Schlusssirene liefen sie in Scharen auf Marlone Jackson zu und baten um Autogramme. Der bullige Amerikaner absolvierte die "Verlängerung" mit einem Lächeln auf den Lippen und erfüllte die Wünsche der Kids.

Marlone Jackson war am Samstag der Mann des Abends in der Sporthalle West. Angeführt vom überragenden US-Center gewannen die Basketballer des SC Rasta Vechta ihr Heimspiel in der 1. Regionalliga Nord gegen die SG MTV/BG Wolfenbüttel deutlich mit 97:66 (48:34) und rückten mit nunmehr 8:2 Punkten auf den zweiten Platz vor. "Marlone war heute der Turm in der Schlacht. Er hat eine starke Leistung gezeigt und uns von Anfang an die nötige Sicherheit gegeben", sagte Rasta-Coach Malte Scheper über den 2,04 m großen Texaner. Der Gelobte richtete indes den Blick auf die Mannschaftsleistung ("Wir haben als Team sehr gut gespielt") und antwortete auf die Frage, ob es sein bestes Saisonspiel gewesen sei: "Ich weiß es nicht. Es war aber besser als in den letzten Spielen."

Am Ende der einseitigen Partie konnte sich die Bilanz des 30-Jährigen aus Bremen, der seit August 2007 in Vechta spielt, sehen lassen: 20 Punkte, elf Rebounds, zwei Blocks, fünf Assists - und das alles in gut 22 Minuten. Jackson, der zuletzt Schulterprobleme hatte, wurde im zweiten und vierten Viertel geschont.

Jackson und seine Teamkollegen erwischten vor 270 Zuschauern im "Rasta-Dome" einen Start nach Maß. Der heimische Aufsteiger gewann das erste Viertel mit 25:15. Hobby-Angler Jackson ("Vor den Toren Bremens gibt es schöne Fischteiche. Da kann ich super entspannen") hatte zu diesem Zeitpunkt bereits neun Punkte und neun Rebounds auf seinem Konto.

Ebenso entscheidend: Wolfenbüttel begann früh mit einer Form der Selbstzerstörung. Die "Wölfe" regten sich über einige merkwürdige Entscheidungen der unsicheren Schiedsrichter Radeesh Kattur (Oberhausen) und Dominik Bejaoui (Münster) so sehr auf, dass sie insgesamt vier technische Fouls erhielten. Zwei davon gingen auf das Konto von Trainer Thorsten Weinhold ("Ein Witz, was hier passiert ist"), der kurz vor der Pause aus der Halle verwiesen wurde und die Viertel drei und vier vom Kabinengang aus verfolgte.

Wolfenbüttel lamentierte und haderte, Vechta spielte Basketball. Der Vorsprung wurde kontinuierlich ausgebaut, Spannung kam nicht mehr auf. Scheper wechselte durch, freute sich am Ende über zehn "Dreier" und einige spektakuläre Dunkings von Lukas Dawidowski, der 19 Punkte machte.

Der Trainer bilanzierte: "Das war eine deutliche Angelegenheit. Am Ende war es schwer, die Spannung hochzuhalten. 31 Punkte Differenz sind eine Hausnummer. Ich bin zufrieden." Auch Jackson strahlte nach einer bemerkenswerten Woche. Was mit der Wahl von Barack Obama zum neuen US-Präsidenten begann ("Eine große Sache, dass er der erste schwarze Präsident ist. Ich hab´ ihn gewählt"), endete mit der Gala gegen Wolfenbüttel.

 

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