Niederlage mit Ablauf der Uhr: RASTA Vechta unterliegt Phoenix Hagen mit 78:80

Bis in die Schlussminute durfte der Beko Basketball Bundesliga-Aufsteiger vom zweiten Saisonsieg träumen. Doch im Ischeland wurde das Team von Patrick Elzie quasi in letzter Sekunde aus allen Träumen gerissen.

Gerade einmal drei Sekunden brauchte RASTA Vechta, das mit Williams, Doerksen, Neal, Mädrich und Talley startete, um in der Enervie Arena in Führung zu gehen. Nach gewonnenem Tip-Off von Dirk Mädrich machte Dylan Talley die ersten Punkte. Der Rookie drehte in den ersten Minuten sowieso mächtig auf, war für die ersten sieben Punkte der Vechtaer verantwortlich. Daraus resultierte eine 7:3-Führung von RASTA in der 4. Minute. Hagens Trainer Ingo Freyer nahm schon jetzt die erste Auszeit. Der gefürchtete Streetball-Stil von Phoenix Hagen war zunächst überhaupt nicht von Erfolg gekrönt, weil Ingo Freyers Team eine miserable Wurfquote aufs Parkett legte. Ab Minute fünf aber traf Hagen seine Würfe, konnte in der achten Minute erstmals ausgleichen (14:14). Mit der Schlusssirene des ersten Viertels ließ dann Henry Dugat die Enervie Arena erstmals richtig beben. Sein Buzzer Beater von der Drei-Punkte-Linie bedeutete das 21:17 für Phoenix Hagen.

Die Hausherren, letztes Jahr als Achter in die Playoffs gekommen und in vier Spielen am späteren Meister Bamberg gescheitert, konnten ihre Führung schnell auf sieben Punkte ausbauen. Nach Dirk Mädrichs Korbleger zum 24:26 aus Vechtaer Sicht, schien RASTA Wieder dran zu sein. Und so war es auch. Ein Dreier von Flavio Stückemann zum 31:31 (15. Minute) zwang Ingo Freyer zur nächsten Auszeit. RASTA schaffte jetzt einen Zwölf-Punkte-Turnaround. Von sieben Punkten Rückstand erarbeitete sich die Elze-Truppe über eine starke Defense ein 36:31. Die sonst so lautstarken Hagener Fans waren erst einmal ruhig gestellt. Oben auf waren jetzt die 15o RASTA-Fans, die ihre Mannschaft wie schon in den letzten zwei Auswärtsspielen grandios unterstützten und nach vorne peitschten. Ein Dunking von Jacob Doerksen zum 42:34 brachte RASTAs Anhang nahezu in Ekstase. Zur Pause behaupteten die Gäste eine 43:38-Führung.

RASTA Vechta hatte Probleme, in diese zweite Halbzeit zu kommen. Ein Dreier von Marcus Neal zum 53:45 für die Vechtaer sollte aber zumindest für den Moment für etwas mehr Ruhe im Spiel der Niedersachsen sorgen. Mitte des dritten Viertels behauptete RASTA den Acht-Punkte-Vorsprung. Ein gellendes Pfeifkonzert begleitet nun jede Offensiv-Aktion RASTA Vechtas. Der gefürchtete Hagener Anhang gab sein Bestes, um sein Team wieder ran zu bringen. Doch Patrick Elzies Team profitierte von diversen Hagener Ballverlusten und führte in der 28. Minute erstmals mit zehn Punkten (57:47). Doch von diesem Zwischentief erholte sich Hagen bis zur nächsten Pause gut. Ein Ballverlust von Richie Williams Sekunden vor dem Ende schenkte Phoenix den Anschluss (57:59).

Unter denn Anfeuerungen der 3.000 Hagener drohte RASTA nun völlig den Faden zu verlieren und lag nach einem Dreier von David Bell erstmals wieder hinten (59:60). Bell legte gleich noch einen Dreier nach und so war aus einer Elf-Punkte-Führung ein Vier-Punkte-Rückstand geworden. Das Spiel in der Enervie Arena nahm immer mehr die Züge einer Achterbahnfahrt an. David Bell lief jetzt endgültig heiß und versenkte seinen dritten Dreier in 124 Sekunden. Beim Stand von 68:61 für Phoenix Hagen nahm RASTA-Trainer Patrick Elzie eine Auszeit. Fünf Minuten vor dem Ende lagen die Vechtaer immer noch mit sechs Punkten hinten. Ein Floater von Richie Williams brachte Vechta wieder in Schlagdistanz (72:74, 37. Minute). Flavio Stückemann hatte die Chance, RASTA mit zwei Freiwürfen den Ausgleich zu bescheren, vergab aber doppelt. Trotzdem blieb RASTA 1:10 Minuten vor dem Ende in Ballbesitz. Doch nur kurz. Ein Ballverlust beim Einwurf und anschließendes unsportliches Foul eines RASTAner brachte Hagen eine Vier-Punkte-Führung (78:74). Dino Gregory wollte dann mit einem Dunking alles klar machen für Phoenix, doch er verstopfte sich. Wieder musste RASTA an die Linie. Und Richie Williams behielt die Nerven, schaffte den Ausgleich zum 78:78. Alles deutete auf eine Verlängerung hin, doch den Hagenern blieben ja noch gut zehn Sekunden. Und die nutzten die „Streetballer“ zum entscheidenden Korb. Zwar ging der erste Versuch per Korbleger noch daneben. Aber der anschließende Tip-Dunk von Dino Gregory mit ablaufender Uhr bescherte den Hausherren den mehr als hart erkämpften Sieg gegen den Beko BBL-Neuling.

Phoenix Hagen – RASTA Vechta 80:78 (21:17 / 17:26 / 19:16 / 23:19)

Zuschauer: 3.145 (ausverkauft)

Statistik: www.beko-bbl.de

Stimmen zum Spiel:

Patrick Elzie (RASTA Vechta): „Für uns ist es natürlich bitter, dass wir dieses Spiel nach der Elf-Punkte-Führung noch verloren haben. Unser Problem sind unsere Dreier und die Freiwürfe, das zieht sich schon durch die ganze Saison. Wenn wir so weiterspielen, werden wir aber die nötigen Siege einfahren und ich bin stolz auf die Mannschaft, wie sie sich hier präsentiert hat.“

Ingo Freyer (Phoenix Hagen): „Ist ein heißer Start in die Saison mit den drei Siegen. Aber RASTA Vechta hat sehr, sehr stark gespielt und hätte den Sieg verdient gehabt. Sie haben uns zu 24 Ballverlusten gezwungen. Damit gewinnen wir normalerweise kein Spiel. Bei der letzten Aktion braucht man natürlich auch das Glück des Tüchtigen.“

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