RASTAs letzter Akt: 700 Fans sehen Niederlage in Bremerhaven

RASTA Vechta hat seinen vorerst letzten Auftritt in der Beko Basketball Bundesliga erfolglos bestritten. Am 34. Spieltag verlor der bereits als Absteiger feststehende Kult-Klub sein letztes Saisonspiel bei den Eisbären Bremerhaven mit 89:99 (47:43). Die insgesamt 28. Saisonniederlage erlebten mehr als 700 mitgereiste RASTA-Fans.

Zum letzten Spiel der Saison 2013/2014 trat RASTA Vechta ohne die verletzten Rashad Bishop und AJ Rudowitz an. Will Conroy trat die Reise nach Bremerhaven erst gar nicht an. Er war von Patrick Elzie nach einer verbalen Entgleisung im Training suspendiert worden. Für Conroy rückte Daniel Krause in die Vechtaer Startformation, der zu Beginn des Spiels gemeinsam mit Dirk Mädrich, Richie Williams, Brandon Bowman und Jacob Doerksen auf dem Parkett stand. Dieses war umsäumt von mehr als 700 RASTA-Fans, die die Bremerhavener Stadthalle in ein Meer von Orange tauchten und Heimspielatmosphäre für Patrick Elzie und sein Team erzeugten.
In der vierten Minute jedoch lag RASTA bereits mit 2:9 hinten und tat sich in der Offensive extrem schwer. Aber RASTA fand den Erfolg nun aus der Distanz, netzte bis zum Ende des ersten Viertels vier Dreier ein und führte nach zehn Minuten mit 24:17. Angeführt vom bis dato schon mit acht Zählern versorgten Richie Williams schien nun das einzutreten, was sich alle Fans in der Halle für diese letzte Partie gewünscht hatten – einen offensiven Schlagabtausch und viele, viele Punkte zum Saisonabschluss.

Für einen schön anzusehenden Höhepunkt sorgten in der 16. Minute dann auch einmal die Gastgeber. Darius Adams bediente Anthony Smith per Alley Hoop Pass. Smith vollendete quasi waagerecht in der Luft stehend per Dunking zum 31:34. Die Bremerhavener waren also wieder dran. Doch weder beim Team noch bei den ihre Mannschaft nur spärlich anfeuernden Bremerhavener Zuschauern wollte so etwas wie positive Stimmung aufkommen. RASTA konterte die spektakuläre Aktion mit einem Dreier von Richie Williams und einem von Brandon Bowman abgeschlossenen „fast break“. Vechta führte in der 17. Minute schon wieder 41:33. Die jetzt von Eisbären-Trainer Calvin Oldham genommene Auszeit brachte Bremerhaven wieder in die Spur. Adams, El Domiaty und Smith trafen dreimal von jenseits der 6,75 Meter, 86 Sekunden vor der Halbzeit hatten die Gastgeber ihren zwischenzeitlichen zehn Punkte Rückstand beinahe wieder aufgeholt (42:43). Isaac Butts sorgte dann per Offensiv-Rebound und anschließendem Korbleger mit der Sirene wieder für eine Vier-Punkte-Führung der Vechtaer. Die hatte der Sensationsaufsteiger auch Richie Williams zu verdanken. Der Point Guard ging mit 15 Punkten auf dem Konto in die Kabine.

Mit einem krachenden Dunking eröffnete Devin Searcy die zweite Hälfte. RASTA jedoch behauptete seine Führung und legte ab der 24. Minute einen Zwischenspurt aufs Parkett der mit 3.560 Zuschauern gefüllten Stadthalle. Aus einem 52:50 machten die Vechtaer innerhalb von drei Minuten ein 65:55 und hatten zu diesem Zeitpunkt alles im Griff. Zwei verwandelte Freiwürfe von Urule Igbavboa ließen RASTA immerhin noch einen Sechs-Punkte-Vorsprung mit ins Schlussviertel nehmen. Sicher aber konnte man sich des siebten Saisonsieges also noch nicht sein – auch wenn RASTA an diesem 1. Mai das bis dato bessere zweier alles andere als überragend spielender Teams war.

Ein erfolgreicher Sprungwurf von Brandon Bowman zum 75:65 ließ die Gäste in der 33. Minute wieder bis auf zehn Punkte davonziehen. Die Eisbären konterten mit einem Dreier eroberten den Ball und der uneigennützig aufspielende Top-Scorer der Eisbären Bremerhaven, Darius Adams, bediente erneut Anthony Smith für einen sehenswerten Alley Hoop Dunking. Patrick Elzie beorderte sein Team zur Auszeit, 6:42 Minuten vor dem Ende der Saison mussten noch einmal deutliche Worte gesprochen werden. Die aber schienen ungehört gewesen zu sein. Gut eine Minute später hatten die Eisbären Bremerhaven nämlich erstmals seit einer gefühlten Ewigkeit einen Gleichstand hergestellt – 77:77 (35. Minute). Philip Zwiener brachte die Hausherren gut zweieinhalb Minuten vor dem Ende per Dreier mit 86:83 in Führung, Dirk Mädrich verkürzte umgehend auf der anderen Seite auf einen Punkt Differenz. Doch nun lief Zwiener heiß, markierte den nächsten Dreier. Es kam noch schlimmer für den von seinen Fans so euphorisch angefeuerten Gast. 53 Sekunden vor dem Ende entschied Derrick Allen mit seinem Treffer zum 94:85 für die Eisbären die Partie. Am Ende gelang den über weite Strecken des Spiels hinten liegenden Nordlichtern gar ein überzeugend klingender 99:89-Erfolg gegen RASTA Vechta.

Beko Basketball Bundesliga 2013/2014 – 34. Spieltag

Eisbären Bremerhaven – RASTA Vechta 99:89 (17:24 / 26:23 / 22:24 / 34:18)

Zuschauer: 3.560 in der Stadthalle in Bremerhaven

Statistik: www.Beko-BBL.de

Stimmen zum Spiel:

Calvin Oldham (Eisbären Bremerhaven): Ganz großes Dankeschön an unsere Fans, Sponsoren und vor allem Familien, die uns durch die Saison begleitet haben. Es ist sehr schön für mich, dass mich der Klub in guten wie in schlechten Zeiten gestützt hat. Wir haben sehr schlecht angefangen und auch schlecht aufgehört. Auch ich habe viel gelernt in diesem Jahr und werde nächstes Jahr besser sein. Auch muss ich an dieser Stelle Pat gratulieren. Neben Oldenburg ist Vechta der schwierigste Gegner auf den wir in diesem Jahr getroffen sind. RASTA wird nicht lange in der 2. Bundesliga Pro A spielen. Auf meine Jungs bin ich heute jedenfalls stolz. Mehrmals hätten wir uns aufgeben können. Aber das ist nicht passiert. Dass Darius heute ausgezeichent wurde ist nicht nur für ihn eine tolle Sache. Auch für das Team und den Verein. So, und jetzt bin zwar auch ich etwas müde. Aber ich freue mich schon wieder auf das nächste Jahr.

Patrick Elzie (RASTA Vechta): Gratulation an Calvin und sein Team. Ich habe gedacht, wir würden das Spiel gewinnen. Doch wie so oft fehlte es uns an Durchschlagkraft und gerade zum Ende hin an der nötigen Power, um das Siel für uns zu entscheiden. Nichts desto trotz bin ich sehr glücklich. Vor allem darüber, wie uns die Fans über das ganze Jahr unterstützt haben. Auch bin ich nicht sauer auf meine Spieler. Denn: Anscheinend können wir es nicht besser. Unsere Konkurrenz in dieser Saison war bärenstark und es ist keine Schande, dass wir den Kürzeren gezogen haben. Für uns alle geht jetzt eine lange Saison zu Ende. Auch ich muss mich davon erst einmal erholen. RASTA Vechta wird ganz bestimmt wieder in der Beko BBL spielen. Wie viel Zeit bis dahin vergeht weiß ich nicht. Aber wir kommen wieder!“

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