Platz zwölf nach zehn Spielen, schon sechs Niederlagen auf dem Konto – den Verlauf des ersten Saisondrittels hatte man sich bei RASTA Vechta nun wirklich anders vorgestellt. Spätestens nach der zuletzt erlittenen Heimniederlage gegen den Tabellenletzten Cuxhaven BasCats (63:64) bestand erheblicher Redebedarf. Die Botschaft nach intensiven Gesprächen zwischen Klubführung und Trainern sowie zwischen Trainern und Spielern war eindeutig: Stephen Arigbabu und Markus Röwenstrunk, RASTAs Trainerduo seit dieser Saison, stehen nicht zur Diskussion. Dafür werden die Spieler noch mehr als zuvor in die Pflicht genommen: „’Reaktion zeigen’ heißt, die Fehler, die man gemacht hat, abzustellen und dazu noch ein bisschen mehr zu machen. Jeder muss bei sich selber schauen, was er besser machen kann – von Position eins bis 13. Alle, die zum Team gehören, müssen jetzt gucken, wie man diesen Karren aus dem Dreck bekommt“, so Arigbabu.
Dass der 11. Spieltag in der 2. Basketball-Bundesliga ProA für RASTA Vechta also von Bedeutung ist, dürfte jedem in Vechta klar sein. Fokussiert will die Arigbabu-Truppe das Spiel angehen, einen guten Start erwischen. „Wir müssen unsere Stärken ausschöpfen und nicht daran verzweifeln, dass wir jetzt zwei Spiele hintereinander verloren haben. Aber man sieht ja, dass in dieser Saison einfach jeder jeden schlagen kann. Die Liga ist sehr ausgeglichen. Das heißt für uns, zumal wir ja vom Papier her zumeist als Favorit in eine Partie gehen, dass wir doppelt so hart arbeiten müssen – geschenkt wird uns nichts“, weiß Blanchard Obiango. Der Forward und viele andere RASTAner verbrachten am Donnerstag trotz trainingsfreier Stunden viel Zeit im RASTA Dome, um an ihren Würfen zu feilen. Dies allerdings ist nichts Ungewöhnliches bei den RASTA-Profis 2014/2015.
Die treffen in Paderborn auf ein finke baskets-Team, dass vor allem von einem Mann geprägt wird: Rookie Thomas Bropleh. Der 23-Jährige Shooting Guard ist mit 20,8 Zählern Liga-Topscorer, holt auch noch 4,8 Rebounds. Mit bisher 30 getroffenen Dreiern (bei nur 66 Versuchen) ist der 1,96 Meter große US-Amerikaner ein echter Scharfschütze, den es in den Griff zu kriegen gilt. Zweistellig punkten neben Bropleh auch noch Reggie Willhite (13) und Ty Nurse (12,5). Bester Rebounder der Ostwestfalen ist Morgan Grim mit 9,4 geholten Bällen.
Gegen diese Paderborner werden sich die RASTAner in der am Samstag wohl nicht ausverkauften Maspernhalle – am Donnerstagnachmittag gab es noch mehr als 1.200 Tickets für die 2.500 Zuschauer fassende Halle im Vorverkauf – gemeinsam mit mehr als 150 Fans aus Vechta stellen. Eine Unterstützung, die die Mannschaft nach den Unmutsäußerungen im RASTA Dome vom letzten Samstag dankbar annimmt. „Alle Partien sind dazu da, gewonnen zu werden. Aber nach zwei Niederlagen ist es verdammt wichtig für uns, wieder in die Erfolgsspur zu kommen. Es wäre der erste Auswärtssieg. Und bei unseren Fans haben wir schließlich auch etwas gutzumachen“, so Obiango. „Obis“ Trainer Stephen Arigbabu ist sich ebenfalls sicher, dass „jeder Spieler die ein oder andere Schippe drauflegen will. Es gab Gespräche am Montag, sowohl von uns Trainern mit einzelnen Spielern als auch mit der gesamten Mannschaft. Da wurde ganz deutlich vom Team gesagt, dass es selbst – genauso wie ich als Trainer – in der Pflicht steht. Der Trainerstab kann eben nicht den einen Rebound holen oder den einen Punkt erzielen. Nichtsdestotrotz sind wir als Trainer verantwortlich für das, was passiert“.
2. Basketball-Bundesliga ProA 2014/2015 – 11. Spieltag:
Samstag, 22. November 2014 – 19:30 Uhr
finke baskets (10.) – RASTA Vechta (12.)
Tickets: paderborn-baskets.de/tickets/
Sportzentrum Maspernplatz (Maspernhalle), Maspernplatz in 33098 Paderborn