48 PUNKTE: KEVIN SMIT MIT SENSATIONELLEM TRIPLE-DOUBLE!

Eine denkwürdige Partie in der 1. Regionalliga Nord erlebte am Samstagabend das Farmteam RASTA Vechtas. Bei den BBC Rendsburg Twisters bedurfte es gleich drei Verlängerungen, um einen Sieger zu ermitteln. Am Ende hatten die Schleswig-Holsteiner mit 115:112 (83:83, 47:41) ganz knapp die Nase vorn. Weil aber die Vechtaer ohne vier Leistungsträger angetreten waren und in Kevin Smit den ‚Mann des Abends‘, dürfte die Enttäuschung über das Ergebnis schnell weiterem Tatendrang weichen.

War am Samstag von niemadem zu stoppen: RASTAs Spielmacher Kevin Smit. Foto: RASTA Vechta.

HIER gibt's die Smit-Gala im Re-Stream!

Da in der Sporthalle des Herder-Gymnasiums die zwei erfolgreichsten Offensiven der Liga aufeinander trafen, war im Vorfeld bereits auf ein Spektakel spekuliert wurden. Und die paar hundert Zuschauer am Livestream bekamen am Samstagabend wirklich etwas geboten. 227 Punkte, 55 Minuten Basketball, auf beiden Seiten Spieler ‚on fire‘, Dramatik und Spannung pur - Entertainment von feinsten! 

Dass die Vechtaer angesichts ihrer Ausfälle - Top-Scorer Justin Onyejiaka und Johann Grünloh halfen bei RASTAs Profis aus, US-Profi Marshawn Blackmon und Big Man Malte Giljan fehlten aufgrund von Quarantäne-Anordnungen - überhaupt so lange um den Sieg mitspielten, verdankten  sie größtem Einsatz und Kapitän Kevin Smit. 48 Punkte (sieben Dreier), 16 Rebounds, elf Assists und acht Steals bei nur drei Turnovers - sagenhaft. Und: Der 30-Jährige hatte 54:20 Minuten auf dem Parkett gestanden. Smits Effizienzwert lag schließlich bei einem schier unglaublichen Wert von 62! „Kevin war heute sensationell. In so manchen Phasen hat er uns am Leben gehalten, er hat viele wichtige Würfe getroffen“, so sein Head Coach Hendrik Gruhn.

RASTAs Trainer musste in Rendsburg JBBL-Talent Michel Schillmöller und Oberliga-Amateur Ralph Held aufbieten. Karl Bühner hatte die ganze Woche über nicht trainiert, lief aber trotzdem auf. Ohne Giljan, Grünloh und Bühner bekamen die Vechtaer jedoch schnell Probleme beim Rebound und lagen im 2. Viertel bereits mit 28:44 hinten. Ein 10:0-Lauf brachte die Gäste zurück in die Partie und so betrug der Rückstand zur Halbzeit nur sechs Punkte - 41:47. Rendsburgs Andree Michelsson und Henning Rixen dominierten die ersten 20 Minuten, kamen zusammen auf 31 Punkte. Kevin Smit hatte bis dahin erst vier Punkte erzielt, er nämlich konnte sich aufs Ball verteilen konzentrieren. Erster Abnehmer: Tim Insinger. RASTAs Center kam auf 24 Punkte (6/9 3er) in knapp 15 Minuten. 

Nach dem Seitenwechsel explodierte dann Kevin Smit, machte allein im 3. Viertel 19 Punkte. So führte er sein Team zum Ausgleich und vor den vermeintlich letzten zehn Minuten stand es 65:65. 122 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit trafen die Rendsburg dann von Downtown zum 83:78 - Auszeit RASTA. Aus dieser heraus verkürzte Smit sofort per Dreier, anschließend verhindert Luc Ladjyn einen Rendsburger Angriff und der nur 1.83 Meter große Smit tippte einen Offensiv-Rebound durch die Reuse - 83:83, Verlängerung. 

Mit einem weiteren Threeball zum 96:96 (45.) erzwang der Veteran auch eine weitere Overtime. Und immer wenn die Rendsburg Twisters vorlegten, legte Kevin Smit nach. 1:12 Minute vor Ende der 2. Verlängerung traf Malte Jacobsen per Dreier zum 106:103 für die Gastgeber, im Gegenzug netzt Smit ebenfalls von jenseits der 6.75 Meter ein - Verlängerung, die dritte. In der 54. Minute war dann wieder Kevin Smit zur Stelle, vom Bogen per Dreier zum 112:112. Jedoch nutzten dieses Mal die Rendsburger ihre Chance auf eine Antwort. Kurz vor Ablauf der Shotclock traf Ben Becker nach zuvor fünf erfolglosen Versuchen aus dem Feld erstmals an diesem Abend, machte seine ersten drei Punkte - die gewinnbringenden. Denn der letzte Dreier von Tim Insinger entschied sich im allerletzten Moment dafür, doch wieder aus der Rendsburger Reuse herauszuspringen - dramatisches Ende einer an Dramatik nicht zu überbietenden Partie.

RASTA verlor durch die erste Niederlage nach zuvor sieben Siegen in Serie Platz 1 an die Baskets Juniors aus Oldenburg, ebenfalls punktgleich auf Platz 2 stehen die Aschersleben Tigers. „Im ersten Moment ist die Enttäuschung natürlich riesig. Denn wenn man drei Verlängerungen spielt, will man natürlich auch gewinnen“, sagt Gruhn. Und weiter: „Aber letztlich kann ich der Mannschaft nur ein Riesen-Kompliment aussprechen, denn im Vorfeld hatte aufgrund der Personallage ja alles gegen uns gesprochen. Für alle war das eine sehr gute Erfahrung, jeder kann viel aus diesen 55 Minuten lernen. Der BBC hat unsere Fehler, gerade in der Overtime, eiskalt bestraft und wie wir einen tollen Kampf abgeliefert - Glückwunsch dazu. Obwohl wir den Sieg ebenso verdient gehabt hätten, muss man eben auch festhalten, dass uns vor allem in der 1. Halbzeit die letzte Bissigkeit und Konsequenz fehlte, wir oft  bei den Rebounds einen halben Schritt zu spät waren.“

Fakten

Würfe: RASTA 47% (41/88) - Rendsburg 54% (44/81)
Dreier: RASTA 37% (16/43) - Rendsburg 42% (13/31)
Freiwürfe: RASTA 61% (14/23) - Rendsburg 61% (14/23)
Rebounds: RASTA 38 - Rendsburg 48
Assists: RASTA 39 - Rendsburg 43
Ballverluste: RASTA 11 - Rendsburg 19
Steals: RASTA 17 - Rendsburg 6

Herren - 1. Regionalliga Nord - Saison 2021/22 - 14. Spieltag

BBC Rendsburg Twisters - SC RASTA Vechta 115:112 3OT (26:18 / 21:23 / 18:24 / 18:18 /13:13 / 10:10 / 9:6)

Samstag, 8. Januar 2022 - 19.15 Uhr - Sporthalle des Herder-Gymnasiums

Video: https://www.youtube.com/watch?v=RWfYX_br9Qk

BBC: Ben Becker (3 Punkte), Hauke Oetken (6), Andree Michelsson (41/15 Assists/2 Steals), Hennig Rixen (24/11 Rebounds/7 Assists), Malte Jacobsen (12), Devaughn Mallory (21/10 Rebounds/8 Assists/3 Blocks), Morten Philipp und Vincent Dubbeldam (8).

VEC: Karl Bühner, Ralph Held, Michel Schillmöller, Emilijus Peleda (4), Noah Jänen (13), Tim Insinger (28), Kevin Smit (48/16 Rebounds/11 Assists/8 Steals), Luca Ladjyn (4/5 Steals), Kilian Brockhoff (15/8 Assists).

Nächstes Spiel: Am Samstag (15.1.) um 15 Uhr gegen die WSG Königs Wusterhausen (RASTA Gym)

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