71-80 GEGEN LÖWEN: RASTA FÄLLT BRAUNSCHWEIG ZUM OPFER!

RASTA Vechta hat am Sonntagabend seine Außenseiterchance gegen die Basketball Löwen Braunschweig nicht nutzen könne. Der erneut ohne seine drei verletzten Leistungsträger Jean Salumu, Dennis Clifford und Philipp Herkenhoff angetretene Tabellenletzte unterlag am 19. easyCredit Basketball Bundesliga-Spieltag mit 71:80 (45:40). Nach der Länderspielpause geht es für das Team von Head Coach Thomas Päch am 27. Februar (20.30 Uhr, live auf www.magentasport.de/basketball) bei den FRAPORT SKYLINERS weiter - dann hoffentlich mit vollerem Kader.

Machte eine Halbzeit lang ein ganz starkes Spiel: RASTAs Backup-Center Björn Rohwer. Foto: Christian Becker.

In Kürze

Das vierte Spiel binnen neun Tagen war ein großer Kraftakt für die dezimierten Vechtaer. Sie aber zeigen in der 1. Halbzeit trotz aller Widrigkeiten eine sehr gute Vorstellung. Sieben Dreier bei nur 14 Versuchen fanden ihr Ziel, 19 Rebounds wurden geholt und Stefan Peno hatte schon sechs Assists verbucht. Josh Young führte RASTA mit 14 Punkten zu einer 45:40-Halbzeitführung, unterstützt von Björn Rohwer (9). Nach dem Seitenwechsel aber gingen Vechtas Quoten in den Keller (nur 1/12 Dreier) und über ihren Willen sowie eine starke Defense drehten die Basketball Löwen Braunschweig die Partie. RASTA hatte im 3. Viertel nur elf Punkte gemacht, die Löwen 23. Auf Seiten der Gäste überzeugte u.a. Neuzugang Arnas Velička in seinem zweiten BBL-Spiel mit neun Punkten sowie je sieben Assists und Rebounds. Auf Seiten RASTAs kamen gleich sechs Profis auf acht oder mehr Punkten. Doch aller Kampf reichte nicht, um den in der 2. Halbzeit so galligen und bissigen Löwen zu entkommen.

1. Viertel

Nach den kräftezehrenden Spielen vom Mittwoch in Chemnitz und Freitag gegen Ludwigsburg mit der schlechten Quote von Downtown (9/47), fanden die Vechtaer dieses Mal gleich ihren Wurf. Josh Young traf in den ersten vier Minuten zwei Dreier, Will Vorhees legte in der 6. Minute ebenfalls per Threeball nach - 11:9, Auszeit Braunschweig. Als dann auch noch Stefan Peno aus der Ecke RASTAs fünften Dreier zum 21:14 traf, war der Traumstart perfekt (8.). Aber: Dann riss der Faden in Vechtas Offense und das Päch-Team kassierte in den letzten knapp zwei Minuten des 1. Viertels einen 1:12-Lauf. Die Gäste profitierten dabei vor allem von RASTAs Foul-Problemen, so dass sie in den ersten zehn Minuten gleich 13 Mal an die Freiwurflinie kamen.

2. Viertel

Vechta fand im 2. Viertel zurück ins Spiel, Captain Young traf per Floater zum 26:30 (13.) - Auftakt eines Vechtaer Laufes. Sogar Center-Riese Björn Rohwer reihte sich jetzt ein in die Liste der Dreierschützen, traf aus acht Metern zum 31:32-Anschluss (16.). Von einem Dunk von Gavin Schilling zum 34:31 für das Strobl-Team ließ sich RASTA nicht aus der Ruhe bringen und setzte den guten Lauf unbeirrt fort. Josh Young eroberte den Vechtaern mit seinem dritten Dreier die Führung zurück (38:36, 18.) und Robin Christen stellte Sekunden vor der Halbzeitpause noch auf 45:40.

3. Viertel

Mit Björn Rohwers Punkten zehn und elf zum 49:44 konnte RASTA den Fünf-Punkte-Vorsprung in der 23. Minute behaupten. Doch das 3. Viertel war eine zähe Angelegenheit, vor allem aber eine nervöse und vom Kampf bestimmte. Die Basketball Löwen Braunschweig setzten sich vehement zur Wehr und gingen bei noch 84 Sekunden auf der Uhr durch einen Freiwurf von Lukas Wank mit 57:56 in Führung. Bis zur nächsten Pause brachte sich RASTA dann selbst um die bis dahin eingeholten Früchte. Die Vechtaer kassierten noch sechs Punkte allein in der 30. Minute und lagen vor dem Schlussabschnitt mit 56:63 hinten. Die Treffsicherheit aus der 1. Halbzeit war verflogen, nur 5/16 Würfen aus dem Feld hatten ihr Ziel gefunden - dabei nur einer von acht Dreiern. Schon 13 Ballverluste, davon fünf in diesem Abschnitt, und im 3. Viertel 5:11 Rebounds taten ihr übriges zur Wende.

4. Viertel

Die Basketball Löwen Braunschweig begannen den Schlussabschnitt mit einem Statement: Ex-RASTAner Luc van Slooten stopfte ein zum 65:56 (31.). Als dann in der 33. Minute Martin Peterka per Threeball zum 70:59 traf, schien eine Vorentscheidung gefallen zu sein. Die Gastgeber aber kämpften - trotz mittlerweile immer größer werdender Foul-Probleme - um jeden Zentimeter RASTA Dome-Parkett. Jannes Hundt stellte den Score nach einem weiteren mutigen Drive auf 65:71 (36.). Näher als diese sechs Punkte aber kamen die Vechtaer den Löwen nicht mehr in den Schlussminuten. 96 Sekunden vor der Schlusssirene besiegelte dann Nationalspieler Karim Jallow mit seinem Dreier zum 77:66 die 16. Saisonniederlage der Vechtaer.

Ausblick

Für die easyCredit Basketball Bundesliga bricht am Montag die Länderspielpause an. RASTAs Jean Salumu fehlt den Belgiern aufgrund seiner Verletzung ebenso wie Philipp Herkenhoff dem Deutschen Basketball Bund. Auch wurde Stefan Peno im Gegensatz zu den letzten EM-Qualifikationsspielen Serbiens nicht vom Verband eingeladen. Das Trio und weitere angeschlagene Spieler - vier Spiele binnen neun Tagen haben Spuren hinterlassen - können sich nun voll und ganz auf ihre Regeneration konzentieren. Und die nächsten ganz wichtigen Aufgaben warten schon: Am 27. Februar spielt RASTA bei den Telekom Baskets Bonn, am 4. März bei den FRAPORT SKYLIENRS.

Sonntag, 14. Februar 2021 - 18 Uhr - easyCredit BBL - 19. Spieltag

RASTA Vechta - Basketball Löwen Braunschweig 71:80 (22:26 / 23:14 / 11:23 / 15:17)

VEC: Stefan Peno (4 Punkte/8 Assists/2 Steals), Malte Stenzel (DNP), Tim Hasbargen (2), Josh Young (16), Jannes Hundt (8), Marlin Mason (DNP), Jordan Barnett (9/2 Steals), Björn Rohwer (11), Robin Christen (2), Jesse Hunt (11/11 Rebounds) und Will Vorhees (8).
BS: Lukas Wank (12 Punkte/6 Rebounds), Anthony Watkins (DNP), Garai Zeeb (2), Luc van Slooten (5), Lukas Meisner (16), James Robinson (1), Jannik Göttsche (1), Martin Peterka (5), Simon Roosch (DNP), Arnas Velicka (9/7 Rebounds/7 Assists), Gavin Schilling (13) und Karim Jallow (16/6 Rebounds).

Stimmen der Trainer zum Spiel

Thomas Päch (Vechta): „Glückwunsch an Braunschweig und Pete. Generell muss ich erst einmal sagen, dass die Jungs in den letzten drei Spielen mit der Situation um die Verletzung unglaublich gut umgegangen sind - auch heute hier. Wir sind gerade zu Beginn mit großer Moral, Energie und Zusammenhalt in die Partie gestartet - das finden ich beeindruckend, das zeigt den Charakter der Mannschaft. Sie lässt gerade nicht den Kopf hängen, sondern ist gewillt, nach vorne zu gehen und Verantwortung zu übernehmen. Für uns war klar, dass wir zur 2. Halbzeit mit viel Dampf rauskommen müssen. Da haben wir dann defensiv auch eigentlich einen vernünftigen Job gemacht. Aber eben in den ersten Angriffen auch Offensiv-Rebounds zugelassen, die die Braunschweiger genutzt haben. Das hat deren Selbstvertrauen nach und nach aufgebaut. Und dann war der 0:12-Lauf zum Ende des 3. und zu Beginn des 4. Viertels tödlich für uns. Wir hatten dann nicht mehr die Frische und Energie der 1. Halbzeit. Die Mannschaft hat da zwar überhaupt nicht den Kopf hängen lassen. Aber sie ist etwas panisch geworden, hat überdreht, überhastet, zu viel gewollt in manchen Augenblicken. In der Situation, mit dem, was wir in all den letzten Spielen investiert haben, kann das passieren. Ich habe den Jungs gerade in der Kabine trotzdem gesagt, dass ich tief beeindruckt bin von dem Charakter und der Moral, die sie gerade zeigen. Sie versuchen gegen jeden Widerstand, alles zu geben - mehr kann ich von ihnen nicht verlangen. Zu Spielbeginn hatten wir eine Einstellung und ein Auftreten, das angesichts der Situation nicht selbstverständlich ist. Dass wir das nicht halten konnten, ist bitter. Und dass man nach diesen letzten Spielen enttäuscht darüber ist, dass kein Sieg herausgesprungen ist, ist definitiv so. Hilfreich wäre jetzt als erstes, wenn wir wieder komplett wären. Gerade in so einem Spiel, wie heute sind wir zum Ende natürlich auf Leute wie Jean, Dennis und auch Philipp, der hier eine tragende Rolle spielen sollte, angewiesen. Diese Spieler fehlen uns gerade und wir müssen alles tun, um sie zurück zu bekommen - oder im Notfall dann vielleicht noch einmal nachverpflichten.“

Pete Strobl (Braunschweig): „Wie erwartet, war das ein sehr schweres Spiel. Wir haben dieser kämpfenden Vechtaer Mannschaft zu Beginn viel zu viele Offensiv-Rebounds zugelassen. In der Halbzeitpause haben wir sehr deutliche Worte gefunden und die Jungs haben sofort gewusst, was wir brauchen. Unser Verteidigung, unsere Kommunikation, die Art und Weise unseres Spiels und unser Kampf waren in der 2. Halbzeit viel besser als zuvor. Und wenn man eine Mannschaft nach dem Seitenwechsel bei 26 Punkten hält, zeigt das, was wir können. Die letzten vier Spiele waren für unsere Entwicklung sehr wichtig. Am Ende haben wir heute gezeigt, wie wir spielen können - wenn wir das zusammen machen.“

Nächstes RASTA-Spiel: am Samstag, 27.2., um 20.30 Uhr bei den Telekom Baskets Bonn (live auf www.magentasport.de/basketball)

RASTA Vechta - 2020/2021 - Der Kader

Jordan Barnett (Forward, 25, USA), Robin Christen (Forward, 29, D), Dennis Clifford (Center, 28, USA), Tim Hasbargen (Guard, 24, D), Philipp Herkenhoff (Forward, 21, D), Jannes Hundt (Guard, 24, D), Jesse Hunt (Forward, 23, AUS), Noah Jänen (Forward, 17, D), Martin Kalu (Guard, 17, D), Marlin Mason (Forward, 27, USA), Stefan Peno (Guard, 23, SRB), Björn Rohwer (Center, 25, D), Jean Salumu (Guard, 30, BEL), Malte Stenzel (Guard, 23, D), Will Vorhees (Forward, 25, USA), Josh Young (Guard, 32, USA). Head Coach: Thomas Päch (38, D). Assistant Coaches: Derrick Allen (40, USA), Marius Graf (29, D). Athletic Trainer: Andreas Finsinger (30, D).

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