77:85 – Rasta verspielt die Vizemeisterschaft

OV Vechta (aha) – Finale Niederlage bei Bayer Leverkusen / Boadu nicht zu ersetzen / Jetzt in den Playoffs gegen Weißenhorn.

Die 50 mitgereisten Rasta-Fans machten fast so viel Lärm wie 750 Leverkusener, doch ihre Mannschaft trat am Ende mit leeren Händen die Heimreise an. Statt wie erhofft mit einem Auswärtssieg die Vizemeisterschaft perfekt zu machen, verloren die Basketballer von Rasta Vechta zum Abschluss der regulären Saison in der 2. Basketball-Bundesliga ProB Nord bei den Giants Leverkusen mit 77:85 (27:32) und gehen damit nur als Dritter in die am nächsten Samstag beginnenden Playoffs.

 

In der ersten K.o.-Runde trifft Rasta in einer Best-ofthree- Serie auf die BG Illertal Weißenhorn, die in der Süd- Staffel Platz sechs belegte. Am übernächsten Wochenende steht Vechta damit eine 700-Kilometer- Tour bevor. Weißenhorn liegt in der Nähe von Ulm. Sollte es zu einem dritten Spiel kommen, hätte Rasta Heimrecht. Den sicheren Heimvorteil für eine mögliche zweite K.o.-Runde haben die Kreisstädter dagegen durch die Niederlage in Leverkusen verspielt. „Ich bin ein bisschen enttäuscht, wie wir uns präsentiert haben“, sagte Rastas Trainer Pat Elzie. „Die Leverkusener haben gespielt, als wenn es ihr letztes Spiel ist. Und wir haben gespielt wie eine Mannschaft, die schon in den Playoffs ist. Wir haben den Ball nicht laufen lassen. Der mentale Fokus war nicht da.“ Allerdings musste Rasta auch in Leverkusen erneut auf seinen Kapitän Marvin Boadu verzichten, der wegen seiner Oberschenkelzerrung wieder pausierte. Zudem fiel Marc Stertenbrink (dienstlich verhindert) aus.

Im Unterschied zur glanzlosen Leistung beim 81:70 gegen Wulfen vor einer Woche machte Elzie diesmal das Fehlen von Boadu als eine der Ursachen für die durchwachsene Vorstellung seiner Mannschaft aus. „Wenn er nicht da ist, entsteht eine große Lücke bei uns. Ohne Marvin fehlt uns der Druck in der Offensive, der Zug zum Korb“, klagte Pat Elzie. Dies machte sich vor allem in der ersten Halbzeit bemerkbar. Ganze 27 Punkte gelangen Rasta in den ersten 20 Minuten. Früh liefen die Gäste einem Zehn-Punkte- Rückstand hinterher. Das Grundproblem war: In Matt Reid (30 Punkte) und Daniel Krause (21/fünf Dreier) hatte Rasta in der Offensive nur zwei wirklich gefährliche Akteure. Von Paul Heitzhausen, Axel Jarchow und Marcus King- Stockton ging dagegen so gut wie keine Gefahr aus.

Bei Leverkusen, das sich durch den Sieg das letzte Playoff-Ticket sicherte, punkteten dagegen gleich fünf Akteure zweistellig. Bester Giant- Werfer war Joshua Adam Young (26 Punkte). „Aber er war es nicht, der uns gekillt hat“, sagte Elzie. „Ihn hatten wir eigentlich ganz gut im Griff. Die anderen haben uns weh getan. Die, die sonst nicht so gut treffen.“ So war Elzie auch mit der Defensivleistung „überhaupt nicht zufrieden. Wir standen einfach schlecht.“ Auch mit einigen Schiedsrichterentscheidungen war Elzie im ersten Durchgang nicht einverstanden. „Vor allem Marcus King-Stockton wurde ständig gefoult“, sagte Elzie. Ein weiterer Schwachpunkt in Rastas Spiel war die Freiwurfquote – nur 11 von 19 landeten im Korb (57,9 Prozent). Ohne Matt Reid (fünf von sieben) wären es sogar nur sechs von zwölf gewesen. Doch auch Reid blieb trotz seiner 30 Punkte hinter Elzies Erwartungen zurück. „Er hat kein gutes Spiel gemacht. Er hat falsche Entscheidungen getroffen“, urteilte Elzie.

Trotz aller Schwächen hätte Rasta die Partie nicht verlieren müssen. Kurz vor Ende des dritten Viertels glich Daniel Krause, der eine super zweite Halbzeit spielte, per Dreier zum 51:51 aus. Der am Ende stärker werdende Christopher Thompson legte sogar zur 53:51-Führung nach. Und auch im Schlussviertel lag Rasta mehrfach vorne, zuletzt beim 69:68. Doch ohne Andy Kronhardt, der sieben Minuten vor Schluss mit dem fünften Foul ausschied, geriet Rasta in Rückstand. Beim 77:80 vergab Matthias Mölle dann zwei Freiwürfe und den Rebound – das war die letzte Chance.

Quelle 28.2.2011: OV Vechta - Andreas Hammer

 

RASTA auf YouTube