85:80 – Rasta macht es wieder spannend

OV VECHTA - Andreas Hammer - 790 Zuschauer sehen packendes Verfolgerduell gegen Herten / Heimvorteil in der ersten K.o.-Runde garantiert Von – Am Eingang des Rasta- Domes hing erstmals das Schild „Ausverkauft“, drinnen in der Halle führten Rasta Vechtas Basketballer einmal mehr ihr Erfolgsstück auf.

 

Bewährte Dramaturgie: Zittern, kämpfen, siegen – und am Ende eine Humba für die Fans. Zu Gast in Vechtas derzeit angesagtestem Theater waren am Samstagabend – neben 790 Zuschauern – die Hertener Löwen, einer der drei Rivalen der Vechtaer im Kampf um die besten Playoffplätze in der 2. Bundesliga ProB Nord.

Nach 40 packenden Minuten schickte Rasta den Mitbewerber aus dem Kreis Recklinghausen mit 85:80 (43:43) auf die Heimreise und verbesserte sich auf Platz zwei. Nach den Niederlagen in Stahnsdorf und Leipzig beendete Rasta mit den Fans im Rücken sein kleines Tief und hat nun einen Platz in den Top-4 im Norden sicher. Für die am 5. März beginnende erste K.o.-Runde gegen einen Süd-Vertreter bedeutet dies: Im ersten und in einem eventuell erforderlichen dritten Duell hat Vechta Heimrecht.

Die Fans bekamen gegen Herten wieder einmal Spannung bis zum Abwinken geboten, Rastas Trainer Pat Elzie dagegen litt Höllenqualen. Schon im dritten Viertel entledigte sich der Rasta- Coach seines Jacketts. „Unglaublich“, fasste er das Geschehen nach der Schlusssirene zusammen. „Heute Nacht kann ich bestimmt nicht einschlafen.“ Insgesamt 14 Führungswechsel und 16 Gleichstände wies die Statistik für die 40 Minuten aus. Die von 60 Fans lautstark angetriebenen Gäste führten einmal mit 59:51 (25.). Rasta erzielte seine höchste Führung erst Sekunden vor Schluss mit dem 85:79 (nach 79:79). Ansonsten war die Partie immer ausgeglichen. „Es war ein tolles Spiel auf hohem Niveau“, fand auch Hertens Coach Boris Kaminski. „Es gibt nichts zu beanstanden. Die glücklichere Mannschaft hat gewonnen. Am Ende hat sich vielleicht der Heimvorteil ausgewirkt. Glückwunsch an Vechta.“

Für Rasta war es der neunte Heimsieg in Folge. Pat Elzie ärgerte sich, dass sein Team nach dem 90:98 im Hinspiel den direkten Vergleich mit Herten verlor. „Aber ich habe den Jungs gesagt: Hauptsache gewinnen. Der Sieg war natürlich sehr wichtig. Herten ist eine super Mannschaft. Gut, dass wir über diese Hürde gegangen sind“, sagte Elzie. Dennoch sah er noch Luft nach oben: „Immer, wenn wir die Chance hatten, die Partie deutlicher zu gestalten, haben wir die falschen Entscheidungen getroffen. Wir sind nicht aggressiv genug zum Korb gezogen.“ So bekam Rasta erst nach fünf Minuten des zweiten Viertels seine ersten Freiwürfe zugesprochen. Umgekehrt waren Marcus King-Stockton und Andy Kronhardt früh mit vier Fouls belastet – was auch ein Verdienst des überragenden Herteners Marcus Monk war, der zwei Minuten vor Schluss aber selbst mit dem fünften Foul ausschied. Der effektivste Spieler der Liga, laut Trainer Kaminski für Herten in der nächsten Saison kaum zu halten, kam auf 24 Punkte, 14 Rebounds, sechs Steals und zog neun Fouls. In der Punktestatistik wurde er nur von Blake Schultz (25) überboten, der fünf von sieben Dreiern versenkte. Letztlich konnte sich Vechta aber auf seine üblichen Verdächtigen verlassen. Kapitän Marvin Boadu (23) und King- Stockton (14) punkteten ebenso zweistellig wie die von der Bank kommenden Matthew Eric Reid (19) und Kronhardt (10), der sich zudem sagenhafte 15 Rebounds schnappte. Auf die Hauptdarsteller war wieder Verlass in Vechtas angesagtestem Theater.

Quelle 7.2.2011: OV Vechta Andreas Hammer

 

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