Andreas Wagner: „Im Sommer wird durchgearbeitet!“

RASTA Vechta geht mit Headcoach Andreas Wagner in die Erstligasaison 2016/2017. Für den 40-Jährigen, der letzten Sommer vom FC Bayern München nach Vechta kam, hat die neue Saison schon Fahrt aufgenommen.

Andreas Wagner: RASTAs Coach seit 2015. Foto: Christian Becker.

Andreas Wagner: RASTAs Coach seit 2015. Foto: Christian Becker.

Frage: Andreas, am 8. August startet RASTA mit dem ersten Teamtraining in die Preseason, das erste Spiel steigt am Wochenende um den 24. September. Laufen die Vorbereitungen bei Dir und im Klub schon jetzt auf Hochtouren?

Antwort: „Selbstverständlich! Zwei, drei Tage nach dem Finale konnte man die Aufstiegsatmosphäre noch genießen. Doch die Arbeit hat schon längst wieder begonnen.“

Frage: Die ersten Neuen sind verpflichtet, Niklas Geske und Besnik Bekteshi. Du bleibst Deinem Weg treu, zunächst die deutschen Stellen zu besetzen?

Antwort: „Ja. Die Kaderzusammenstellung ist einfach ungemein wichtig. Täglich werden weitere Gespräche geführt. Man hat jetzt rund um die Uhr Augen und Ohren offen zu haben, zu telefonieren, das Netzwerk zu bemühen, Videos zu analysieren und die passenden Puzzleteile zu finden. Mit Christian Standhardinger, Niklas Geske und Besnik Bekteshi haben wir einen Teil des Gerüstes beisammen. Wir möchten bei RASTA ja gerne junge, deutsche Spieler haben, die sich hier in Vechta noch weiterentwickeln können. Bei uns sollen sie Vertrauen genießen und auch einmal Fehler machen dürfen.“

Frage: Wird von den zu findenden Puzzleteilen abhängen, welchen Basketball RASTA in der nächsten Saison spielt? Oder werden die passenden Spieler für einen bestimmten Stil verpflichtet?

Antwort: „Wir möchten unserer Linie des Vorjahres treu bleiben. Das heißt, von Anfang bis Ende kämpfen, vorne und hinten aggressiv sein. Diese Tugenden müssen wir in die Waagschale werfen, um in dem ein oder anderen Spiel das beim Gegner vorhandene Plus an Talent und Qualität so gut es geht wettzumachen."

Frage: Kann man denn jetzt schon sagen, welche Rolle RASTA in der Saison 2016/2017 einnehmen wird?

Antwort: "Die Beko BBL ist in den letzten Jahren wesentlich stärker geworden, hat unheimlich an Qualität gewonnen. Tatsächlich ist sie mittlerweile eine der Top-Ligen in Europa. Es sind Spieler in der Liga, von denen die Klubs vor wenigen Jahren nur träumen konnten. Und ich meine nicht nur die Top-Klubs. Unsere Ausgangslage ist daher klar: Als Aufsteiger ist das erste Ziel, die klasse zu halten. Nichtsdestotrotz wollen wir in jedem Spiel konkurrenzfähig sein. Wir werden immer von Spiel zu Spiel denken und werden immer versuchen, das Parkett als Sieger zu verlassen.“

Frage: Was ist denn der große Vorteil der aktuellen Erstliga-Klubs einem Aufsteiger gegenüber?

Antwort: „Die Erstligisten, recht frische und auch die Etablierten, konnten schon früher mit ihren Planungen für 2016/2017 beginnen, sie wussten ja zumeist, in welcher Liga sie spielen würden. Diese Klubs haben einfach einen Vorsprung an Erfahrung in Bezug auf die 1. Basketball Bundesliga. Wir hingegen müssen erst noch unter Beweis stellen, dass wir dort oben mitspielen können. Man darf ja nicht vergessen: Nur weil wir gerade eine tolle Saison erleben durften, befindet sich RASTA nach wie vor im Aufbau."

Frage: Und auf was wird es im Verlaufe der nächsten Spielzeit besonders ankommen?

Antwort: „Wir als RASTA Vechta müssen immer eine Einheit bilden. Von Rückschlägen dürfen wir uns ebenso wenig einschüchtern lassen, wie wir uns von guten Phasen nicht blenden lassen dürfen. Der Klub hat in der Vergangenheit dank seiner sehr guten Führung, der tollen Fans und der Unterstützung aus der heimische Wirtschaft einiges erreicht. Dieser Zusammenhalt ist das A und O einer gesunden, erfolgreichen Organisation.“

Frage: Also sind wir nur gemeinsam stark?

Antwort: „Definitiv! Wir möchten jetzt als Kleiner im Konzert der Großen mitspielen. Um das zu schaffen, ist es wichtig, dass alle – damit meine ich Trainer, Team, Fans, Mitarbeiter, Ehrenamtliche und Sponsoren – für RASTA an einem Strang ziehen."

Frage: Du planst ja auch gerade eine Hochzeit mit Deiner Verlobten Angelika, im Sommer werdet ihr in Bayern heiraten. Was ist herausfordernder: Saison- oder Hochzeitsvorbereitung?

Antwort: „Tatsächlich ist beides eine große Herausforderung. Mit dem kleinen Unterschied, dass man das Sportliche Jahr für Jahr angeht, während eine Hochzeit ja ein einmaliges Erlebnis sein soll. Mit Angelika habe ich zum großen Glück eine Verlobte, die mir den Rücken frei hält und vieles bereits organisiert hat. Sie nimmt da schon sehr viel Rücksicht auf meinen Beruf und hat sich auch mit einer verkürzten Flitterwoche einverstanden erklärt. Denn wie gesagt: Am 8. August steht das erste Teamtraining an.“

Frage: Andreas, vielen Dank für das Gespräch!

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