AUSWÄRTSSIEG: TRIERS VERLETZUNGSPECH IST RASTAS GLÜCK!

Am 7. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA hat sich RASTA Vechta den ersten Saisonsieg erkämpft. Beim aufgrund von Verletzungen arg gebeutelten Tabellenzweiten, den RÖMERSTROM Gladiators Trier, gewannen die Vechtaer am Sonntagabend mit 76:69 (34:38). Vor 1.609 Zuschauern in der Arena Trier war Robin Lodders mit 19 Punkten und zehn Rebounds Vechtas bester Mann. Für die Wende im Spiel sorgte nach der Halbzeit Kapitän Josh Young.

Sorgte vorne immer für Gefahr: RASTAs Robin Lodders. Foto: Christian Becker.

In Kürze

Die eh schon von Verletzungsproblemen geplagten Trierer mussten am Sonntag auch noch den Ausfall ihrer zwei besten Spieler, Brody Clark und Radoslav Pekovic, verkünden - eine unvorstellbare Schwächung des Teams von Head Coach Marco van den Berg. Dies wusste RASTA Vechta nach vor allem in der 1. Halbzeit großen Problemen und einem zwischenzeitlichen Elf-Punkte-Rückstand (15:26, 12. Minute) schließlich auszunutzen und verkraftete sogar, den Trierern 17 Offensiv-Rebounds gestattet zu haben. In der spannenden Schlussphase behielten die Vechtaer dann an der Freiwurflinie ausreichend die Nerven und brachten den ersten Saisonsieg unter Dach und Fach. James Washington gelang an alter Wirkungsstätte ebenso wie Lodders ein Double-Double (13 Punkte & zehn Assists).

Fakten

Würfe: Trier 38% (25/66) - RASTA 45% (29/64)
Dreier: Trier 23% (5/22) - RASTA 32% (6/19)
Freiwürfe: Trier 93% (14/15) - RASTA 67% (12/18)
Rebounds: Trier 41 - RASTA 35
Assists: Trier 13 - RASTA 16
Ballverluste: Trier 15 - RASTA 13
Steals: Trier 6 - RASTA 10

1. Viertel

Der vor zehn Jahren für die Trierer aktiv gewesene James Washington zeigte sich in Minute zwei selbstbewusst, traf aus dem Fastbreak heraus einen ganz langen Zweier zur 4:2-Gästeführung. Mitte des 1. Viertels legten die Vechtaer dann sogar einen 7:0-Lauf aufs Parkett und führten nach einem And-One von Tyrone Nash mit 13:9 (7.). Dann jedoch konnte RASTA die Verletzungsprobleme der Trierer erst einmal nicht mehr ausnutzen und ließ sich den Schneid abkaufen. Rebound um Rebound ging nun an die Gladiatoren, die ihren Rückstand aufholten und zur Pause mit 21:15 führten. RASTA hatte den Trierern schon 15 Rebounds erlaubt, davon unfassbare sechs am offensiven Brett.

2. Viertel

Fünf schnelle Gegenpunkte zwangen Vechtas Interims-Head Coach Marius Graf schon nach nicht einmal zwei Minuten im 2. Viertel zur Auszeit. Und die zeigte glücklicherweise Wirkung. Eine intensivere Defense und sechs Vechtaer Punkte binnen 77 Sekunden brachten die Gäste in der 14. Minute auf 21:26 heran - Auszeit Trier. Die RÖMERSTROM Gladiators Trier fingen sich schnell und stellten RASTAs Defense erneut vor große Probleme. Dann jedoch trafen erst Preston Purifoy und dann James Washington schwere und vor allem ganz wichtige Dreier, in der 17. Minute hatte RASTA den zwischenzeitlichen Zwölf-Punkte-Rückstand fast schon aufgeholt - 30:31. In den letzten zwei Minuten der 1. Halbzeit aber verloren die Niedersachsen erneut den Faden, vorne wie hinten führten diverse Fehler zu einem 34:38-Rückstand. Auf Seiten RASTAs hatte vorne nur Robin Lodders Durchschlagskraft bewiesen, ansonsten zeigte sich die Vechtaer Offense im Gegensatz zu den letzten Partien wenig erfolgreich.

3. Viertel

Erster Angriff nach der Halbzeit, zweiter Dreier von Vechta an diesem Abend: James Washington eröffnete das Scoring des 3. Viertels - 37:38 (21.). In den nächsten Minuten passierte hüben wie drüben praktisch gar nichts positives, das Spiel war mehr von Nervosität als von Qualität geprägt. Erst nach 3:35 Minuten des 3. Viertels punkteten die Trierer, holten sich eine 40:39-Führung (24.). Aus dem  folgenden hin und her besser heraus kam RASTA Vechta. Nach einem Steal des langjährigen Trierer Kapitäns und heutigen Vechtaers Kevin Smit schaffte Robin Lodders das 49:46 für RASTA (28.), dann trat Josh Young auf den Plan. Vechtas Captain, der in Halbzeit eins aufgrund zwei früher Fouls nur gut drei Minuten auf dem Parkett gestanden hatte, markierte erst per And-One das 52:46 (28.), legte dann noch zwei Freiwürfe zum 54:46 (29.) nach. Und als Preston Purifoy mit Ablauf des 3. Viertels per Threeball das 59:51 für die Gäste besorgte, bestand wieder Hoffnung auf den ersten Saisonsieg.

4. Viertel

Diese wurde durch einen weiteren Dreier, dieses Mal getroffen von Josh Young, genährt. 64:54 führte RASTA in der 32. Minute, konnte aber keinen weiteren, vorentscheidenden Treffer landen. Der zehnte Ballverlust der Vechtaer führte zum 59:64 der Trierer - Auszeit RASTA in der 33. Minute. Durch eigene Unzulänglichkeiten an beiden Enden des Feldes machten sich die Vechtaer das Leben selber unnötig schwer und die Hausherren stark. In der 36. Minuten kamen die Gladiatoren durch ihren 16. Offensiv-Rebound (!) zum Anschluss - 65:67. Zum Glück hatte der nach dem Seitenwechsel präsente und mitreißende Josh Young im direkten Gegenzug die passende Antwort, traf per Threeball zur erneuten Fünf-Punkte-Führung (70:65, 36.). Diesen Vorsprung festigte Preston Purifoy 2:13 Minuten vor dem Ende, RASTA hatte beim 72:67 (38.) eine Hand am Sieg. In der Crunchtime trafen die Gäste dann noch vier von sechs Freiwürfen und entkamen so gerade noch rechtzeitig mit zwei Punkten aus der ‚Arena Trier‘.

Stimmen zum Spiel

Marius Graf (RASTA Vechta): „Zufrieden können wir heute, glaube ich, nicht sein. Aber hätte mir vor dem Spiel einer gesagt, dass wir in Trier gewinnen, hätte ich das sofort unterschrieben. Unter der Woche hatten wir einen ganz anderen Gameplan erarbeitet, als wir ihn dann heute aufgrund der Trierer Verletzten anwenden mussten. Auf das neue Line-Up Triers konnten wir uns praktisch nicht einstellen, mussten das quasi während des Spiels tun. Zu Beginn hat man gemerkt, wie sehr uns die Fans im RASTA Dome gefehlt haben, da sie uns Zuhause einen großen Push geben. Auf uns allein gestellt, fällt es uns schwer, die richtige Energie zu bringen. Und so haben wir einige schlechte Entscheidungen getroffen, ehe wir dann den Kampf angenommen haben. Das ist eine Einstellungssache, die uns heute viele Rebounds gekostet hat. Am Ende haben wir diesbezüglich gezeigt, dass wir können, wenn wir wollen. Aber da müssen wir natürlich einen viel besseren Job machen. Es kann einfach nicht sein, wir wir ausboxen und auch die ‚loose balls‘ müssen unsere sein, da müssen wir uns reinschmeißen und dürfen sie nicht dem Gegner überlassen. Es ist gerade großer Druck da, daher ist der Sieg heute natürlich das wichtigste und im Team herrscht große Erleichterung. Aber die Vorbereitung auf Leverkusen und Bochum hat schon begonnen, läuft auf Hochtouren. Es wird eine harte Woche mit zwei schweren Spielen, in denen wir jeden einzelnen im Team brauchen - egal ob er zehn Sekunden oder zehn Minuten oder viel länger spielt!“

Marco van den Berg (Trier): „Wir haben kein gutes Spiel gemacht. Wir haben zu wenig aus dem Feld getroffen und haben zu oft individuelle Lösungen finden wollen – das ist nicht unser Spiel und daraus müssen wir lernen. Der Blick geht nun auf Hagen, wo wir hoffentlich mehr Spieler zur Verfügung haben und ein anderes Gesicht zeigen werden“.

So., 31.10.2021 - 17 Uhr - BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA - Saison 2020/21 - 7. Spieltag

RÖMERSTROM Gladiators Trier - RASTA Vechta 69:76 (21:15 / 17:19 / 13:25 / 18:17)

TRI: Derrick Gordon (17 Punkte/3 Steals), Garai Zeeb (5/4 Assists), Paul Hollfelder, Tom Demmer, Enosch Wolf (DNP), Jonas Grof (16/4 Assists/8 Rebounds), Thomas Grün (19/8 Rebounds), Jonas Niedermanner (8), Jonathan Almstedt (2), Brody Clarke (DNP), Ole Theiß (2) und Radoslav Pekovic (DNP).

VEC: A.J. Turner (2 Punkte), Josh Young (16/3 Steals), Joschka Ferner (4), Kevin Smit, Robin Lodders (19/10 Rebounds), Sheldon Eberhardt (DNP), James Washington (13/10 Assists), Jannes Hundt, Deng Geu, Preston Purifoy (15), Kristofer Krause und Tyrone Nash (7)

Zuschauer: 1.609 in der Arena Trier

RASTA Vechta - 2021/2022 - Der Kader

Kilian Brockhoff (Center, 17, D), Sheldon Eberhardt (Guard, 25, D/USA), Joschka Ferner (Forward, 25, D), Deng Geu (Forward, 24, UGA/USA), Jannes Hundt (Guard, 24, D), Kristofer Krause (Guard, 20, D), Noah Jänen (Forward, 17, D), Robin Lodders (Center, 26, D),  Carlos Medlock (Guard, 34, USA), Tyrone Nash (Center, 33, USA), Justin Onyejiaka (Guard, 17, D), Nigel Pruitt (Forward, 25, USA/D), Preston Purifoy (Forward, 29, USA), Devin Searcy (Center, 32, USA), Kevin Smit (Guard, 30, D), A.J. Turner (Guard/Forward, 25, USA), James Washington (Guard, 33, USA), Josh Young (Guard, 33, USA). Head Coach: Marius Graf (30, D). Assistant Coach & Athletic Trainer: Arturo Ruiz (29, ESP).

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